Aufnahme von Asylbewerbern in Oberhavel: Landkreis richtet Notunterkunft in Kremmen ein/Erste Belegung erfolgt bereits am 24.09.2015
„Die Situation bei der Unterbringung von Asylsuchenden in Oberhavel ist angespannt“, erklärte Weskamp im Rahmen der Informationsveranstaltung. Danach musste die Kreisverwaltung in dieser Woche die Aufnahme von 100 Asylbewerberinnen und Asylbewerbern gewährleisten. Vergleichsweise erreichten im gesamten Monat August rund 160 Asylsuchende den Landkreis. Der Landrat warb um Verständnis für die Entscheidung, kurzfristig eine Notunterkunft im Kremmen einzurichten. Er betonte, dass die vorhandenen und bereits geplanten Kapazitäten angesichts der dramatisch gestiegenen Zuweisungszahlen für Oberhavel nicht ausreichen, um Asylsuchende wie in den Vormonaten planmäßig in Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünften aufzunehmen. Aus diesem Grund bedarf es aktuell einer temporären Zwischenlösung. „Ich möchte auch weiterhin so lange wie möglich vermeiden, die zu uns kommenden Menschen in Sporthallen unterbringen zu müssen“, sagte Weskamp. „Dass das bislang funktioniert hat, verdanken wir insbesondere der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Städten und Gemeinden.“
Die Planungen für den Standort Kremmen bleiben von der aktuellen Belegung der Notunterkunft unberührt. Auf einer Freifläche an der Berliner Chaussee soll in zwei Bauabschnitten eine Gemeinschaftsunterkunft entstehen, die Platz für bis zu 240 Menschen bietet. Fertigstellung und Inbetriebnahme des ersten Gebäudeteils mit 120 Plätzen ist für Mitte 2016 vorgesehen.
Der Landkreis rechnet weiterhin mit erhöhten Zuweisungen durch das Land Brandenburg. Für den Monat Oktober liegt die Aufnahmeverpflichtung voraussichtlich bei etwa 100 Personen pro Woche. Die fehlenden Plätze sollen durch eine dichtere Belegung der vorhandenen Unterkünfte kompensiert werden. Darüber hinaus werden weitere Standorte auf ihre Eignung als Notunterkunft geprüft. Nach aktuellem Stand konnten in diesem Jahr bereits 641 Menschen in Wohnungen und bestehenden bzw. neu ausgebauten Unterkünften aufgenommen werden. Bis zum Jahresende beläuft sich die Aufnahmeverpflichtung des Landkreises auf weitere 1.279 Asylsuchende.