Ernährungsbildung für die Jüngsten: Als „Kita mit Biss“ ein Kinderspiel!
Tag der gesunden Ernährung am 7. März / Gesundheitsamt wirbt für Präventionsprogramm
Gerade Eltern von kleinen Kindern fällt es oft schwer, ihren Sprösslingen Obst, Gemüse und vollwertiges Essen schmackhaft zu machen – und den Nachwuchs vor allzu vielen Süßigkeiten zu bewahren. Allgegenwärtige Werbung und fast immer verfügbare gezuckerte Lebensmittel, machen es schwer, die Kleinen an gesunde Nahrungsmittel zu gewöhnen.
„Die Gewissheit, dass während der Betreuungszeiten in der Kita auf gesunde Kost und Getränke geachtet wird, ist für viele Familien daher eine große Entlastung. Deshalb sind für die Kitaverpflegung solche Konzepte immer beliebter, die auf einen maßvollen Umgang mit Süßem setzen und Kindern gesundes Essen nahebringen“, sagt Oberhavels Amtsärztin Simone Daiber. Sie macht zum Tag der gesunden Ernährung darauf aufmerksam, wie wichtig eine gesunde, ausgewogene Ernährung für die Entwicklung von Kindern ist. Den Tag der gesunden Ernährung, der jährlich am 7. März stattfindet, hat 1998 der Verband für Ernährung und Diätetik e.V. ins Leben gerufen. „Dass Kitas eine gesunde Ernährung und Versorgung gewährleisten, ist in Brandenburg sogar im Kitagesetz festgeschrieben. Der sogenannte ‚zuckerfreie Vormittag‘ wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen und ist ein wichtiges Element unseres Präventionsprogramms ‚Kita mit Biss‘“, erklärt Daiber.
Das Programm ist vor 20 Jahren in Brandenburg gestartet und mit mittlerweile 555 teilnehmenden Kitas längst landesweit etabliert. Auch in Oberhavel nehmen schon 25 Kindertagesstätten sowie zehn Tagespflegestellen daran teil. Erst kürzlich erhielten zwei weitere Kitas – in Velten – das begehrte Zertifikat. Eine weitere Einrichtung im Oranienburger Ortsteil Sachsenhausen bereitet sich gerade darauf vor.
An einer landesweiten Evaluation des Präventionsprogramms hatten sich 2022 mehr als die Hälfte der Oberhaveler „Kitas mit Biss“ beteiligt. Dabei zeigte sich, dass die Grundpfeiler des Programms schon gut in den Konzepten der Kitas verankert sind – das war selbst während der Coronapandemie der Fall.
Der Zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes erreicht mit seinen Untersuchungen und Gruppenprophylaxen alle 106 Kitas des Landkreises und damit rund 10.000 Kinder. Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Karies: Schafft man es, die Zähne – nachdem sie von den Kindern und Eltern morgens gut geputzt wurden – über einen längeren Zeitraum vor den Säureattacken durch gezuckerte Nahrung zu schützen, kann man sich am Nachmittag auch mal eine kleine Nascherei gönnen.
Das Konzept des „zuckerfreien Vormittags“ hat sich bewährt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Kindergesundheit: „Schon kleine Kinder können lernen, was ihren Zähnen guttut und was sie tun können, damit die Zähne nicht krank werden“, zeigt sich Dr. Daniela Stutz vom Zahnärztlichen Dienst überzeugt von dem Konzept.
Aber nicht nur die Zähne profitieren von einem Vormittag mit vollwertigen und knackig frischen Snacks und Getränken: Auch um Übergewicht vorzubeugen, ist ein maßvoller Umgang mit Süßem wichtig. Das Gesundheitsamt unterstützt daher das Programm ganz aktiv:
Interessierte Kitaträger aus Oberhavel, die eine gesunde Ernährung und Zahngesundheit noch mehr im Alltag der Kinder verankern möchten, können sich zum Konzept „Kita mit Biss“ gerne beraten lassen. Auch Projektangebote zum gesunden Frühstück oder Anregungen für gesunde Alternativen bei Geburtstagsritualen hat das zahnärztliche Team parat. So wird Ernährungsbildung auch für Oberhavels Jüngste zum Kinderspiel.