Aufnahme von Asylbewerbern in Oberhavel
Landkreis stellt neues Unterbringungskonzept vor
Das Unterbringungskonzept des Landkreises basiert auf zwei zentralen Elementen: Zum einen soll die Unterbringung sowohl in Wohnungen als auch in Gemeinschaftsunterkünften erfolgen. Zum anderen ist angedacht, die Asylsuchenden in den Mittelzentren Hennigsdorf, Oranienburg und Gransee/Zehdenick unterzubringen.
Das Konzept sieht dabei insbesondere vor, die Asylbewerber weiterhin verstärkt in Wohnungen unterzubringen. Mit den bereits vorhandenen Kapazitäten sollen zusätzlich rund 100 Plätze in Wohnungen im gesamten Landkreis bereitgestellt werden können. In diesem Jahr konnten durch Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften bzw. -genossenschaften in Hennigsdorf, Zehdenick und Velten bisher 17 zusätzliche Wohnungen angeboten werden. Der Wohnraum entspricht dabei der geltenden Richtlinie zur Angemessenheit von Kosten der Unterkunft. Seit dem 21.05.2013 wird die Wohnraumsuche durch die PuR gGmbH Hennigsdorf unterstützt, deren Mitarbeiter den Asylsuchenden u. a. bei Gesprächen mit Vermietern und beim Umzug behilflich ist. Insbesondere schutzbedürftige Personen, wie Mütter mit ihren Kindern werden auch in Zukunft bevorzugt Wohnungen erhalten.
„Der regionale Wohnungsmarkt in Oberhavel befindet sich in einer eher angespannten Lage. Folglich kommen wir nicht umhin, Asylbewerber auch in Zukunft in Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen“, so Garske. Vor diesem Hintergrund wurden insgesamt 18 kreiseigene Liegenschaften in Oranienburg, Hennigsdorf, Zehdenick, Gransee, Oberkrämer, Hohen Neuendorf, Velten und im Löwenberger Land auf ihre Eignung als Gemeinschaftsunterkunft hin untersucht. Die abschließende Entscheidung orientiert sich an den vorhandenen Möglichkeiten zur Einbindung in das Gemeinwesen, der Lage und verfügbaren Infrastruktur sowie dem Fertigstellungstermin. Die Auswahl fiel auf folgende drei Standorte:
Hennigsdorf/Stolpe-Süd: Künftig werden 82 zusätzliche Plätze in dem neu ausgebauten Haus 1 auf dem Gelände des Asylbewerberheimes am Standort Stolpe-Süd bereitgestellt. Die Fertigstellung erfolgt voraussichtlich Mitte November 2013. Das jetzige Wohnheim hat eine Kapazität von insgesamt 175 Plätzen.Oranienburg/Andrè-Pican-Straße: Es wird beabsichtigt, auf dem kreiseigenen Grundstück im Jahr 2014 ca. 120 Plätze bereitzustellen.
Gransee/Karl-Marx-Platz: Durch den Umbau der Kreisverwaltung am Standort Gransee sollen die vorhandenen Büroräume des Jobcenters zu einer Gemeinschaftsunterkunft umgestaltet werden. Je nach Ausführungsplanung sollen im Jahr 2014 ca. 80 Plätze entstehen.Ursprünglich sollte Oberhavel in diesem Jahr 158 Asylbewerber aufnehmen. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie korrigierte diese Zahl zuletzt am 22.10.2013 von 242 auf nunmehr 266 Asylbewerber nach oben. Bis zum Stichtag 15.09.2013 wurden 121 Personen aufgenommen. Davon konnten bisher 66 in Wohnungen und 55 in der Gemeinschaftsunterkunft untergebracht werden. Im Jahr 2013 kommen die Asylsuchenden in Oberhavel überwiegend aus der Russischen Föderation (24 Prozent), Afghanistan (22 Prozent) und Kenia (20 Prozent). In elf Prozent der Fälle ist die Herkunft ungeklärt. Für die Bereitstellung zusätzlicher Unterbringungskapazitäten für Asylbewerber nach dem Landesaufnahmegesetz hat der Landkreis im kürzlich vorgestellten Haushaltsentwurf 2014/2015 rund sechs Millionen Euro vorgesehen. Für den Bau von Gemeinschaftsunterkünften zahlt das Land Brandenburg eine Investitionspausschale von 2.300 Euro pro Platz.