Sprungziele
Inhalt
Datum: 29.09.2017

"Vielfalt hat verbunden"

Hunderte Interessierte besuchten die Veranstaltungen der Interkulturellen Woche vom 22. bis 29.09.2017
"Vielfalt hat erfolgreich verbunden. Die Premiere ist geglückt“, lautet das Resümee von Landrat Ludger Weskamp zur Interkulturellen Woche (IKW) in Oberhavel. „Vielfalt verbindet!“, unter diesem Motto fand ab dem 24.09.2017 bundesweit die Interkulturelle Woche statt. Auch der Landkreis Oberhavel beteiligte sich in den vergangenen sieben Tagen mit insgesamt 42 vielfältigen Veranstaltungen an dem Projekt. „Hunderte Besucher unterschiedlichster Herkunft haben heitere, aufschlussreiche, aber auch einmal nachdenkliche Veranstaltungen besucht, sind dabei ins Gespräch gekommen und haben andere Kulturen kennengelernt. So funktioniert gelungene Integration“, so Weskamp.

Die Auftaktveranstaltung fand im Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg statt. An den darauffolgenden Tagen luden u.a. die Kreismusikschule zu einem Lehrerkonzert, die Kreisvolkshochschule zu einer lebendigen Bibliothek, der Kreissportbund zu einem Integrationssportfest und die Dr. Hugo Rosenthal Oberschule in Hohen Neuendorf zu einer Theateraufführung ein.

Den Abschluss der Aktionswoche gestalten am heutigen Freitag, 29.09.2017, noch bis 20.00 Uhr zahlreiche Akteure am Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum in Hennigsdorf. Unter dem Motto „Hennigsdorf spielt mit“ haben die Programmgestalter der Stadt Hennigsdorf, der PuR GmbH, des Hennigsdorfer Aktionsbündnisses Aktive Teilhabe (H.A.L.T.), des Oberstufenzentrums sowie des Kreissportbunds ein Bühnenprogramm zum Mitspielen, Mitsingen und Mitmachen vorbereitet.

Landrat Ludger Weskamp nutzte zur Abschlussveranstaltung die Gelegenheit, allen Akteuren dieser bunten Woche noch einmal für ihr Engagement zu danken: „Ohne Sie alle wäre diese Woche nicht möglich gewesen. Das ist ein tolles Zeichen dafür, dass es in Oberhavel viele Menschen gibt, die sich für gelebte Integration stark machen und unseren Landkreis in seiner Vielfalt vorstellen möchten. Ich habe immer gesagt, es geht darum, Begegnungen zwischen Menschen zu fördern und dazu beizutragen, dass aus Unbekannten geschätzte Nachbarn und Freunde werden. Das ist uns geglückt.“

Integrative Märchenwoche war in die Interkulturelle Woche integriert

Die integrative Märchenwoche „Mit Geschichten und Märchen ankommen“, die im vergangenen Jahr Premiere in Oberhavel gefeiert hat, war in diesem Jahr Bestandteil der Interkulturellen Woche. Mit insgesamt 20 Veranstaltungen hat sie viele große und kleine Zuhörer mit Märchen und Geschichten ein Stück näher zusammengebracht. Bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung in der Stadtbibliothek Oranienburg mit der Märchenerzählerin Sabine Kolbe – zu der über 70 Besucher kamen – wurden traditionelle Märchen durch deutsch-arabische Musik, präsentiert von jungen Musikern der Kreismusikschule, kongenial ergänzt. Beim Erklingen eines syrischen Volksliedes fielen die anwesenden Syrer in den Gesang ein und steckten das ganze Publikum mit ihrer Begeisterung an. So webten sich orientalische Klänge in okzidentalem Ambiente zu einem schönen Stück gelebter Integration.

Während der ersten Märchenwoche im vergangenen Jahr begegneten sich Flüchtlinge und Einheimische noch sehr zögerlich. Nun aber bringen sich neben den Einheimischen auch die Neu-Oberhaveler aktiv ein: Eine Mädchengruppe aus der Gemeinschaftsunterkunft in Lehnitz hat extra für die Märchenwoche den „Tanz der Kulturen“ einstudiert. Zwei syrische Teenagerinnen trugen das Gedicht „Hoffnung“ von Friedrich Schiller auf deutsch und auf arabisch vor. Die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Borgsdorf präsentierten ihre Auseinandersetzung über die Unterschiede zwischen Deutschland und ihrem Heimatland in einer kleinen, aber beeindruckenden Ausstellung.

Auch auf der interkulturellen Märchenreise „Von Borgsdorf um die Welt“ konnte ein bunt gemischtes Publikum Teile des Eröffnungsprogramms erleben. 120 Kinder, Jugendlichen, Senioren und Familien mit deutschen, tschetschenischen, afghanischen, syrischen oder irakischen Wurzeln lauschten der Märchenerzählerin Marietta Rohrer-Ipekkaya in den Räumen von ALEP e.V. in der Margeritenstraße. Zum Buffet trugen Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft aus der Margeritenstraße und Seniorinnen aus dem Ort Kuchen und Torten bei und eine von ALEP e.V. betreute Jugendwohngruppe hatte heimische Salate und eine orientalische Suppe zubereitet.

Matthias Rink, Dezernent für Soziales und Verkehr und Initiator der Märchenwoche, war sehr zufrieden über den großen Zuspruch, den die Märchenwoche mit der Idee, Integration über Geschichten und Sprache anzuregen, in diesem Jahr erhalten hat.

Neben den öffentlichen Veranstaltungen fanden in Schulen und Kitas, im Kreismuseum und in Bibliotheken zahlreiche interkulturelle Begegnungen mit Geschichten und Autoren statt. „Wir freuen uns auch, dass viele Schulen durch die Woche Anregungen bekommen haben und sich übers Jahr weiter mit dem Thema der kulturellen Vielfalt beschäftigen“, sagt Petra Lölsberg, Organisatorin der Märchenwoche.

Von Borgsdorf einmal um die ganze Welt