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Datum: 05.11.2014

Erstes Stationäres Hospiz im Landkreis eröffnet

Einrichtung der Oberhavel Kliniken bietet Hilfe und Unterstützung für Schwerstkranke und ihre Angehörigen

Nach rund 12 Monaten Bauzeit eröffnete Dr. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH, gemeinsam mit Landrat Karl-Heinz Schröter, Prof. Dr. Dieter Nürnberg, Vorsitzender des Ruppiner Hospiz e.V., am Dienstag, dem 04.11.2014, das Stationäre Hospiz Oberhavel in Oranienburg. Im Rahmen einer Feierstunde würdigten die Redner die wichtige Aufgabe der Hospizarbeit, die es pflegebedürftigen Patienten ermöglicht, ihre letzten Lebenstage mit geschulter Unterstützung in einer würdevollen, geschützten Umgebung zu verbringen.

Landrat Karl-Heinz Schröter betonte in seinem Grußwort u.a. die Bedeutung des Stationären Hospizes Oberhavel für die ganzheitliche medizinische Versorgung des Landkreises. Angesichts der steigenden Zahl von Pflegebedürftigen und der Tatsache, dass immer weniger sterbenskranke Menschen zu Hause und im Kreise ihrer Familie versorgt werden können, sei es höchste Zeit zu handeln. Studien des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zufolge belaufen sich die Zuwachsraten im stationären Pflegebereich für den Landkreis Oberhavel bis zum Jahr 2030 auf knapp 150 Prozent. Die Zahl wird laut Prognosen von rund 5.000 im Jahr 1999 auf mehr als 14.000 steigen.

„Die Pflege von sterbenskranken Menschen verlangt nicht nur ein hohes Maß an Empathie und Herzblut, sondern auch fachliche Ausbildung“, sagte Schröter. Im stationären Hospiz Oberhavel werden sich insgesamt 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Dienst der Patienten stellen. Für die Übernahme dieser Aufgabe sprach ihnen der Landrat seinen aufrichtigen Dank und seine persönliche Anerkennung aus. Ohne sie wäre die Gesellschaft um Vieles ärmer und unsolidarischer. Mit der kürzlich errichteten Altenpflegeschule in Oranienburg sei der Landkreis überdies auch zukünftig auf einem guten Weg, die dringend benötigten Fachkräfte auszubilden und auf ihre Arbeit im Hospiz vorzubereiten.

In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Oberhavel Kliniken GmbH würdigte Schröter zudem die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dieter Nürnberg vom Ruppiner Hospiz e.V. Sein weiterer Dank galt Dr. Wolfgang Haedicke, der den Vorsitz des Fördervereins Stationäres Hospiz Oberhavel innehat. Der Förderverein dient als ein zentrales Instrument zum Betreiben des Hospizes. Etwa 90 Prozent der Kosten für den Hospizaufenthalt werden von den Pflegekassen übernommen; der Förderverein wird die restlichen zehn Prozent finanzieren. Der Betrag soll durch Spenden abgedeckt werden.

Insgesamt zwölf Plätze in Einzelzimmern sollen künftig pflegebedürftigen Personen einen weitgehend schmerzfreien und zugleich menschenwürdigen Abschied ermöglichen. Das Hospiz bietet auch Angehörigen seelsorgerische Begleitung und leistet Hilfe bei der Trauerbewältigung. Der Neubau ist auf einem 5.800 Quadratmeter großen Grundstück in der Germendorfer Allee 18 in Oranienburg entstanden. Baubeginn war im Herbst des vergangenen Jahres. Der Grundstein für den als Flachbau konzipierten Gebäudekomplex wurde am 24.10.2013 gelegt, am 25.03.2014 fand das Richtfest statt.

Bei der Besichtigung eines Gästezimmers. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, sich durch die Räumlichkeiten des neuen Hospizes führen zu lassen.

© Oberhavel Kliniken GmbH