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Datum: 03.02.2025

Zahl der Krebstoten in Oberhavel nimmt zu

Weltkrebstag 2025: Gesundheitsamt des Landkreises informiert über Vorsorge und appelliert, die Früherkennungsuntersuchungen zu nutzen

Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem Motto „United by Unique“ – „Gemeinsam einzigartig“. Dieses Jahr wird besonders betont, dass jeder an Krebs erkrankte Mensch eine individuelle Geschichte hat, aber alle gemeinsam von der Erkrankung betroffen sind. Eine Versorgung, die die individuellen Bedürfnisse jedes Menschen berücksichtigt, ist von zentraler Bedeutung.

Krebserkrankungen waren 2022 nach den Erkrankungen des Kreislaufsystems die zweithäufigste Todesursache im Landkreis Oberhavel. 592 Menschen erlagen der Krankheit. Im Jahr 2023 nahm die Zahl noch einmal zu, 647 Menschen starben im Landkreis an Krebs. Zwischen 2016 und 2020 wurden laut den Daten des Gemeinsamen Krebsregisters in Oberhavel besonders häufig Prostatakrebs bei Männern (861 Fälle, Durchschnittalter 70 Jahre) und Brustkrebs bei Frauen (908 Fälle, Durchschnittsalter 63 Jahre) diagnostiziert. „Anlässlich des Weltkrebstages rufen wir dazu auf, aktiv zur eigenen Gesundheit beizutragen und das Erkrankungsrisiko zu senken“, sagt Oberhavels Amtsärztin Simone Daiber. „Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie ein sorgsamer Umgang mit UV-Strahlen – also ein gesunder Lebensstil – sind entscheidende Maßnahmen zur Krebsprävention. Natürlich gibt es keine absolute Garantie. Doch wer auf sich achtet, kann sein Risiko deutlich senken.“


Simone Daiber, Amtsärztin

© Karsten Schirmer


Simone Daiber betont zudem die Wichtigkeit von Früherkennungsuntersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen kostenfrei angeboten werden. Gesetzlich versicherte Frauen können bereits ab dem 20. Lebensjahr eine kostenlose Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in gynäkologischen Praxen wahrnehmen. Ab 30 Jahren erfolgt zusätzlich eine Tastuntersuchung zur Brustkrebsfrüherkennung. Zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr erhalten Frauen alle zwei Jahre eine Einladung zur Mammografie.

Männer ab 45 Jahren, die gesetzlich versichert sind, haben Anspruch auf eine jährliche Früherkennungsuntersuchung für Prostatakrebs.

Um Hautkrebs rechtzeitig zu erkennen, ist für gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Untersuchung verdächtiger Hautbereiche vorgesehen. Zur Darmkrebs-Früherkennung wird ab 50 Jahren ein jährlicher Stuhlbluttest empfohlen. Ab 55 Jahren besteht Anspruch auf eine Darmspiegelung, die bei unauffälligem Befund erst nach 10 Jahren wiederholt wird. Weiterführende Informationen zu Früherkennungsuntersuchungen bekommen Patientinnen und Patienten direkt in den Arztpraxen und bei den Krankenkassen.

Amtsärztin Daiber appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger in Oberhavel die entsprechenden Vorsorgeangebote aktiv zu nutzen: „Je früher eine Krebserkrankung entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Nutzen Sie auch das Beratungsangebot unseres Gesundheitsamtes. Wir beantworten gern Ihre Fragen dazu unter der E-Mail-Adresse Gesundheitsamt@oberhavel.de.“