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Datum: 24.08.2022

Ins Blickfeld gerückt: Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen

Fachtagung mit rund 80 Teilnehmenden im Oranienwerk / Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“

Fachtagung Gesundes Aufwachsen 2022

© Landkreis Oberhavel


Was ist notwendig, damit geflüchtete Kinder und Jugendliche genauso gut und gesund aufwachsen können – so wie andere junge Menschen in Oberhavel? Was genau hat darauf Einfluss und welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit das gelingt? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich am Dienstag, 23.08.2022, rund 80 Teilnehmende einer Fachtagung mit dem Titel „Gesundes Aufwachsen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Oberhavel gemeinsam gestalten“ im Oranienburger Oranienwerk. Mit dabei waren unter anderem Vertreter aus den Kitas, Schulen und aus der Familien- und Jugendarbeit, die mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen arbeiten, aus der Kinder- und Jugendhilfe, aus den Kommunen und von freien Trägern sowie aus den Bereichen Jugend, Gesundheit sowie Soziales und Integration des Landkreises Oberhavel.

Landrat Alexander Tönnies sagte im Vorfeld der Veranstaltung: „Kinder und Jugendliche aus Familien, die geflüchtet sind oder aus anderen Gründen ihr Heimatland verlassen musste, haben es im Alltag oft schwerer als andere. Sprache, Kultur und so viele kleine Dinge sind ihnen bei uns zunächst fremd und die Hürden, um Unterstützung zu bitten, oft hoch. Umso wichtiger ist es, gerade diese Kinder und Jugendlichen ganz bewusst in unser Blickfeld zu rücken.“ Er dankte deshalb allen, die sich dafür einsetzen, dass Kinder aus Familien mit Flucht- oder Migrationshintergrund in Oberhavel gut ankommen und aufwachsen können.

Denn aufgrund ihrer besonderen Lebenslage sind geflüchtete Kinder und Jugendliche nachweislich vielfältigen Belastungen in einer für sie wichtigen Entwicklungsphase ausgesetzt. Der Zugang zur Gesundheitsvorsorge und -förderung fällt ihnen oft schwerer. Die Expertinnen und Experten der Tagung tauschten sich deshalb darüber aus, wie ihnen dennoch ein gesundes Aufwachsen in Oberhavel möglich ist und wie die gesundheitlichen Chancen dieser Gruppe verbessert werden können. Die Veranstaltung, die Teil des Vorhabens „Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“ ist, sollte außerdem dazu beitragen, Verbesserungen zu identifizieren, um die gesundheitliche Situation der Kinder und Jugendlichen langfristig wirksam und nachhaltig verbessern zu können. Eine finanzielle Förderung für die Umsetzung von konkreten Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention ist dem Landkreis durch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Bündnis für Gesundheit) für das laufende Jahr und die kommenden Jahre in Aussicht gestellt worden.

„Wir wissen, dass wir eine niedrigschwellige und an den konkreten Bedarfen ausgerichtete Gesundheitsförderung für geflüchtete Menschen in Oberhavel brauchen. Um diese zu gestalten, zählen wir auf den Austausch und die Erfahrungen der vielen Fachkräfte in Oberhavel“, so der Landrat. „Gerne fördern wir deshalb Fortbildungsangebote und Vernetzungstreffen wie die Fachtagung im Oranienwerk. Denn dass alle Kinder und Jugendlichen eine behütete und gesunde Kindheit erleben können, ist uns ein wichtiges Anliegen.“


Hintergrund
Die Veranstaltung wurde von der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. in Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheit des Landkreises Oberhavel ausgerichtet.

Mit dem strategischen Vorhaben „Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“ hat sich der Landkreis auf den Weg gemacht, Strukturen zu etablieren, um die Gesundheitsförderung und Prävention im Kindes- und Jugendalter zu etablieren, zu unterstützen und zu steuern. Dabei stehen mehr Bewegung, eine gesunde Ernährung und Zahngesundheit, die Suchtprävention und die seelische Gesundheit von Kindern in Kita und Schule zu fördern im Vordergrund. Das Vorhaben wird von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert.