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Datum: 29.05.2015

Oranienburger Waisenhaus erstrahlt in neuem Glanz

Schmuckbordüren an der Fassade des Gesundheitsamtes restauriert

Nach einer achtmonatigen Erfrischungskur erstrahlen die Schmuckbordüren an der Fassade des ehemaligen Waisenhauses in Oranienburg wieder in neuem Glanz. Die unter den Fenstern des Obergeschosses angebrachten Festons – französisch für arkadenförmige Bordüren – wurden im Auftrag der Kreisverwaltung aufwändig von der ARGE Jaeckel - Koch (Diplom Restauratoren für Holzobjekte) restauriert. Die Kosten beliefen sich auf rund 32.000 Euro. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und die untere Denkmalschutzbehörde haben die Arbeiten denkmalpflegerisch begleitet.

Das Waisenhaus wurde 1665 von Kurfürstin Louise Henriette von Oranien gestiftet - aus Freude über die Geburt des Thronfolgers Karl Emil und in Erfüllung eines Gelöbnisses. Der zweigeschossige rote Backsteinbau wurde 1675 in Anlehnung an den holländischen Frühbarock errichtet. Über der Eingangstür befindet sich das Wappen des Fürstenhauses von Oranien. Das in Stein gehauene Monogramm CL steht für Curfürstin Louise. Daneben wurden von Hand geschnitzte Girlanden aus Eichenholz als Schmuck in den Brüstungsbereichen des Obergeschosses angebracht. 1912 erfolgte eine Erweiterung des Gebäudes Richtung Osten (linker Flügel) in Anpassung an die Architektur des Kernbaus. Die dortigen Festons sind aus Stuck gefertigt.

Das Oranienburger Waisenhaus war das erste in Deutschland, in dem neben der Erziehung auch die Bildung im Vordergrund stand. Das Haus bot 24 Kindern, 12 Knaben und 12 Mädchen, von Eltern reformierten Glaubens ein Zuhause und eine Ausbildung. Bis zum Jahr 1923 wurde es als Waisenhaus genutzt. Heute hat in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der Fachbereich Gesundheit der Kreisverwaltung Oberhavel seinen Sitz.

Restaurierte Festons an der Fassade des Gesundheitsamtes