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Datum: 24.04.2019

Unsere gemeinsame Forderung: Hennigsdorf muss erreichbar bleiben!

Landrat Ludger Weskamp, sein Stellvertreter Egmont Hamelow, Hennigsdorfs Bürgermeister Thomas Günther, der Präsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam, Peter Heydenbluth, der Geschäftsführer der Oberhavel Holding und Wirtschaftsförderungs-gesellschaft WInTO GmbH, Andreas Ernst sowie Juliane Lieger, Einsatzleiterin Rettungsdienst Oberhavel, haben am Mittwoch, dem 24.04.2019 eine gemeinsame Erklärung mit einer Forderung nach einer Behelfsbrücke auf der "Ruppiner Brücke" in Hennigsdorf unterzeichnet. Die Erklärung wird nun an Bund, Land und das zuständige  Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde übermittelt. Den vollständigen Wortlaut finden Sie im Folgenden.

Sehr geehrter Bundesverkehrsminister Scheuer,

seit Jahren verzögert der Bund den versprochenen Neubau der Straßenbrücke über die Havel-Oder-Wasserstraße an der Ruppiner Straße in Hennigsdorf. Seit Jahren leben die Menschen in der Region damit, dass die Brücke nur noch eingeschränkt für den Verkehr nutzbar ist. Die Menschen arrangieren sich mit der Situation, weil sie darauf bauen und vertrauen, dass der Bund seinen Zusagen und Verpflichtungen nachkommt – samt Behelfsbrücke. Umso weniger akzeptabel ist es, dass das Vorantreiben der Baumaßnahme von den zuständigen Bundesbehörden regelrecht „verschleppt“ wurde. Sie können sich vorstellen, wie enttäuscht und wütend die
Menschen in der Region seit der vergangenen Woche sind. Ihre Behörde, das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde, hat gegenüber der Öffentlichkeit bestätigt, dass der seit langem erforderliche und bekannte Neubau der Straßenbrücke über die Havel-Oder-Wasserstraße in Hennigsdorf entgegen der erfolgten Abstimmungen ohne die Errichtung einer Ersatzbrücke vorgenommen werden wird.

Dies würde eine mindestens neunmonatige Vollsperrung dieser essentiellen Lebens- und Verkehrsader nach sich ziehen. Monate, in denen die gesamte südliche Region Oberhavels abgeschnitten wird und ein Verkehrskollaps droht, der bis nach Berlin zu spüren sein wird.

Die Entscheidung, ohne Behelfsbrücke zu bauen, ist völlig unverständlich, inakzeptabel und für die Stadt sowie ansässige Wirtschaftsunternehmen in der Region nicht zumutbar. Nun erneut die Prüfung einer Behelfsbrücke in Aussicht zu stellen, reicht nicht aus. Wir erwarten, dass die Zuwegung nach Hennigsdorf passierbar bleibt und fordern Sie eindringlich auf, nicht ohne Ersatzbrücke zu bauen und zügig mit den erforderlichen Bauarbeiten zu beginnen.

Eine Vollsperrung hat fatale Auswirkungen:

  • Die Lebensqualität der Menschen in Oberhavel wird erheblich eingeschränkt! Eine Vollsperrung betrifft täglich rund zehntausend Pendler nach Oberhavel bzw. Berlin, deren Arbeitsweg zeit- und kostenintensiver wird. Die Brücke über die Havel-Oder-Wasserstraße stellt eine der wichtigsten Anbindungen an die A 111 sowie an Berlin dar.
  • Eine Vollsperrung an diesem essentiellen Knotenpunkt führt zum Verkehrskollaps im Süden Oberhavels; die Auswirkungen werden bis nach Berlin spürbar sein.
  • zeitverzögerte notärztliche Versorgung im Süden Oberhavels
  • Verlängerung der Hilfsfristen von Rettungsdienst und Feuerwehren
  • verlängerte Anfahrtszeiten zum Krankenhaus Hennigsdorf (mit den einzigen Fachbereichen Neurologie und Kardiologie Oberhavels)
  • zuverlässiger ÖPNV gefährdet
  • verlängerte Schulwege für Grundschüler über das zumutbare Maß hinaus
  • Geschwächte Wirtschaftsregion – Materiallieferungen für Wirtschaftsunternehmen sind nicht sichergestellt! Hennigsdorf ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort im Norden von Berlin, der Arbeitsplätze sicherstellt. Traditionelle Großunternehmen wie Riva-Stahl, Bombardier-Transportation und unzählige weitere Unternehmen aus der BioTech/LifeScience-Branche sind darauf angewiesen, dass sie für Lieferanten und Kunden reibungslos erreichbar bleiben.
  • der Ortsteil Stolpe-Süd wird vom öffentlichen Leben abgeschnitten

Unsere Forderung: Hennigsdorf ist Hauptstadtregion und muss erreichbar bleiben! Hier Verkehrsadern zu sperren, ohne den Menschen Alternativen zu bieten, schädigt nicht nur Oberhavel, sondern auch Berlin.

Wir erwarten Ihrerseits eine intensive Prüfung des Sachverhalts und eine entsprechende positive Unterstützung des Landkreises und der Stadt Hennigsdorf im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und der regionalen Wirtschaft. Wir werden eine bürgerfreundliche Lösung nach alle unseren zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bestmöglich unterstützen.

Die PDF-Datei der ERklärung finden Sie hier.

Der Einsatz hat sich gelohnt: Im April 2019 unterzeichneten Vertreter aus Politik und Wirtschaft vor Ort eine gemeinsame Erklärung mit der Forderung nach einer Behelfsbrücke.

© Landkreis Oberhavel