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Datum: 09.12.2021

Afrikanische Schweinepest: Testlauf war erfolgreich

Übung zur Fallwildsuche mit rund 50 Beteiligten fand in der Stolper Heide statt

Übung zur Fallwildsuche in der Stolper Heide

© Landkreis Oberhavel

Mehr als 2.200 Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind bis dato im Land Brandenburg registriert worden. Allein im November kamen 229 Fälle dazu. Betroffen sind mittlerweile sechs Landkreise sowie die Stadt Frankfurt/Oder. Mit Mecklenburg-Vorpommern ist seit dem vergangenen Monat neben Sachsen und Brandenburg ein weiteres Bundesland von der ASP betroffen.

„Die Seuche breitet sich in Brandenburg immer weiter aus. Die Bekämpfung der Wildtierseuche ist aufgrund der schwierigen Abgrenzung und der natürlichen Wanderungsbewegungen des Wildes weiter äußerst schwierig. Es ist daher weniger eine Frage ob, sondern wann die Seuche Oberhavel erreichen wird“, erklärt Umweltdezernent Egmont Hamelow. „Wir sind deshalb zwar froh, dass unser Landkreis von einem Ausbruch der Tierseuche bislang verschont geblieben ist, müssen aber – gerade angesichts des insgesamt steigenden Infektionsdrucks aus Polen – weitere vorbereitende Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest treffen.“

Deshalb hat der Fachbereich Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landkreis Oberhavel am Mittwoch, 08.12.2021, und am Donnerstag, 09.12.2021, unter Einhaltung der 3G-Regel  eine Übung zur Fallwildsuche durchgeführt. Rund 50 Beteiligte begrüßte Egmont Hamelow dafür an der Raststätte Stolper Heide. Sie suchten einen Radius von rund einem Kilometer systematisch ab. Beteiligt waren dabei vier Suchtrupps mit jeweils bis zu zehn Personen, zwei Suchhundegespanne und ein Drohnenführer. Im Abstand von zehn Metern durchkämmten die Suchtrupps das Terrain kettenartig.

Der Landkreis hatte für die Übung zahlreiche Freiwillige, unter anderem aus der eigenen Mitarbeiterschaft, gewinnen können, die sich auch im Ernstfall für die gezielte Fallwildsuche bereiterklären. Des Weiteren hat der Landkreis neben einer internen auch eine externe Expertengruppe eingerichtet, die unter anderem aus Mitgliedern des Kreisjagdverbandes, der Bauernverbände und der Forst besteht und die der fachlichen Beratung und dem Informationsaustausch dient. Das letzte Treffen fand Ende November statt.

Schon seit mehreren Jahren trifft der Landkreis Oberhavel vorbereitenden Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP. Es wurden unter anderem mehrere Landesübungen zur Tierseuchenbekämpfung durchgeführt. Intensive Kontakte und Vorbereitungsmaßnahmen laufen mit den Gemeinden, der Jägerschaft und Forstverwaltung. Zahlreiche Jagdausübungsberechtigte sind im tierschutzkonformen Betrieb des Saufangs geschult werden. Außerdem wurden zehn Mitarbeitende der AWU Abfallwirtschafts-Union Oberhavel GmbH wurden für den Einsatz als Such- und Bergetrupp geschult. Auch praktische Übungen haben schon stattgefunden.

Auch in Sachen Ausrüstung hat sich der Landkreis auf einen möglichen ASP-Fall umfangreich vorbereitet. So sind am Standort Gransee zwei Wildsammelstellen auf Abruf aufgestellt worden und sofort einsatzbereit. Auch das notwendige Zusatzmaterial wie Wassertanks und ein Stromaggregat für den autarken Betrieb im Wald sind vorhanden. Daneben sind zwei Spezialfahrzeuge – das sind Geländewagen mit Berge-Equipment für Fall- und Unfallwild –, Spezialkleidung für Fallwild-, Such- und Bergetrupps sowie Walkie-Talkies und GPS-Geräte neu angeschafft worden. Eine wichtige Anschaffung ist auch ein Elektrozaun zur Umzäunung einer möglichen Kernzone.

Um die Jägerschaft in Oberhavel zu unterstützen, die zu einer verstärkten Bejagung aufgerufen ist, übernimmt der Landkreis Oberhavel auch künftig die anfallenden Kosten für die Trichinenuntersuchung vollständig. Dies ist bereits seit dem 01.02.2018 der Fall und jährlich befristet. Die Maßnahme wurde um ein weiteres Jahr verlängert.

Fallwildsuche: Dezernent Egmont Hamelow begrüßt die Beteiligten

© Landkreis Oberhavel