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Datum: 14.12.2020

Ein Jahr nach dem Brand: Sanierungsarbeiten am Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum fast abgeschlossen

Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum Hennigsdorf: Schulleiter Peter Mohr und Landrat Ludger Weskamp.

© Landkreis Oberhavel

Nahezu ein Jahr ist es her, dass das Dach des Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum am Silvestertag 2019 in Flammen stand. Der Brand und das Eindringen des Löschwassers in Teile des Gebäudes hatten seinerzeit einen erheblichen Schaden am Gebäude zur Folge. Jetzt sind die Arbeiten zur Instandsetzung größtenteils abgeschlossen. Über den Stand der Arbeiten machte sich Landrat Ludger Weskamp am Montag, 14.12.2020 im Beisein von Schulleiter Peter Mohr und Bauleuten persönlich ein Bild.

Besonders in Mitleidenschaft gezogen war das Bauteil B der Bildungseinrichtung. Hier ist neben zahlreichen Klassenräumen auch die Cafeteria untergebracht. Zunächst waren umfangreiche Rückbau-, Reinigungs- und Trocknungsarbeiten zu erledigen. Inzwischen sind neben den Maurer- und Betonarbeiten auch die Verglasungs- und die Außenputzarbeiten an der Fassade abgeschlossen. Die Dachdichtungs- und Dachdeckerarbeiten sind beendet, die Dachklempnerarbeiten werden bis zum 17.12.2020 abgeschlossen sein. Auch die Innenputzer und die Metallbauer haben ihre Aufträge beendet, ebenso sind die Tischlerarbeiten für die Innenfensterbänke und die Arbeiten der Fliesenleger beendet. Der Trockenbau befindet sich ebenso auf der Zielgeraden wie die Installationen rund um Heizung und Sanitär. Außerdem sind die Bodenbelagsarbeiten in allen Klassen- und Vorbereitungsräumen erfolgt. Vier Verbindungsgänge im Bauteil B sowie die ehemalige Hausmeisterwohnung sind noch fertigzustellen. Die letzten Arbeiten an der Elektroinstallation werden derzeit ausgeführt. Repariert sind zudem die Brandschutztüren und die Brandschutzverglasung, ebenso wie die Rauch- und Wärmeabzugsanlage. Das aufgestellte Fassadengerüst konnte bis auf den Eingangsbereich zur August-Burg-Straße bereits abgerüstet werden, hier erfolgen noch letzte Arbeiten.

Ein sehr aufwändiger Projektteil ist die Erneuerung der Alu-Glas-Konstruktion über dem innenliegenden Lichthof, der zugleich als Aula dient. Die Metallbauarbeiten werden bis Ende Januar abgeschlossen sein. Noch ausgeführt werden auch Arbeiten für die Akustikwandverkleidung im Lichthof; sie werden Ende dieser Woche geschafft sein. Parallel erfolgen in den Lichthöfen die Malerarbeiten. Spätestens zum Ende der Winterferien wird die schon beauftragte Baureinigung erfolgen können, denn dann sollen alle Arbeiten beendet sein.

„Ich bin den an den Sanierungsarbeiten beteiligten Unternehmen und Mitarbeitenden sehr dankbar für ihre zuverlässige und pünktliche Arbeit. Der infolge des Brandes entstandene Schaden war weit größer als zunächst gedacht. Alle Arbeiten bedeuteten für uns einen nicht geplanten, zusätzlichen Aufwand, den es neben den ohnehin für das laufende Jahr beabsichtigten Projekten zu bewältigen galt“, erinnerte Landrat Ludger Weskamp: „Hinzu kam, dass ein nicht unerheblicher Teil unserer Belegschaft zeitweise im Gesundheitsamt mit den Aufgaben der Pandemiebewältigung betraut war und ist. Angesichts dessen ist die Fertigstellung der Arbeiten im Oberstufenzentrum umso mehr als Erfolg zu werten. Ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schülern des Oberstufenzentrums nun wieder in ihren gewohnten Räumlichkeiten lernen können.“

Schulleiter Peter Mohr ergänzte: „Das Jahr 2020 war für unsere Schule und unsere Lehrkräfte eine doppelte Belastungsprobe. Wir sind sehr froh, dass wir nun wieder mehr Räume zur Verfügung haben. In der Pandemie ist schließlich jeder Raum Gold wert. Der Unterricht in Teilgruppen und der Gesundheitsschutz unserer Jugendlichen werden uns damit deutlich erleichtert. Ich danke daher allen, die dazu beigetragen haben.“ Der Rektor freut sich zudem über sein „Glück im Unglück“: Denn die Sanierung des Brandschadens nutzte der Landkreis zugleich, um eine Nahvernetzung in im Bauteil B zu installieren und somit auch hier in Sachen Digitalisierung einen guten Schritt voran zu kommen.

Die Fertigstellung der Baumaßnahme konnte, wie bereits im Frühjahr angekündigt, bis zum Jahresende weitgehend erledigt werden. Restarbeiten erfolgen bis zum Ende der Winterferien. Insgesamt entstehen für die Schadensbeseitigung voraussichtlich Kosten in Höhe von mehr als 2,47 Millionen Euro. Der überwiegende Teil ist durch Versicherungsleistungen gedeckt.

Hintergrund

Infolge des Großbrands am 31.12.2019 war Löschwasser in den gläsernen Atriums- und Cafeteriabereich und in 20 Klassenräume gelaufen. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Gebäudeteil zur August-Burg-Straße komplett gesperrt.

Bereits im Frühjahr konnten in dem beschädigten Bauteil B insgesamt zwölf Räume mit nur geringen Wasserschäden instandgesetzt und von der unteren Bauaufsichtsbehörde zur Nutzung freigegeben werden. Die Tragwerksplaner hatten zuvor die volle Gebrauchstauglichkeit bestätigt.

Das Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum (OSZ) Hennigsdorf wurde 1991 gegründet. Jährlich erhalten hier circa 1.800 Schülerinnen und Schüler eine berufliche Erstausbildung, legen ihr Abitur ab oder erlangen in der Fachoberschule die Berechtigung zum Besuch der Fachhochschule. Seit der Fertigstellung des letzten Bauabschnitts in der Berliner Straße 78 im November 2005 stehen dem OSZ Fachkabinette für die KFZ-Mechatronik, computergestützte Fertigung, Robotik, Metalltechnik, Heizung/Lüftung/Sanitär, Elektrotechnik/Elektronik, Bautechnik, Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, Vermessungstechnik, Mechatronik sowie einfache und vernetzte IT-Systeme zur Verfügung. Außerdem verfügt das Oberstufenzentrum über eine der modernsten Sportstätten, die neben dem Sportunterricht auch Hennigsdorfer Sportvereinen zur Verfügung steht.