„Mach was draus“: Upcycling-Gewinner gekürt
Wettbewerb des Landkreises Oberhavel soll Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen fördern / Sieger kommen aus Oranienburg, Zehdenick und Hennigsdorf
Es galt, kreativ mit Dingen umzugehen, die häufig nur noch auf dem Müll landen. Für den Upcycling-Wettbewerb hatte der Landkreis Oberhavel aufgerufen, bis zum Weltumwelttag Anfang Juni Ideen einzureichen. Einen Monat später stehen die Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs unter dem Motto „Mach was draus!“ fest. „Für Upcycling ist Erfindergeist gefragt. Wichtig war uns vor allem, wie alltagstauglich ein Gegenstand ist und ob sich der Wettbewerbsbeitrag auch zum Nachbasteln eignet. Die kreativsten Ideen in zwei Altersklassen – bis sieben Jahre und acht bis 13 Jahre – haben wir schließlich ausgezeichnet“, sagte Umweltdezernent Egmont Hamelow zur Preisverleihung am Donnerstag, 04.07.2024. „Ich gratuliere sehr herzlich und wünsche mir, dass ihr eure Kreativität auch weiterhin und unabhängig von diesem Wettbewerb in die Müllvermeidung investiert.“
Auf dem ersten Platz bei den Kindern bis sieben Jahre landete Karolina Brakop aus Oranienburg. Die Vierjährige bastelte einen Stiftebecher aus einer leeren Spülmittelflasche. Mit Farbe, Kleber und Schmuckelementen verziert ist die alte Flasche nun ein schönes Stück auf dem heimischen Schreibtisch. Sie gewann ein Familienticket für das ReMO – Regionalmuseum Oberhavel, ein Vogelhaus zum Bemalen, einen Rucksack und ein Malbuch zum Thema „Umwelt und Klimaschutz“.
Der achtjährige Flynn Radowski siegte mit seinem Wettbewerbsbeitrag – einem Raketenrucksack aus Getränkeflaschen, Grabvasen, Strohhalmen, Sprühkleber, Farbe und einem alten Staubsaugerschlauch – in der Altersgruppe acht bis 13 Jahre. Der Oranienburger freute sich ebenfalls über ein Familienticket für das Regionalmuseum und einen Rucksack mit weiteren Preisen.
Auch Gruppeneinsendungen hat der Landkreis prämiert: 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren der Kita Biberburg in Hennigsdorf hatten sich mit einem Mosaik aus bunten Flaschendeckeln am Wettbewerb beteiligt. Die Hortkinder der Zehdenicker Linden-Grundschule bastelten zum Motto „Mach was draus“ in der Altersgruppe acht bis 13 Jahre Rennautos aus ausgedienten PC-Mäusen, Moosgummi und Trinkflaschendeckeln. Beide Gruppen werden demnächst Besuch bekommen – das ReMObil stattet Kita und Hort einen Besuch mit altersgemäßen Angeboten ab. Sie erhielten außerdem Rucksäcke, Malbücher und Vogelhäuschen für ihre Einrichtungen.
Hintergrund
Beim Upcycling bekommen ausrangierte Produkte durch kreative, oft handwerklich geschickte Umgestaltung eine neue Funktion. Es unterscheidet sich damit vom Recycling, bei dem ein Produkt industriell in einzelne Rohstoffe zerlegt und diese dann weiterverarbeitet werden. Upcycling verschafft einem ausgedienten Gegenstand so einen neuen Lebenszyklus („cycling“), der im besten Fall sogar eine Aufwertung des Gegenstands darstellt („up“). Upcycling ist nur dann nachhaltig, wenn dabei ein sinnvoll nutzbares Produkt entsteht. Dies kann ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und damit zur Müllvermeidung sein.