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Datum: 25.08.2022

Catcalling ist kein Kompliment!

Die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Oberhavel beteiligen sich an der bundesweiten Protestaktion gegen Catcalling.

Logo Kein Kompliment


Der Begriff „Catcalling“ – auf Deutsch etwa „Katzen-Rufen“ – fasst verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt im öffentlichen Raum zusammen. Das können beispielsweise anzügliche Sprüche oder Kuss- und Pfeifgeräusche sein. Auch aufdringliches Starren oder sexuelle Belästigung in den sozialen Medien, im Supermarkt, im Schwimmbad, am Bahnhof und generell im öffentlichen Raum gehören dazu. Die Angriffe werden meist als gut gemeinte „Komplimente“ abgetan, dabei dienen sie vielmehr der Bloßstellung und Erniedrigung der betroffenen Person. In der Mehrzahl sind Frauen und Mädchen, meist jüngeren Alters, von Catcalling betroffen. Aber auch Männer können darunter leiden. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Im Juni 2022 fand deshalb erstmals ein bundesweiter Aktionstag gegen Catcalling statt. Mehr als 40 Kommunen unterstützen die Aktion bereits. Und auch die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Oberhavel macht sich gegen Catcalling stark: Unter der E-Mail-Adresse keinkompliment@oberhavel.de können Betroffene Catcalling-Vorfälle direkt melden. Es genügt eine Beschreibung des Vorfalls sowie Angaben zum Ort und zum Datum. Angaben zur eigenen Person müssen nicht gemacht werden. Die Vorfälle werden gesammelt und anlässlich des Aktionstages im kommenden Jahr, am 09.06.2023, im öffentlichen Raum – sichtbar an die Orte des Geschehens – angekreidet. Ziel ist es, für Catcalling zu sensibilisieren und darüber aufzuklären.

„Mit der Beteiligung an der Aktion möchte die Arbeitsgemeinschaft das gesellschaftliche Bewusstsein für Sexismus im Alltag stärken und dabei helfen, Geschlechtergerechtigkeit in den Kommunen weiter zu verankern“, sagt Birgit Lipsky, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Oberhavel. „Denn noch ist Catcalling kein eigener Straftatbestand – auch darauf wollen wir aufmerksam machen.“

Vorbild für die Aktion sind lokale Catcall-Gruppen, die es bereits in vielen Städten weltweit gibt. Sie kreiden das ganze Jahr über Catcalls auf die Straße und veröffentlichen diese über die sozialen Medien, zum Beispiel in Berlin auf Instagram unter @catcallsofberlin.

Die Aktion wird von den Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Oberhavel unterstützt. Das sind:

Birgit Lipsky
Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Oberhavel

Christiane Bonk
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Oranienburg

Kerstin Gröbe
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Hennigsdorf

Christine Hentschel
Gleichstellungsbeauftragte Gemeinde Birkenwerder

Kerstin Husarzewsky
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Velten

Ramona Lopitz
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Hohen Neuendorf

Maj Luger
Gleichstellungsbeauftragte Stadt Liebenwalde