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Datum: 29.03.2023

Gut gewappnet: Vorsorge für die Waldbrandsaison 2023

Arbeitsgemeinschaft „Schutz der Wälder“ des Landkreises Oberhavel kam zu ihrer Jahrestagung zusammen

AG Schutz der Wälder

© Landkreis Oberhavel


Unermüdlich waren die Einsatzkräfte der Feuerwehren nicht nur im vergangenen Sommer im Einsatz. Heiße und vor allem trockene Monate führten in den letzten Jahren immer häufiger zu Waldbränden. Auch Felder und andere Flächen standen in Flammen. Um für den kommenden Sommer noch besser gewappnet zu sein, kam jetzt die Arbeitsgemeinschaft „Schutz der Wälder“ des Landkreises Oberhavel zu ihrem jährlichen Treffen zusammen. Unter der Leitung von Sicherheitsdezernent Matthias Rink haben Vertreter der Bundes- und Landesforst, der Polizeiinspektion Oranienburg, des Technischen Hilfswerks und aus der Kreisverwaltung beraten, wie Waldbrände noch besser verhindert und bekämpft werden können. Kreisbrandmeister Gerd Ritter, Vertreter aus den Bereichen Landwirtschaft und Naturschutz des Landkreises waren ebenso dabei wie der Leiter der Oberförsterei Neuendorf, Frank-Michael Hintze.

„Witterungsbedingt kam es in den letzten Jahren im ganzen Landkreis zu vielen Feuerwehreinsätzen durch Wald-, Flächen- und Feldbrände. Ein Einsatzschwerpunk war das Gebiet um Nassenheide und Oranienburg. Zusätzlich waren die örtlichen Feuerwehren und die Brandschutzeinheiten Oberhavels durch die überregional, also in anderen Landkreisen geleistete Hilfe bei den großen Waldbränden beispielsweise in Elbe-Elster und Potsdam-Mittelmark, gefordert“, berichtete Matthias Rink. „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich alle Behörden und Institutionen bei diesem wichtigen Thema miteinander gut abstimmen.“

Schließlich sind Wald- und Vegetationsbrände nicht nur in Oberhavel der Gefahrenschwerpunkt Nummer eins. Denn auch wenn es in den vergangenen Monaten etwas mehr geregnet hat als im Vergleich zum Vorjahr, so waren die Niederschläge doch nicht ausreichend, um den Wasserhaushalt der trockenen Böden auszugleichen. „Die Wälder sind im Dürremodus“, erklärt Kreisbrandmeister Gerd Ritter. „Darauf müssen wir uns angesichts der Entwicklung unseres Klimas auch langfristig einstellen.“ Auch deshalb hat der Landkreis zusätzliche fünf Tanklöschfahrzeuge sowie ein neues Einsatzfahrzeug angeschafft und die Brandschutzeinheit Oberhavels damit um einen weiteren Zug erweitert. Daneben hat der Kreis das schon vorhandene Material für den Einsatz bei Waldbränden um Sondereinsatztechnik ergänzt: Sogenannte Kreisregner unterstützen die Brandbekämpfung künftig, indem sie den Waldboden auf mehr als einem Kilometer feucht halten können. Um auch entlegene Brandherde zu erreichen, hat der Katastrophenschutz des Kreises in den vergangenen Monaten in ein zusätzliches Quad – und damit in ein hochmobiles, geländegängiges Fahrzeug – investiert. Damit bei einem möglichen Waldbrand auch aus der Luft gelöscht werden kann, wurden außerdem zwei Luftkoordinatoren ausgebildet.


AG Schutz der Wälder

© Landkreis Oberhavel


Bestens geschult sind auch die örtlichen Feuerwehrleute und die Führungskräfte in den Feuerwehren. „Gut ist, dass die personelle Situation in den örtlichen Feuerwehren in Oberhavel weitgehend stabil ist und damit – was Waldbrände angeht – keine Einschränkungen in der Tageseinsatzbereitschaft erwartet werden“, so Gerd Ritter.

Dabei spricht sich der Kreisbrandmeister dagegen aus, dass Wälder bei hohen Waldbrandwarnstufen nicht betreten werden dürfen. „Schließlich sind mehr als die Hälfte der Waldbrände im vergangenen Jahr durch aufmerksame Menschen in Oberhavel gemeldet worden. Der Landkreis appelliert aber weiterhin, gerade im Wald auch an den Brandschutz zu denken: Rauchen und offenes Feuer im Wald oder in dessen Nähe sollten tabu sein, Fahrzeuge sollten hier ebenfalls möglichst nicht abgestellt werden. Landwirte sind außerdem angehalten, bei Erntearbeiten – und das nicht nur in Waldnähe – ein Fahrzeug mit einem größeren Wassertank oder einen Pflug bereitzustellen. Damit kann die Ausbreitung eines möglichen Brandes bis zum Eintreffen der Feuerwehr schnell und wirksam verhindert werden.

Gute Erfahrungen hat der Kreis in den letzten Jahren auch damit gemacht, bei der Bekämpfung von Waldbränden eng mit Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft zu kooperieren. Dass soll im Fall der Fälle auch 2023 fortgesetzt werden. „Oberhavel ist damit gut auf die bevorstehende Waldbrandsaison vorbereitet“, resümiert Matthias Rink. „Das Arbeitstreffen hat deutlich gemacht, dass hier alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen, um Wald- und andere Brände möglichst zu verhindern!“