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Datum: 13.02.2023

„teamw()rk“ für Gesundheit und Arbeit in Oberhavel 

Jobcenter führt Projekt zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen weiter 

Servicecenter des Jobcenters Oberhavel.

© Landkreis Oberhavel

Arbeitslosigkeit beeinträchtigt die Gesundheit und das subjektive Wohlbefinden. Zugleich erhöhen gesundheitliche Probleme das Risiko, arbeitslos zu werden und sie erschweren die Rückkehr in den Arbeitsmarkt. Um Menschen zu unterstützen, die in Oberhavel Leistungen des Jobcenters nutzen, beteiligt sich der Landkreis – wie schon in den vergangenen drei Jahren – auch künftig an einem Projekt, das die Gesundheit arbeitsloser Menschen verbessern möchte.

„Schon von Anfang 2020 bis Ende des vergangenen Jahres hatte sich das Jobcenter Oberhavel an einem bundesweiten Modellprojekt beteiligt, das Arbeits- und Gesundheitsförderung miteinander verzahnen will. Ich freue mich sehr, dass der Testlauf erfolgreich war und das Projekt daher mit dem neuen Jahr in ein langfristiges Förderprogramm überführt werden konnte“, erklärt Matthias Kahl, Dezernent für Arbeit und Soziales. „Unser Jobcenter freut sich darauf, die erprobten Angebote weiter durchführen und nun auch langfristig etablieren zu können. Damit können wir unsere Kundinnen und Kunden für die eigene Gesundheit sensibilisieren und sie langfristig fit machen für den Arbeitsmarkt.“

Denn mit einer gestärkten individuellen Lebensqualität dank besserer Gesundheit sollen die Kundinnen und Kunden auch insgesamt motiviert werden, weitere Förderangebote des Jobcenters anzunehmen – darunter zum Beispiel Weiterbildungen und Qualifizierungen. Das Projekt firmiert seit Januar 2023 unter dem neuen Namen „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“. Projektträger ist der Verein Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., der neben Oberhavel erneut sieben weitere Standorte in Brandenburg unterstützt, um die Projektidee in die Praxis umzusetzen.

Daneben will das Jobcenter Oberhavel die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und weiteren Akteuren im Kreis ausbauen. So sollen bestehende Angebote und Netzwerke noch besser genutzt und neue, zielgruppengerechte Ansätze zur Gesundheitsförderung entwickelt werden. Gleichzeitig wird die Gesundheitsorientierung in den Beratungsgesprächen mit den Kundinnen und Kunden des Jobcenters vertieft.

In den vergangenen drei Jahren konnten durch das Projekt in Oberhavel schon verschiedene Angebote erfolgreich umgesetzt werden. Am Anfang stand eine Erhebung der Bedürfnisse der Menschen: Interviews, die der Landkreis in der ersten Jahreshälfte 2021 zusammen mit dem Institut für Versorgungsforschung, Intervention, Therapie und Evaluation (INVITE e. V.) unter fast einhundert Kundinnen und Kunden des Jobcenters durchgeführt hatte, haben dabei ergeben, dass diese sich besonders für Bewegung, Ernährung und Stressmanagement interessieren. Daraufhin konnten in Zusammenarbeit mit dem Familien-Sport-Verein Oberhavel Bewegungskurse – sowohl in Oranienburg als auch in Gransee – angeboten werden, die vor allem Freude an der Bewegung vermittelten. Mehr als 30 Menschen hatten daran teilgenommen. Zwischen März und November 2022 kam außerdem eine Gesundheitslotsin bei der Nestor Bildungsinstitut GmbH zum Einsatz, die zu Gesundheitsthemen beraten hat und Angebote in der Region vorstellte. Davon konnten etwa 40 Kundinnen und Kunden des Jobcenters profitieren.

Bei Interesse an einer Teilnahme an dem Projekt können sich die Kundinnen und Kunden des Jobcenters ganz einfach an ihren jeweiligen Fallmanager oder ihre Fallmanagerin wenden.

Hintergrund

Im Förderprogramm „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ arbeiten Jobcenter und Krankenkassen auf der Basis einer Kooperationsvereinbarung zusammen. Gemeinsam mit freien Trägern, der Landesvereinigung Gesundheitsförderung und dem Verein Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. plant das Jobcenter in Oberhavel bedarfsgerechte Gesundheitsangebote mit und für Menschen, die Bürgergeld erhalten.

Das Programm wird aus Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Das GKV-Bündnis – ein Verbund der gesetzlichen Krankenkassen – fördert dabei unter anderem, Strukturen und Netzwerke aufzubauen sowie Konzepte zu entwickeln und zu erproben, um die Gesundheit zu fördern. Außerdem sollen sozial und gesundheitlich benachteiligte Menschen sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation eine wesentliche Rolle spielen.