Kreistag Oberhavel beschließt: Stationäre Klinikversorgung Oranienburg und Hennigsdorf wird zusammengelegt
Oberhavel Kliniken und Landkreis setzen Vorgaben aus der Krankenhausreform des Bundes um / Ziel ist die zukunftssichere Gesundheitsversorgung
Der Kreistag Oberhavel hat heute mit deutlicher Mehrheit die Zielplanung zur zukünftigen Krankenhausversorgung im Landkreis beschlossen. Damit folgt das Gremium der Empfehlung des Aufsichtsrats der Oberhavel Kliniken und stellt die Weichen für eine umfassende Neuausrichtung: Die stationären Klinikstandorte Oranienburg und Hennigsdorf sollen in den kommenden Jahren in einem zentralen Krankenhaus in Oranienburg zusammengeführt werden.
Hintergrund ist die bundesweit geltende Krankenhausreform, die seit Ende 2024 in Kraft ist. Sie verfolgt das Ziel, die Krankenhauslandschaft qualitativ zu verbessern, flächendeckende Versorgung sicherzustellen und Überkapazitäten abzubauen. Bereits seit 2022 haben sich die Oberhavel Kliniken intensiv mit den absehbaren Folgen der Reform auseinandergesetzt und gemeinsam mit externen Fachleuten sowie dem Aufsichtsrat ein Zukunftskonzept erarbeitet.
Landrat Alexander Tönnies betonte in seiner Rede vor dem Kreistag: „Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Aber sie ist notwendig, um langfristig eine moderne, qualitätsgesicherte medizinische Versorgung in Oberhavel zu garantieren. Wir wollen handlungsfähig bleiben – auch, um Fördermittel aus dem Transformationsfonds des Bundes nutzen zu können. Die ersten Auszahlungen aus dem Fonds wird es ab Anfang 2026 geben. Mit dem Beschluss durch den Kreistag kann die Detailplanung jetzt beginnen.“
Gleichzeitig stellte der Landrat klar, dass auch in Hennigsdorf weiterhin viele medizinische Angebote bestehen bleiben sollen – etwa durch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), Tageskliniken und eine Rettungswache.
„Der Kreistag hat heute wegweisend für die Zukunft unserer Krankenhäuser entschieden“, so Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH. „Für uns geht die Arbeit damit erst richtig los: Wir steigen nun ein in die Detailplanung für ein topmodernes, zentrales Krankenhaus in Oberhavel, das nicht nur den strikten Vorgaben der Krankenhausreform gerecht wird, sondern die medizinische Versorgung langfristig auf eine solide Basis stellt. Eines dürfen wir aber bitte nicht vergessen: Auch in der Klinik Hennigsdorf sind wir weiterhin und mindestens noch sieben Jahre vollumfänglich stationär für unsere Patientinnen und Patienten da und ambulant auch darüber hinaus.“
Im Vorfeld des Beschlusses hatte es breite Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger gegeben: Informationsveranstaltungen, Bürgerdialoge, Fraktionsberatungen und öffentliche Gremiensitzungen. Eine kürzlich eingereichte Petition zum Erhalt des Klinikstandortes Hennigsdorf wurde ebenfalls vom Kreistag entgegengenommen.
Das jetzt beschlossene Konzept gilt als eines der zukunftsweisendsten Projekte im Gesundheitsbereich für Oberhavel – mit dem Ziel, eine leistungsfähige und wohnortnahe Versorgung für alle Menschen im Landkreis auch weit über das Jahr 2030 hinaus zu sichern.