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Datum: 25.04.2023

Mehr Schülerinnen und Schüler an Oberhavels Schulen

Landkreis Oberhavel muss zum Schuljahr 2023/24 zusätzliche Schulplätze einrichten

Der Übergang auf eine weiterführende Schule nach dem Abschluss der Grundschulzeit ist für viele Familien eine aufregende Zeit. Vor allem interessiert dann, ob das Kind einen Platz an der Wunschschule erhält. Denn Kinder können zusammen mit ihren Eltern selbst wählen, welche Schule sie ab der siebten Klassenstufe bevorzugen. Genau das macht die Schulplanung für den Landkreis so schwierig, schließlich ist damit immer erst im Frühjahr klar, wie viele Klassenzüge an welchen Schulen gebraucht werden.

„Natürlich prognostizieren wir die Schulentwicklung schon viel weiter im Voraus. Allerdings bleibt es auch für uns eine gewisse Überraschung, für welche Schulen sich Familien beim Ü7-Verfahren entscheiden“, erklärt Bildungsdezernent Matthias Kahl. „In diesem Jahr haben wir beispielsweise im Raum Oranienburg und S-Bahn-Gemeinden deutlich mehr Kinder als erwartet, die eine Gesamtschule besuchen möchten. Dadurch haben wir zwar genügend Plätze an den Gymnasien, müssen aber an den Gesamtschulen nachsteuern. Unser Ziel ist es, dass wir möglichst viele Erst- und Zweitwünsche erfüllen können.“

Deshalb hat die Kreisverwaltung jetzt dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Landkreises Oberhavel einen Vorschlag unterbreitet, an welchen kreiseigenen Schulen zusätzliche Schulplätze geschaffen werden könnten. Der Kreistag wird am 10.05.2023 darüber entscheiden. Vorgeschlagen wird, an der Oberschule in Lehnitz, an der Torhorst-Gesamtschule in Oranienburg und an der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder jeweils einen zusätzlichen Klassenzug einzurichten. Die Lehnitzer Oberschule wird damit für das Schuljahr 2023/24 maximal vierzügig geführt, die Torhorst-Gesamtschule und die Regine-Hildebrandt-Gesamtschule jeweils siebenzügig.

Zusätzlich sorgen steigende Schülerzahlen dafür, dass weitere Plätze benötigt werden. So war der Landkreis in seiner Prognose von 2.019 Siebtklässlerinnen und Siebtklässlern für das kommende Schuljahr ausgegangen. Tatsächlich hat das Schulamt, welches das Ü7-Verfahren federführend steuert, 2.090 Anmeldungen registriert. „Das sind 71 Schulplätze mehr als erwartet. Unter anderem, weil einige Kinder die siebte Klasse wiederholen müssen und natürlich, weil Oberhavel stetig wächst“, sagt Landrat Alexander Tönnies. „Klar ist: Mehr Klassen brauchen mehr Platz. Wir investieren deshalb kurzfristig in zusätzliche Klassenräume. Schließlich wollen wir auch weiterhin für gute Lern- und Lehrbedingungen sorgen. Es ist uns wichtig, dass wir die notwendigen Räume jetzt so schnell wie möglich bauen.“

So sollen schon bis zum Beginn des neuen Schuljahres im August an der Oberschule Lehnitz temporäre Klassenräume in Modulbauweise errichtet werden. Die zusätzlichen Räume werden auch benötigt, weil im Bestandsgebäude schon länger geplante Bauarbeiten für die Erweiterung der Schule stattfinden. An der Torhorst-Gesamtschule wird die Ausstattung der Räume zunächst so angepasst, dass diese multifunktional genutzt werden können. Zusätzlich sollen hier spätestens bis zum Schuljahr 2024/25 ebenfalls Klassenräume in Modulbauweise entstehen. Auch an der der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule werden Räume für die zusätzliche Klasse umgewidmet und die Ausstattung wird angepasst. Außerdem können hier die Räume für die Kreismusikschule und Volkshochschule, die gerade frisch saniert werden, mitgenutzt werden.

Das Vorziehen dieser Projekte bedeutet möglicherweise auch, dass sich andere, schon eingeplante Bauarbeiten, verzögern könnten. Das betrifft insbesondere den Neubau der Barbara-Zürner-Oberschule in Velten, aber auch geplante Schulneubauten wie beispielsweise die Oberschule in Gransee.

Alexander Tönnies sagt: „Oberhavel bleibt eine Region des Zuzugs. Das spüren wir ganz deutlich auch bei der Entwicklung der Schülerzahlen. In den letzten fünf Jahren haben wir in Oberhavel deshalb bereits rund 56 Millionen Euro in unsere Schulen investiert. In den kommenden Jahren werden es viele weitere Millionen sein. Dabei setzen wir auch auf Schulneubauten an neuen Standorten. Der Schulentwicklungsplan gibt uns dabei die Eckpfeiler vor. Um alle Projekte zu realisieren, benötigen wir viele gute Fachleute. Auch deshalb hoffen wir auf ein positives Votum vom Kreistag für unsere Stellenplanung im Mai.“

Für das kommende Schuljahr werden neben den genannten kreiseigenen Schulen im Einvernehmen mit den Städten, die Träger der Schulen sind, auch die Albert-Schweitzer-Oberschule in Hennigsdorf und die Goethe-Oberschule Kremmen zum neuen Schuljahr jeweils einen zusätzlichen Zug anbieten.

Schon im Oktober 2022 hatte der Kreistag des Landkreises Oberhavel einstimmig beschlossen, am Friedlieb-F.-Runge-Gymnasium und am Louise-Henriette-Gymnasium, beide in Oranienburg, am Strittmatter-Gymnasium in Gransee, am Hedwig-Bollhagen-Gymnasium in Velten und an der Exin-Oberschule in Zehdenick temporär zusätzliche Klassenzüge einzurichten. Schon zu diesem Zeitpunkt war angekündigt worden, dass im Zuge des Ü7-Verfahrens bei Bedarf mögliche weitere Züge einzurichten sind. Für die Exin-Oberschule in Zehdenick ist schon jetzt absehbar, dass der zusätzliche Zug nicht benötigt wird.


Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts in modern ausgestatteten Klassenräumen der Oberschule Lehnitz.