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Datum: 25.09.2025

Eine Eventlocation mit Western-Charme

Landrat vor Ort: Alexander Tönnies besucht die Märkische Quarterhorse Ranch in Falkenthal


Vor dem Haupthaus im Western-Stil: Elfi und Günter Mainka (v. re.) mit WInTO-Geschäftsführerin Claudia Flick und Landrat Alexander Tönnies.

© Landkreis Oberhavel/Mandy Oys



Oberhavels Wirtschaft ist vielfältig. Unternehmerinnen und Unternehmer unterschiedlicher Branchen sorgen für eine positive Entwicklung des Landkreises. Dazu stellen sie sich täglichen Herausforderungen. Welche das sind, ist ganz unterschiedlich. Deshalb spricht Alexander Tönnies in der Reihe „Landrat vor Ort“ regelmäßig mit den Verantwortlichen über Schwierigkeiten im Firmenalltag, ihre Ideen und Perspektiven – zuletzt in Falkenthal im Löwenberger Land. Gemeinsam mit Claudia Flick, Geschäftsführerin der Wirtschaftsfördergesellschaft WInTO, besuchte Alexander Tönnies die Märkische Quarterhorse Ranch, eine Eventlocation mit Country-Flair. „Günter und Elfi Mainka kreieren Erlebnisse. Sie schaffen Erinnerungen in einer tollen Umgebung mit viel Charme. Als es mit der Corona-Pandemie schwierig wurde, vom Eventgeschäft zu leben, haben sie neue Ideen umgesetzt. Ein Erfolgsprodukt ist heute der eigene Dünger“, sagt Alexander Tönnies nach dem Gespräch. „Die Menschen, die ihre Ranch für Events nutzen, kommen meist nicht aus der Nachbarschaft. Trotzdem sind die Mainkas eng verbunden mit den Menschen der Region. Dabei unterstützen sie auch Projekte in ihrem Heimatort wie das Erntedankfest und sammeln regelmäßig Spenden für das Tierheim in Tornow.“


Country-Flair pur prägt die Einrichtung der Veranstaltungslocation auf der Märkischen Quarterhorse Ranch.

© Landkreis Oberhavel/Mandy Oys




Hochzeiten, Firmenevents und „Lieblingsmist“
15 Hektar Country-Atmosphäre fern ab der Großstadt üben auf viele eine besondere Anziehungskraft aus. Günter und Elfi Mainka betreiben die Märkische Quarterhorse Ranch am Ortsrand von Falkenthal als Eventlocation. Sie haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Marke etabliert, die Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet anzieht. Zwischen Pferdekoppel und rustikal eleganten Gebäuden finden schillernde Hochzeiten statt – outdoor von Mai bis September als Außenstelle des Standesamtes Liebenwalde. Firmenevents, aber auch Barbecues und Motto-Veranstaltungen wie das Yellowstone – angelehnt an die Netflix-Serie mit Kevin Costner – gehören zum Angebot in Falkenthal. Nicht ausgeschlossen, dass der Schauspieler der MQ Ranch irgendwann einen Besuch abstattet oder eine Videobotschaft fürs „Yellowstone 2026“ sendet, sagt Günter Mainka. Die 250 Tickets für die Veranstaltung mit Live-Musik, Line Dance, Reitern, amerikanischen Pick Ups und Showkochen sind regelmäßig innerhalb von ein bis zwei Tagen ausverkauft. Was in der Region aber fehle, sind Übernachtungsmöglichkeiten. Fünf Ferienhäuser kann das MQ-Team anbieten, die reichen aber nicht aus.

Günter Mainka ist Eventmanager und Moderator, er hält Vorträge und eröffnete in diesem Jahr auch die Brandenburger Landpartie in Oberhavel. Wie seine Frau Elfi arbeitete Günter Mainka im Vorstand großer Unternehmen, bevor er das Gelände in Falkenthal übernahm. Marketing und Geschäftsführung verantwortet das Paar gemeinsam. „Unser Kerngeschäft ist unsere Agentur für große Events, die nicht nur in Falkenthal, sondern auch beim Kunden vor Ort stattfinden können“, erklärt Elfi Mainka. Zusammen mit einem fest angestellten Mitarbeiter und Hilfskräften für die Events richten Günter und Elfi Mainka ihre Veranstaltungen aus. Unter dem Dach einer alten LPG-Produktionsanlage, die heute eingebettet in Westerncharme liegt – finden Gäste Platz unweit von Open-Air-Bühne und Hochzeitswald. Dass die Märkische Quarterhorse Ranch zu einer ausgesprochenen Eventlocation wurde, liegt auch an der Corona-Pandemie. Bis es zu Beschränkungen kam, stand die Ranch Touristen offen. Heute konzentriert sich das Paar in Falkenthal auf die Wünsche und Bedürfnisse von Hochzeitspaaren und Unternehmen, die ihre Events und Firmenfeste in Falkenthal in ländlicher Idylle und abgeschieden ausrichten wollen. Diese Abgeschiedenheit nutzen auch Produktionsfirmen gern, um Shootings durchzuführen oder zu drehen.


Dünger aus Pferdemist: Die Geschäftsleute aus Falkenthal produzieren aus den Pferdeäpfeln vom eigenen Hof hochwertigen Dünger, der nach Trocknungs- und Häckselprozessen zu »Lieblingsmist« wird.

© Landkreis Oberhavel/Mandy Oys



Die Mainkas sind Marketingexperten. Als es mit Corona auf ihrer Ranch zu ruhig wurde, haben sie eine neue Idee umgesetzt. Sie begannen mit der eigenen Düngerproduktion. Der Mist ihrer Pferde wird heute als »Lieblingsmist« vermarktet – direkt vom Hof, über Zwischenhändler wie den Spargelhof Kremmen oder Amazon und Edeka. Neun verschiedene Dünger bieten die Mainkas inzwischen an – vom sehr feinen für den Mähroboter-Rasen bis zum gehaltvolleren für den Blumengarten. Es war Experimentiergeist nötig, um mit Trocknungsanlage, Rüttler und Häcksler bis zu einer Tonne Mist am Tag verarbeiten zu können. „Nach einem ganzen Leben im Marketing steht man plötzlich bis zum Hals im Mist“, sagt Günter Mainka lachend. „Wenn der dann plötzlich ausverkauft ist, ist das natürlich ein gutes Gefühl.“ Insgesamt vier Jahre hat die Entwicklung des Düngers am Ende gedauert. Die Produkte aus reinem Pferdemist und verschiedenen mineralischen Zusätzen, aber ganz ohne Schlachtabfälle wie in herkömmlichen Produkten wurden auf der eigenen Ranch getestet und sind inzwischen ein Verkaufsschlager. 2024 zeichnete der Verband pro agro den „Lieblingsmist“ mit dem Marketingpreis in der Kategorie Direktvermarktung aus.