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Datum: 31.07.2025

Impfungen schützen – Gesundheitsamt ruft zur Vorsorge auf

In Oberhavel hat die Impfquote gegen Herpes- und Rotaviren deutlich zugenommen / Kostenlose Impfsprechstunde immer freitags

Sie schützen vor gefährlichen Infektionskrankheiten: Impfungen wirken präventiv bei jedem Einzelnen und stärken zugleich die gesamte Gemeinschaft. Immer mehr Menschen ließen ihren Impfschutz in den vergangenen Jahren im Gesundheitsamt des Landkreises auffrischen. Darauf weist Amtsärztin Simone Daiber hin. „2018 und 2019 wurden 275 Impfungen durchgeführt, 2023 waren es 327 und im vergangenen Jahr bereits 834 Impfungen. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so Daiber. Das Gesundheitsamt Oberhavel bietet jeden Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr eine Impfsprechstunde an – ohne Anmeldung. Die Kosten werden in der Regel vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Geimpft wird nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), zum Beispiel gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln, Pneumokokken, HPV, COVID-19 oder Influenza (Grippe).


Impfungen wirken präventiv bei jedem Einzelnen und stärken zugleich die gesamte Gemeinschaft.

© Landkreis Oberhavel/Steffi Rose


„Besonders hervorzuheben ist die stetig steigende Akzeptanz bei neuen Impfungen wie HPV und Herpes Zoster. Gleichzeitig sind klassische Schutzimpfungen – wie gegen Influenza oder Pneumokokken – gerade bei älteren Menschen im Landkreis weiterhin ausbaufähig“, sagt Simone Daiber. Gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) ließen sich 2024 bereits 27 Prozent der Über-60-Jährigen impfen – 2020 war es nur ein Prozent. Auch die HPV-Impfung wurde häufiger genutzt: Bei Mädchen stieg die Quote von 33 Prozent im Jahr 2018 auf 46 Prozent im Jahr 2023, bei Jungen von einem auf 30 Prozent. Die Zahl der gegen Rotaviren geimpften Säuglinge wuchs von 69 auf 79 Prozent. Und die vollständige Immunisierung der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen Mumps, Masern und Röteln stieg leicht von 96,4 Prozent im Jahr 2019 auf 98,4 Prozent.

Die Grippeimpfung nahmen in der Saison 2023/2024 jedoch nur 50 Prozent der Versicherten in Anspruch – zehn Jahre zuvor waren es 55 Prozent. Bei der Grundimmunisierung gegen Tetanus und Diphtherie sank die Quote leicht von 97 auf 94 Prozent. Die Zahl der Pneumokokken-Schutzimpfungen bei Über-60-Jährigen stieg zwar von 27 auf 44 Prozent, bleibt aber ausbaufähig. „Ich freue mich über die zunehmende Impfbereitschaft“, sagt Amtsärztin Daiber. „Doch wir sind noch nicht am Ziel. Gerade ältere Menschen und chronisch Kranke sollten regelmäßig ihren Impfschutz überprüfen.“

Die Impfquoten stammen aus den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung und wurden vom Robert Koch-Institut (RKI) ausgewertet. Sie beziehen sich auf die gesetzlich krankenversicherten Personen im Landkreis Oberhavel – das sind etwa 90 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner.

Moderne Impfstoffe sind gut verträglich – schwerwiegende Nebenwirkungen sind äußerst selten. Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge. Sie schützen nicht nur den Einzelnen, sondern auch besonders gefährdete Menschen in unserer Gesellschaft. Wer sich impfen lässt, übernimmt Verantwortung – für sich und andere. Eine aktuelle Übersicht sämtlicher empfohlenen Impfungen für verschiedene Altersgruppen sowie die Impfintervalle und Auffrischungszeiträume sind unter www.rki.de/stiko/impfkalender zu finden. Er dient Ärztinnen, Ärzten und der Bevölkerung als zuverlässige Orientierungshilfe für die wirksame Impfprävention.