Sprungziele
Inhalt
Datum: 17.04.2020

Ü7-Verfahren: Zwei zusätzliche Züge an Schulen in Oberhavel

Eilentscheidung für Einrichtung von weiteren 7. Klassen am F.F. Runge-Gymnasium und an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule

Für das Schuljahr 2020/21 wird der Landkreis Oberhavel an zwei weiterführenden Schulen jeweils einen zusätzlichen Klassenzug einrichten. So wird die Klassenstufe 7 am F.F.Runge-Gymnasium in Oranienburg voraussichtlich fünfzügig gebildet und geführt werden, die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Mühlenbeck wird siebenzügig laufen.

Diese Festlegung weicht vom Kreistagsbeschluss Nr. 6/028 vom 25.09.2019 ab, der auf Basis der Prognose für das Übergangsverfahren in die Jahrgangsstufe 7 für das Schuljahr 2020/2021 beschlossen wurde. Deshalb war jetzt eine Eilentscheidung des Landrates im Einvernehmen mit dem Kreistagsvorsitzenden gemäß der Brandenburgischen Kommunalverfassung notwendig geworden. Die Entscheidung, die am 17.04.2020 unterzeichnet wurde, wird von den Vorsitzenden der Fraktionen des Kreistags sowie dem Bildungsausschuss des Landkreises Oberhavel unterstützt.

Im März und erneut Anfang April 2020 informierte das Staatliche Schulamt Neuruppin den Landkreis über die Erstwunschzahlen inklusive Wiederholern und Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf für das Schuljahr 2020/2021. Unter Berücksichtigung der Zügigkeitserhöhungen ergibt sich daraus für den Planungsraum I ein zusätzlicher Bedarf an Schulplätzen.

„Die Zügigkeiten reichen nicht aus, um allen Schülerinnen und Schülern einen Schulplatz anzubieten. Das Staatliche Schulamt hat deshalb den Landkreis um die Einrichtung von weiteren Zügen am F.F Runge-Gymnasium in Oranienburg und an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Mühlenbeck gebeten, so dass zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Damit kann das Erstwunschverfahren abgeschlossen werden", erklärt Landrat Ludger Weskamp. Mögliche weitere Bedarfe könnten sich aus dem Zweitwunschverfahren ergeben. Die Meldungen des staatlichen Schulamtes dazu bleiben zunächst abzuwarten.

Für den Anstieg der Schülerzahlen gibt es zwei Gründe: Zum einen sind die Anmeldungen von Schülerinnen und Schülern, die außerhalb Oberhavels wohnen und weiterführende Schulen des Landkreises besuchen möchten, angestiegen. Andererseits ist die Zahl der Wiederholer um fast 50 Prozent gestiegen.

Zum Vergleich: 2019 waren rund 1.800 Kinder für die 7. Klassen angemeldet, für das Schuljahr 2020/21 hatte sich der Landkreis auf etwa 1.950 Siebtklässler eingestellt. Aktuell bewerben sich circa 2.050 Schülerinnen und Schüler um einen Schulplatz an einer weiterführenden Schule in Oberhavel, davon voraussichtlich 44 Schülerinnen und Schüler, die die 7. Klassenstufe wiederholen müssen. Im Durchschnitt lag diese Zahl in den Vorjahren bei etwa 20 bis 25 Kindern.

Zusätzlich erweist sich beim gegenwärtig praktizierten Aufnahmeverfahren an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, dass seit einigen Jahren zunehmend Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Barnim aufgenommen, Schülerinnen und Schüler aus Oberhavel jedoch abgelehnt werden. Gespräche mit der Schulleitung und dem Staatlichen Schulamt haben bislang zu keinem Ergebnis geführt. Landrat Ludger Weskamp hat sich daher diesbezüglich mit einem Schreiben an Britta Ernst, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, gewandt. Er schlägt vor, dass die Mühlenbecker Schule im Aufnahmeverfahren künftig 50 Prozent ihrer Schülerschaft mit Wohnort in Oberhavel vorrangig berücksichtigen soll.

„Oberhavel ist ein attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort. Viele Menschen sind in den vergangenen Jahren hierher gezogen. Damit stieg auch die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in unserem Landkreis kontinuierlich an. Für eine optimale schulische Ausbildung hat der Landkreis in den vergangenen 25 Jahren deshalb fast 200 Millionen Euro investiert. Schulbauten für weitere rund 60 Millionen Euro sind in den nächsten vier Jahren geplant", sagt Ludger Weskamp.