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Datum: 07.01.2015

Erfolgreiche Wilhelm-Groß-Ausstellung geht zu Ende: Finissage würdigt umfangreiche Werkschau

Die Sonderausstellung des Kreismuseums Oberhavel zu Wilhelm Groß mit dem Titel „Kunst als Verkündigung“ wird am Sonntag, dem 11.01.2015, im Rahmen einer Feierstunde ihren würdigen Abschluss finden. Dazu sind alle Kunstfreunde um 11.00 Uhr in den Orange-Saal des Oranienburger Schlosses zur Finissage herzlich eingeladen. Nach der Begrüßung durch den Dezernenten für Bildung und Finanzen des Landkreises, Ludger Weskamp, wird Uwe-Karsten Groß, der jüngste Sohn des Künstlers, ein Grußwort sprechen. Einen weiteren Programmpunkt stellt der Vortrag von Ruth Pabst dar. Die ehemalige Leiterin des Evangelischen Zentralarchivs in Berlin wird die Zuhörer zur Entstehung einer Plastik informieren, die der Künstler aus dem Oranienburger Stadtteil Eden als zentrales Gestaltungselement für sein Schaffen nutzte. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung u. a. durch Silke Philipp. Im Anschluss findet ein geführter Rundgang durch die Ausstellung statt. Die Finissage zur Wilhelm-Groß-Ausstellung ist öffentlich und der Eintritt frei.

Die Werkschau hatte sich in den vergangenen Monaten zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Mehr als 16.000 Besucher kamen seit der Eröffnung, am 09.02.2014, in das Kreismuseum Oberhavel. Mit ungefähr 100 Exponaten handelte es sich um die bislang umfangreichste Ausstellung des Künstlers, die dank der großen Unterstützung der verschiedenen kirchlichen Leihgeber in dieser Form zustande kam. Die Sonderausstellung trug dazu bei, den bemerkenswerten Künstler Wilhelm Groß in das öffentliche Bewusstsein zu rufen und in bleibender Erinnerung zu behalten.

Der aus Schlawe/Pommern stammende Wilhelm Groß hat seit 1919 in Oranienburg-Eden gelebt. Hier schuf er in seinem Atelier, der so genannten Strohkirche, eine Vielzahl sakraler Plastiken und Holzschnitte. Der im Jahre 1945 zum Prediger der Bekennenden Kirche ordinierte Bildhauer schaffte sich in der Bildenden Kunst als Verkündigung sein eigenes Credo. Wilhelm Groß hatte zu seinen Lebzeiten nicht die öffentliche Anerkennung erfahren, die ihm als einen der bedeutendsten deutschen Meister expressiver Sakralkunst gebührt hätte. Während der Zeit des Nationalsozialismus erhielt er wegen seiner „nicht arischen“ Herkunft Ausstellungsverbot, seine Werke wurden als „entartete Kunst“ diffamiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Wilhelm Groß dem atheistischen und undemokratischen System in Ostdeutschland von Anfang an kritisch gegenüber. Dem von tiefer Religiosität erfüllten Künstler blieben staatliche Aufträge und Ausstellungen verwehrt.

Sonderausstellung des Kreismuseums Oberhavel zu Wilhelm Groß mit dem Titel »Kunst als Verkündigung«

© Landkreis Oberhavel