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Datum: 11.09.2025

Zwei EHEC-Fälle bei Kindern in Oberhavel bestätigt

Betroffene werden im Krankenhaus behandelt / Gesundheitsamt steht in engem Kontakt mit dem Robert Koch-Institut / Hygiene schützt vor Ansteckung


Dem Virusstamm auf der Spur: EHEC-Bakterien des Ausbruchsstammes O104:H4. Raster-Elektronenmikroskopie. Maßstab: 1 µm.

© Robert Koch-Institut (RKI)


Im Zusammenhang mit dem aktuellen EHEC-/HUS-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern sind im Landkreis Oberhavel zwei Kinder erkrankt. Bei beiden trat die schwere Komplikation hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auf. Beide Kinder befinden sich noch im Krankenhaus, ihr Gesundheitszustand hat sich jedoch deutlich gebessert. Das Gesundheitsamt steht im engen Austausch mit dem Robert Koch-Institut (RKI), dem Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Brandenburg (LAVG) sowie weiteren Fachstellen. EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) sind Darmbakterien, die Durchfall verursachen können. „In seltenen Fällen, besonders bei Kindern, kann es zu HUS kommen – eine Erkrankung, die die Nieren schädigt und lebensbedrohlich verlaufen kann“, sagt Oberhavels Amtsärztin Simone Daiber. „Die Bakterien werden häufig über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, da bei ihnen häufiger schwere Krankheitsverläufe auftreten.“


Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS) wurden seit Mitte August 45 EHEC-Erkrankungen gemeldet, davon 12 mit HUS-Komplikationen. Besonders betroffen sind Kinder im Alter bis 9 Jahre. Der verantwortliche Ausbruchsstamm wurde inzwischen als seltene Variante O45:H2 identifiziert. Seit Anfang September sind keine weiteren labordiagnostisch bestätigten Fälle dieses Stammes gemeldet worden. Die Infektionsquelle ist bislang nicht bekannt, die Ermittlungen dauern an. In Brandenburg wurden bislang insgesamt vier EHEC-Infektionen festgestellt.

Die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen sind einfache Hygieneregeln:

  • Hände gründlich waschen – nach dem Toilettengang, nach dem Kontakt zu Tieren und vor dem Essen.
  • Lebensmittel sicher zubereiten: Fleisch gut durchgaren, Rohmilch abkochen oder pasteurisierte Produkte verwenden, Obst und Gemüse sorgfältig waschen.
  • Küchenhygiene beachten: Getrennte Schneidebretter und Messer für rohe und verzehrfertige Lebensmittel benutzen.
  • Symptome ernst nehmen: Wer starken Durchfall – insbesondere blutig – oder Bauchschmerzen bekommt, sollte umgehend ärztliche Hilfe suchen.


Die Lage wird von den Gesundheitsbehörden aufmerksam beobachtet. Für die Bevölkerung besteht aktuell kein Grund zur Beunruhigung. Der Landkreis Oberhavel informiert, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.