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Datum: 20.08.2015

Unvergessliche Tage in Reymontowka:

Torhorstschülerinnen erlebten Tanzworkshop im polnischen Partnerlandkreis

Wenn in wenigen Tagen das neue Schuljahr beginnt, werden die "Nabilas" noch immer von der tollen Reise schwärmen, auf die sie sich bereits kurz vor den Sommerferien begeben hatten. Jetzt hat Marie-Louise Enax, eine der Mitreisenden, ihre Eindrücke zu Papier gebracht:

"Sie fragen sich wahrscheinlich: Wer oder was ist 'Nabila'? Wir sind die orientalische Bauchtanzgruppe der Torhorst-Gesamtschule in Oranienburg. Nabila ist ein arabischer Vorname und steht für erhaben, großmütig, stattlich und edel. Zehn von uns sowie zwei Betreuerinnen durften Ende Juni für eine Woche nach Polen fahren.

Durch unsere Auftritte in der Region und zur Grünen Woche in Berlin ist man auf uns aufmerksam geworden und wir wurden vom Landkreis Oberhavel eingeladen, an einem Tanzworkshop im polnischen Partnerkreis Siedlce, im Künstlerhaus Reymontowka, teilzunehmen. Dieses Treffen findet jedes Jahr mit jungen Leuten aus Europa statt, dieses Mal waren Frankreich, Polen und Deutschland vertreten.

Es ist unglaublich und mit Worten schwer zu fassen, welch tolle Atmosphäre wir dort erlebt haben. Noch immer wirken die vielen Eindrücke von unserem Nachbarland nach, vor allem freuen wir uns über die Freundschaften, die wir dort geschlossen haben. Schon der Empfang durch unsere Dolmetscherin Margareta auf dem Warschauer Hauptbahnhof war so herzlich, dass wir die Strapazen der langen Reise schnell vergaßen. Das letzte Wegstück nach Reymontowka legten wir gemeinsam mit der französischen Jugendgruppe in einem kleinen Bus zurück. Mit dem Leitspruch: 'Reymontowka – Hey, Hey' wurden wir dann fast stürmisch von den polnischen Jugendlichen begrüßt.

Das weitläufige Gelände des Künstlerhauses ist wunderschön. Es ist ein Ort der Kunst und Kultur, der Begegnung und Erholung. Dort gibt es nicht nur ein Kunstatelier und zahlreiche Begegnungsstätten, sondern auch einen Fußball-, Tennis- und Reitplatz sowie einen Swimmingpool zur körperlichen Betätigung.

Die weite Reise haben wir aber angetreten, um gemeinsam mit den französischen und polnischen Jugendlichen an dem Projekt 'Wie weit reicht Europa' zu arbeiten. An den Vor- und Nachmittagen beschäftigten wir uns mit einem Theaterstück und verschiedenen Tanzchoreografien, deren Leitfaden die Entstehung der EU war. So studierten wir gemeinsam Volkstänze aus Polen und Deutschland, den Cancan aus Frankreich und einen unserer orientalischen Tänze ein. Für unsere Abschlussveranstaltung erarbeiteten wir außerdem noch einen phantasievollen Modern Dance. Besonders stolz sind wir darauf, dass unser Projektergebnis an einem europäischen Wettbewerb teilnehmen wird. Gegen neun andere Bewerber aus Europa müssen wir uns behaupten, der Sieger darf dann eine Woche nach Brüssel reisen und sein Projekt präsentieren. Für uns alle wäre das eine riesige Auszeichnung, drücken Sie uns die Daumen!

Neben den intensiven Proben hatten wir natürlich auch Freizeit, die wir sehr vielseitig gestaltet haben. So unternahmen wir gemeinsam verschiedene Ausflüge. Unsere polnischen Gastgeber lagen goldrichtig mit dem Vorschlag, in Siedlce neben der Stadterkundung auch shoppen zu gehen. Selbst die polnische Hauptstadt haben wir kennengelernt. Warschau ist eine sehr beeindruckende und riesige Stadt. Nach der Besichtigung des Schlosses – einem imposanten und mächtig wirkenden Gebäude – bummelten wir durch die Altstadt, genossen den zauberhaften Schlossgarten und besuchten den Sitz des polnischen Staatsoberhauptes.

Die Abendstunden verbrachten wir stets gemeinsam mit den anderen Gruppen. Das war sehr lustig und äußerst spannend. Besonders interessant und aufregend waren der Talente- und die sogenannten Länder-Abende. Beim polnischen Abend haben wir einen polnischen Volkstanz erlernt, gemeinsam gesungen und köstliche polnische Speisen probiert. Uns gehörte der Donnerstagabend. Glauben Sie mir, mit unseren orientalischen Tänzen haben wir unsere Gastgeber und vor allem die jungen Franzosen verzaubert. Verwöhnen durften wir unsere 'Gäste' mit Kartoffelsalat, leckeren Schmalzstullen und Gurken – eben typisch deutsch. Der französische Abend war sehr kurzweilig, es gab Pantomime, Karaoke auf Französisch und äußerst temperamentvolle Tänze.

Die unvergessliche Zeit in Reymontowka hat uns 'Nabilas' noch enger zusammengeschweißt. Wir haben tolle Freunde gefunden und viel Neues über europäische Kulturen lernen können. Deshalb möchte ich mich in Namen aller Tänzerinnen und der Betreuer recht herzlich bedanken, dass wir diese Reise machen durften. Die Erfahrungen waren für uns alle einzigartig! Und zum Schluss noch einmal 'Reymontowka – „Hey, Hey'.

Marie-Louise Enax
im Namen der Gruppe 'Nabila' "

Gemeinsam mit französischen und polnischen Jugendlichen arbeiteten die Schülerinen der Torhorst-Gesamtschule an dem Projekt "Wie weit reicht Europa".

Photographer: StachB
© Copyright: SB