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Datum: 22.04.2020

Kränze zum 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen niedergelegt

Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Oberhavel und der Stadt Oranienburg

Landrat Ludger Weskamp, Bürgermeister Alexander Laesicke und Gedenkstättendirektor Axel Drecoll gedachten in stiller Trauer der Opfer

Axel Drecoll, Direktor der Gedenkstätten-Stiftung, Landrat Ludger Weskamp und Bürgermeister Alexander Laesicke (v. l.) legten in der 'Station Z' Kränze nieder.

© Landkreis Oberhavel

„Oberhavel ist der einzige deutsche Landkreis mit zwei KZ-Gedenkstätten. Das stellt ihn in eine besondere Verantwortung vor der Geschichte und in der Gegenwart. Heute genau vor 75 Jahren befreiten sowjetische und polnische Truppen das Konzentrationslager Sachsenhausen; das KZ Ravensbrück wurde am 30. April von der Roten Armee befreit. Bis heute ist die Erinnerung an diese Ereignisse lebendig und schmerzlich zugleich“, sagte Landrat Ludger Weskamp am Mittwoch im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen.

Er sowie Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke und der Direktor der Gedenkstätten-Stiftung, Axel Drecoll, hatten dort gemeinsam Kränze im Gedenken an die Opfer und an die Ereignisse vor 75 Jahren niedergelegt. Wegen der Coronapandemie ist die Gedenkstätte Sachsenhausen für den Besucherverkehr geschlossen. Alle geplanten Veranstaltungen rund um den Jahrestag mussten abgesagt werden. Stattdessen erinnerte die Gedenkstätte am 19.04.2020 mit einem "Online-Jahrestag" in ihren Social-Media-Kanälen und auf der Homepage an das Ereignis, was große internationale Aufmerksamkeit gefunden hatte.

„In tiefer Trauer gedenken wir heute stellvertretend für die dutzenden Überlebenden und ihrer Angehörigen, die dieser Tage eigentlich noch einmal an den Ort ihrer Qualen und Alpträume zurückkommen wollten, der Opfer. Es ist uns ein Bedürfnis und eine Ehre, an diesem Ort das Anliegen der Überlebenden in die Zukunft zu tragen. Die Erinnerung an die Opfer von Sachsenhausen und Ravensbrück zu bewahren – das ist ihr Auftrag an uns“, so Weskamp.

Bürgermeister Alexander Laesicke sagte: „Es jährt sich ein Ereignis zum 75. Mal, das für mich persönlich und für die Stadt Oranienburg eine zentrale Bedeutung hat. Anlässlich dessen sollte in der Gedenkstätte eigentlich eine Sonder-Stadtverordnetenversammlung stattfinden. Ich bedaure zutiefst, dass dies aus aktuellem Anlass nicht möglich ist. Der heutige Tag lässt uns innehalten und der vielen Opfer gedenken, die der Nationalsozialismus auch auf Oranienburger Boden gefordert hat. Wir sind uns der historischen Verantwortung bewusst, die daraus erwächst. Solidarität, Mitmenschlichkeit und Toleranz sind die Werte, die uns als Gesellschaft starkmachen. Alles andere führt geradewegs ins Unglück.“

„Obwohl die Gedenkveranstaltungen abgesagt werden mussten, haben uns zum 75. Jahrestag der Befreiung zahlreiche Kränze im ehrenden Gedenken an die Opfer des KZ Sachsenhausen erreicht – von der Bundes- und Landesregierung, Opferverbänden und ausländischen Botschaften“, sagte der Direktor der Gedenkstätten-Stiftung, Axel Drecoll. „Wir sind dankbar, dass der Landrat und der Bürgermeister heute, am historischen Jahrestag der Befreiung, persönlich Kränze an der 'Station Z' niedergelegt haben. Gerade heute ist es wichtig, an die elementare Bedeutung von Freiheit, Menschenwürde und internationaler Verständigung zu erinnern.“