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Datum: 21.04.2020

Erster Spatenstich für neue Rettungswache in Hennigsdorf

Neubau für gestiegene Anforderungen an die Notfallversorgung im Süden Oberhavels

Spatenstich für neue Rettungswache in Hennigsdorf. Von links nach rechts: Juliane Liegner, Dr. Detlef Troppens, Reiko Meißner, Landrat Ludger Weskamp und Dezernet Matthias Rink.

© Landkreis Oberhavel

Den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau der Rettungswache Hennigsdorf am neuen Standort in der Veltener Straße 31 haben heute Landrat Ludger Weskamp, Dezernent Matthias Rink und der Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH, Dr. med. Detlef Troppens, ausgeführt.

Die neue Rettungswache, die zugleich eine Lehrrettungswache ist, wird auf einem kreiseigenen Grundstück an der Veltener Straße errichtet. Der Standort mit einer Fläche von 2.280 Quadratmetern ist aus Sicht der Erreichbarkeit und damit der Einhaltung der Hilfsfristen von großem Vorteil.

„Heute setzen wir – nur in sehr kleiner Runde und unter ganz besonderen Umständen – den ersten Spatenstich für den Neubau der Rettungswache Hennigsdorf", sagte Landrat Ludger Weskamp. „Doch es geht um nichts weniger als das Leben und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. In einer Krise, wie wir sie derzeit erleben, wird uns einmal mehr bewusst, wie enorm wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Ein zügiger Start des Bauprojektes liegt mir daher besonders am Herzen."

Oberhavel wächst nach wie vor. Das wirkt sich auch auf das Einsatzaufkommen des Rettungsdienstes aus. „Wir müssen daher permanent die vorhandenen Ressourcen prüfen und auf Veränderungen reagieren. Als Träger des Rettungsdienstes steht der Landkreis in der Verantwortung, die Notfallrettung in Oberhavel zu organisieren. Wir haben gemeinsam mit den Oberhavel Kliniken und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH die Bestandssituation im Versorgungsbereich Hennigsdorf geprüft und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir nur mit einem Neubau den in vielerlei Hinsicht gestiegenen Anforderungen am besten gerecht werden können", führte Matthias Rink, Dezernent für Service, Finanzen und Ordnung, aus.

Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH und der Rettungsdienst Oberhavel GmbH, ergänzte: „Mit dem Neubau werden sich die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für die Belegschaft erheblich verbessern. Das neue Gebäude trägt den gesetzlichen Bestimmungen und dem Gesundheitsschutz umfassend Rechnung, beispielsweise durch Abgasabsauganlagen in der Fahrzeughalle. Die Rettungskräfte können sicher, gesundheitsgerecht und motiviert arbeiten, und auch die Ausbildung wird fortan ohne Beeinträchtigung der Betriebsabläufe realisiert werden können. Nach Fertigstellung passen dann auch die RTW der neuen Generation in die Garage, wodurch die Patientensicherheit erhöht und die Arbeitsbedingungen auch im Einsatz verbessert werden."

So wird die neue Rettungswache aussehen:

In der neuen Fahrzeughalle finden statt bislang vier künftig acht Fahrzeuge einen Stellplatz. So sieht es der Rettungsdienstbereichsplan 2018 für die beiden größten Rettungswachen Oranienburg und Hennigsdorf inklusive Reservevorhaltung vor. Er folgt damit der Landesrettungsdienstplanverordnung. Es werden folgende Fahrzeuge vorgehalten:

  • 2 Rettungstransportwagen (RTW) im Regelbetrieb 24 Stunden, an sieben Tagen
  • 2 RTW im Regelbetrieb zwei mal acht Stunden, zeitversetzt, an sieben Tagen
  • 1 Notfalleinsatzfahrzeug (NEF) im Regelbetrieb 24 Stunden, an sieben Tagen
  • 1 NEF Reserve mit der Möglichkeit, diesen in den Regelbetrieb zu überführen
  • 1 Krankentransportwagen (KTW) im Regelbetrieb, neun Stunden, an fünf Tagen
  • 1 RTW Ausfall-Reserve

Alle Fahrzeugstellflächen werden über eine separate Ausfahrt verfügen, in der Fahrzeughalle wird eine Abgasabsaugung eingebaut. Der Schulungsraum wird zusätzlich über eine Teeküche sowie einen Sanitärtrakt verfügen. Energetisch wird das Gebäude den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung entsprechen.

Der Landkreis Oberhavel investiert rund 2,7 Millionen Euro in das Objekt. Bereits Ende Mai soll der Grundstein gelegt und im dritten Quartal 2020 das Richtfest gefeiert werden. Für das zweite Quartal im Jahr 2021 ist die Fertigstellung der Rettungswache geplant.

Hintergrund

Die Rettungswache Hennigsdorf versorgt insbesondere die Bereiche Hennigsdorf (mit Nieder Neuendorf und Stolpe-Süd), Velten, die Oberkrämer-Ortsteile Vehlefanz, Bötzow, Eichstädt, Marwitz und Wendemark, außerdem den Hohen Neuendorfer Ortsteil Stolpe sowie Abschnitte der Bundesautobahn A111 sowie A10.

Der Landkreis Oberhavel betreibt zur flächendeckenden Notfallrettung elf Rettungswachen und eine abgesetzte Wache. Jeder Rettungswache ist ein Rettungswachenversorgungsbereich zugeordnet, in dessen Grenzen die Hilfsfrist nach § 8 Absatz 2 Brandenburgisches Rettungsdienstgesetz (BbgRettG) in Verbindung mit der Landesrettungsdienstplanverordnung § 3 LRDPV von 15 Minuten für jeden an einer Straße gelegenen Einsatzort planerisch eingehalten werden kann.