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Datum: 13.04.2023

Landkreis unterstützt „SpielOrt“ in Fürstenberg

Fördermittel aus Oberhavel und vom Land für Begegnungsort der Evangelischen Kirchengemeinde / Projekt für traumatisierte Geflüchtete auch in Hennigsdorf

Fördermittel für den SpielOrt Fürstenberg

© Landkreis Oberhavel


Gute Nachrichten und einen symbolischen Scheck von mehr als 15.000 Euro Fördermittel brachten Sozialdezernent Matthias Kahl und Johannes Kühl, Fachbereichsleiter für Soziales und Integration, am Donnerstag, dem 13.04.2023, nach Fürstenberg/Havel. Empfänger war die Evangelische Kirchengemeinde der Stadt für das Projekt „SpielOrt Fürstenberg“. Pastorin Maria Harder nahm den Förderscheck entgegen. Initiatorin Ulrike Fauck führte anschließend durch die Räume. Das Projekt bringt Mütter und ihre Kinder aus der Ukraine und aus Oberhavel zusammen und fördert die Integration vor Ort.

„Mehr als ein Jahr ist der Beginn von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine jetzt her. Mehr als eine Million Menschen mussten deshalb 2022 aus ihrem Heimatland fliehen, etwa 2.800 von ihnen kamen zu uns nach Oberhavel. Hier haben viele Menschen dazu beigetragen, dass die neu Zugewanderten – oft waren es Mütter mit Kindern – gut ankommen. Das können wir gar nicht genug anerkennen“, sagte Sozialdezernent Matthias Kahl. „Viele der geflüchteten Mütter sind durch den Krieg und die Flucht traumatisiert. Darunter leiden auch ihre Kinder. Das Projekt hier in Fürstenberg gibt den Familien Raum, um sich auf ihre Kinder zu konzentrieren. Es bietet außerdem Chancen, sich mit anderen Müttern auszutauschen und ist damit ganz praktische gelebte Integration.“

Freiwillige renovieren Räume im Pfarrhaus
Ehrenamtlich in der örtlichen Willkommensinitiative Engagierte hatten das Projekt ins Leben gerufen. Sie wollten Räume schaffen, in denen die Mütter und ihr Nachwuchs ungestört spielen und erzählen konnten. Denn die Frauen, voller Sorge um ihre Angehörigen in der Ukraine und beschäftigt mit dem Klarkommen in der neuen Situation in Deutschland, hatten kaum Ruhe und Gelegenheit, sorgenlos mit ihren Kinder zu spielen. Um den Kindern und ihren Müttern einen solchen Raum zu bieten, hatten Ehrenamtliche mit Kirchen- und Spendengeldern Räume im Pfarrhaus renoviert und eingerichtet. Inzwischen ist der „SpielOrt“ einmal wöchentlich geöffnet, gut angenommen und steht auch allen Eltern mit Kindern aus Fürstenberg offen.

Die Fördermittel kommen aus dem Integrationsbudget des Landes Brandenburg. Den 30-prozentigen Eigenanteil von fast 4.800 Euro übernimmt der Landkreis Oberhavel aus Mitteln der Integrationspauschale. „Es freut mich besonders, dass wir dieses tolle Projekt damit für 2023 voll finanzieren und damit gut unterstützen können“, so Kahl. Dank der Förderung, die schon seit dem Jahresbeginn greift, konnten eine Projektmitarbeiterin eingestellt, die Ausstattung verbessert und Lernmaterialien erworben werden. Bald soll außerdem ein weiterer Raum hergerichtet werden, für den Sommer ist ein Zirkusfest geplant.

Die Begegnungsstätte in der Pfarrstraße 1 ist immer donnerstags zwischen 15.00 und 17.30 Uhr geöffnet. Interessierte sind willkommen und können gerne einfach vorbeischauen.

Projekt für traumatisierte Geflüchtete auch in Hennigsdorf
Ein weiteres Projekt speziell für Geflüchtete ist Anfang April in Hennigsdorf gestartet. „Hürden nehmen“ – so heißt das neue Angebot des KommMit e. V., das auf die psychosoziale Versorgung Geflüchteter ausgerichtet ist. Das Team will konkrete Hilfe für alle gelflüchteten Menschen bieten, die psychologische Hilfe benötigen. Denn der Zugang zum psychotherapeutischen Regelsystem ist gerade für Geflüchtete oft schwierig. Hier setzt das Angebot an, will beraten, stabilisieren und bei Bedarf weitere Hilfsangebote vermitteln.

Zur Zielgruppe des Projekts zählen Geflüchtete mit psychischen Belastungen und Erkrankungen. Für Mädchen, Frauen und Kinder wird der Träger spezifische Angebote entwickeln. Das multiprofessionelle Team von KommMit e. V. will dabei eng mit der Migrationssozialarbeit des Landkreises Oberhavel zusammenarbeiten, Kontakte zu Beratungsstellen und Partnern des medizinischen und psychosozialen Bereichs aufbauen.

Der Träger KommMit e. V. ist in der Fabrikstraße 10 in Hennigsdorf zu finden und per E-Mail an
psz-oberhavel@kommmit.eu oder per Telefon unter 0176 70422213 zu erreichen.