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Datum: 08.11.2013

Leistungsstarke Krankenhäuser für Oberhavel und Havelland

Kooperation der Oberhavel Kliniken GmbH und der Havelland Kliniken GmbH angestrebt

Die Landräte der Kreise Oberhavel und Havelland, Karl-Heinz Schröter und Dr. Burkhard Schröder, sowie die Geschäftsführer ihrer Klinikverbände, Dr. Detlef Troppens und Jörg Grigoleit, haben am Freitag, dem 08.11.2013, in der Geschäftsstelle des Brandenburger Landkreistages vor Pressevertretern die Pläne für eine erweiterte Zusammenarbeit im Bereich der kommunalen Krankenhausgesellschaften vorgestellt.

Aktuell befinden sich die Landkreise Oberhavel und Havelland als jeweils alleinige Gesellschafter der Oberhavel Kliniken GmbH und der Havelland Kliniken GmbH in Gesprächen über die Gründung einer gemeinsamen Vorbereitungsgesellschaft. Diese soll Konzepte für die Kooperation beider Kliniken bis hin zu einer Fusion erarbeiten. Im Fokus stehen insbesondere Abstimmungen und Ergänzungen von Leistungsangeboten sowie der Aufbau von Kooperationsprojekten.

Mit einer Intensivierung ihrer Zusammenarbeit reagieren beide Landkreise auf die Umbruchprozesse im Gesundheitssektor. Speziell die Zahl der Krankenhausträger hat sich im Zeitraum zwischen 1995 und 2007 deutschlandweit um mehr als 19 Prozent reduziert.

„Kommunale Krankenhausträger müssen sich dieser Entwicklung vorausschauend stellen und geeignete Konzepte entwickeln“, sagte Landrat Dr. Burkhard Schröder. Um die wirtschaftlichen Herausforderungen bewältigen und im Wettbewerb langfristig bestehen zu können, sei eine Neuorientierung der strategischen Ausrichtung kommunaler Krankenhausunternehmen notwendig. Eine Lösung sieht der Landrat des Landkreises Havelland in der Schaffung größerer Trägerstrukturen, durch die sich gleichermaßen Kosteneinsparungen und Synergieeffekte realisieren ließen. „Die wohnortnahe medizinische Versorgung auf einem hohen Niveau und zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnte so im Nordwesten Brandenburgs sichergestellt und weiterentwickelt werden.“ Beide Krankenhausgesellschaften haben in den letzten Jahren zudem ein beachtliches Unternehmenswachstum vollzogen und sich als regionale Gesundheits- und Sozialkonzerne etabliert. Im Falle einer Fusion würde man, so Landrat Dr. Burkhard Schröder, zu einem der größten Arbeitgeber im Land Brandenburg avancieren.

Auch Landrat Karl-Heinz Schröter betonte die Notwendigkeit einer Zusammenlegung, um der Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge gerecht zu werden. „Es bedarf keiner Kreisgebietsreform, um auf die drängenden Fragen der Zukunft angemessen reagieren zu können.“ Ein gemeinsam organisierter und Kreisgrenzen übergreifender Krankenhausverbund besäße die wirtschaftliche Stärke, um der Bevölkerung und den jeweiligen Kostenträgern medizinische Angebote unterbreiten zu können, zu denen die privaten Wettbewerber aufgrund ihrer Größe längst in der Lage sind. „Mit dieser Kooperation schaffen wir die Voraussetzungen für eine flächendeckende und in seiner Angebotsstruktur deutlich differenziertere Patientenversorgung in beiden Landkreisen“, erklärte Schröter. Ein Austausch medizinischer Angebote, die im jeweils anderen Unternehmen nicht vertreten sind, wie etwa im Bereich der Urologie und Neurologie, wäre dadurch möglich. Auf diese Weise könnte den steigenden Fallzahlen und der fortschreitenden Subspezialisierung wirksam begegnet und die Zukunftsfähigkeit beider Klinikverbände gestärkt und ausgebaut werden.

Die angestrebte Kooperation gilt als wichtiger Schritt für die zukunftsfähige Aufstellung der Gesundheitsversorgung in beiden Landkreisen. Als gemeinsames Ziel betonten die Geschäftsführer beider Kliniken die Beibehaltung von Krankenhäusern in kommunaler Trägerschaft: Krankenhäuser, in denen die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen und Patienten und Mitarbeiter sich gleichermaßen wohlfühlen.

 

Landräte & Geschäftsführer vor der Geschäftsstelle des Landkreistages Brandenburg (v.r.n.l.): Landrat Karl-Heinz Schröter, Dr. Detlef Troppens (Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH), Jörg Grigoleit (Geschäftsführer der Havelland Kliniken GmbH) und Landrat Dr. Burkhard Schröder

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