Endlich in die Fahrschule und sicher unterwegs auf Oberhavels Straßen
Landkreis, Polizei, Verkehrswacht und Deutsches Rotes Kreuz veranstalten ersten Aktionstag für jugendliche Fahranfängerinnen und Fahranfänger
Praktische Verkehrserziehung ist eines der Instrumente, die der Landkreis für mehr Verkehrssicherheit auf Oberhavels Straßen umsetzt. Im gerade unterzeichneten Verkehrssicherheitskonzept, das Landkreis, Polizei und Landesbetrieb Straßenwesen gemeinsam realisieren, spielt sie neben Verkehrsüberwachung und baulich sicheren Straßen und Wegen eine zentrale Rolle. Ein besonderer Aktionstag fand am Mittwoch, 16.07.2025, am Strittmatter-Gymnasium in Gransee für rund 70 junge Menschen der Klassenstufe elf statt.
„Gerade hier bei uns im ländlichen Raum bedeutet der Führerschein für viele junge Menschen Unabhängigkeit. Aber junge Fahranfänger sind besonders gefährdet“, sagt Katja Hermann, Dezernentin für Service, Mobilität und Sicherheit, und verdeutlicht, warum sie im Fokus der aktuellen Verkehrssicherheitsaktion standen: „Obwohl sie nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung ausmachen, verursachen sie mehr als 13 Prozent der Verkehrsunfälle. Besonders bei Unfällen mit Personenschaden liegt der Anteil der jungen Unfallverursacher sogar bei fast 16 Prozent. Deshalb ist es uns sehr wichtig, gezielt Prävention zu betreiben.“
Der Schultag für die Elftklässlerinnen und Elftklässler drehte sich deshalb ganz um die Sicherheit im Straßenverkehr – noch bevor sie ihren Führerschein in der Tasche haben. Die Polizeiinspektion Oberhavel schulte sie zu Unfallgeschehen und Unfallrisiken, während das Mobilitätsteam der Kreisverwaltung ein Quiz rund um Führerschein und Verhalten im Straßenverkehr anbot und Fahrsicherheitstraining und praktische Übungsstunden verloste.
Mit Fahrsimulatoren der Verkehrswacht Oranienburg e. V. testeten die 16- bis 17-Jährigen, wie sie auf Ablenkungen reagieren oder wie schnell sie in brenzligen Situationen handeln. Sie erlebten am Unfallsimulator, wie es sich anfühlt, in einem umgestürzten Fahrzeug zu sein und lernten, sich daraus zu befreien. Außerdem wurde gezeigt, wie man bei einem Unfall richtig handelt: Wie schützt man sich selbst? Wie stellt man ein Warndreieck auf? Und wie läuft eigentlich ein Notruf ab? Diese Fragen wurden anschaulich und interaktiv von Fachleuten der Kreisverwaltung erklärt.
Nicht zuletzt stand die Erste Hilfe im Mittelpunkt: Das Rote Kreuz Gransee vermittelte die wichtigsten Grundlagen, etwa die stabile Seitenlage und die Herzdruckmassage – lebensrettende Kenntnisse, die im Ernstfall den Unterschied machen können.