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Datum: 07.01.2022

Millionenschwere Investition fürs TAZ startet

Baufeld für das neue Technik- und Ausbildungszentrum (TAZ) für den Brand- und Katastrophenschutz wird aktuell beräumt / Baustart im Mai 2022 geplant

Dezernent Matthias Rink gab den Startschuss für die Abrissarbeiten

© Landkreis Oberhavel


Jetzt rollen die Bagger auf dem Baufeld für das neue das Technik- und Ausbildungszentrum (TAZ) für den Brand- und Katastrophenschutz in der Germendorfer Allee 16b in Oranienburg: „Schon im Mai dieses Jahres wollen wir den ersten Spatenstich feiern. Bis dahin müssen mehrere Häuser, darunter eine alte Villa aus dem Jahr 1921, Schuppen und Nebengelasse abgerissen sein“, informiert Matthias Rink, Dezernent für den Brand- und Katastrophenschutz.

Insgesamt werden in den kommenden Wochen rund 1.400 Quadratmeter bebaute Fläche abgerissen, darunter vier ehemalige Wohnungen, 20 Kachelöfen, 259 laufende Meter Regenrinnen sowie 21 Heizanlagen inklusive aller Anschlüsse. Insgesamt fallen über 1.100 Tonnen Abfall an. Der Abriss wird von der Gertner & Fettback GmbH aus Geltow durchgeführt, die Bauleitung hat die AGUA GmbH aus Angermünde übernommen. Den Auftragsvergaben sind öffentliche Ausschreibungen vorausgegangen.

Der Landkreis wird 15 Millionen Euro in das neue TAZ investieren. Bis Ende 2023 ist die Fertigstellung geplant. „Das TAZ wird das neue Herzstück der Feuerwehren Oberhavels; wir möchten mit dem Neubau die Arbeit und das unermüdliche Engagement aller Feuerwehrfrauen und -männer würdigen, indem wir beste Voraussetzungen für die Einsätze der Kameradinnen und Kameraden schaffen“, so Matthias Rink.

Auf dem4.700 Quadratmeter großen Grundstück wird ein zweigeschossiges Gebäude entstehen, das für die Anforderungen an den modernen Brand- und Katastrophenschutz ausgestattet sein wird. Neben Räumen für die Katastrophenschutzeinheit, in denen unter anderem in einer Atemschutzwerkstatt Übungen und Trainings durchgeführt werden können, Räumen für die Schlauchpflege und die Lagerung der Ausstattung, einer großen Fahrzeughalle, einer Funkwerkstatt, einem Pumpenprüfstand sowie Sanitär- und Umkleideräumen, wird es zahlreiche hochmoderne Schulungsräume geben. Sie bieten optimale Arbeitsbedingungen für die Ausbildung im Brand- und Katastrophenschutz. „Bei der Planung haben meine Stellvertreter, die Kreisfeuerwehrausbilder, die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren und der Katastrophenschutzeinheiten und ich intensiv mitwirken können, da wir die Wünsche und Bedürfnisse aus zahlreichen Gesprächen mit den Feuerwehrleuten Oberhavels am besten kennen. Umso schöner, dass es jetzt endlich losgeht und erste Veränderungen auf dem Grundstück sichtbar und das ganze Projekt damit greifbar wird“, freut sich Kreisbrandmeister Gerd Ritter.


Die alte Villa wird abgerissen

© Landkreis Oberhavel


In der Atemschutzwerkstatt werden die Atemschutzmasken und -geräte der Freiwilligen Feuerwehren des gesamten Landkreises gewartet und geprüft. Entsprechend den Prüf- und Sicherheitsvorschriften wird hier die Einsatzbereitschaft von Chemikalienschutzanzügen, Pressluftatmern, Druckluftflaschen und Schutzmasken sichergestellt. Des Weiteren werden Saug- und Druckschläuche gewartet und gepflegt sowie die Feuerlöschkreiselpumpen überprüft und repariert, soweit dies nicht durch den Träger des Brandschutzes selbst durchgeführt wird. Neben der qualifizierten Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren durch kompetente Kreisausbilder erhalten auch deren Angehörige Weiterbildungsangebote am neuen Standort.

Zu dem Gebäude kommen nach derzeitiger Planung noch einmal 18.000 Quadratmeter Außenfläche für Brand- und Katastrophenschutzübungen, die ebenfalls keine Wünsche offen lassen werden. „Neben einem Feuerwehrturm, von dem aus Einsätze simuliert werden können, sind ebenso ein Löschteich, eine Böschung mit Schacht sowie ein Gleis- und Autobahnabschnitt geplant, an denen technische Hilfestellungen, beispielsweise nach Verkehrsunfällen, geübt werden können. Künftig wird damit eine so vielfältige Ausbildung wie noch nie möglich werden. Mittelfristig erwarten wir uns durch die Investition auch positive Effekte auf die Mitgliederzahlen der aktiven Einsatzkräfte und im Nachwuchsbereich. Denn so lebenswichtig die Arbeit der Feuerwehren im Notfall ist, das Ehrenamt soll natürlich auch Spaß machen. Ziel des TAZ ist es daher auch, die Motivation für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu stärken", betont Rink.

Das Gelände befindet sich in verkehrsgünstiger Lage am nordwestlichen Stadtrand von Oranienburg. Die Auffahrt zur B96 neu befindet sich in nur etwa 1.300 Metern. „Der Standort ermöglicht uns erstmals die Ausbildung unserer Kameradinnen und Kameraden mit der modernsten technischen Ausstattung an einem zentralen Ort, der für alle Oberhaveler Kameradinnen und Kameraden – ob aus Nord oder Süd – eine schnelle Erreichbarkeit sicherstellt“, so Kreisbrandmeister Gerd Ritter.

Das Feuerwehrtechnische Zentrum in Gransee ist zu klein und genügt den Anforderungen an einen modernen Standort nicht mehr. 2017 hatte der Kreistag daher beschlossen, das Feuerwehrtechnische Zentrum in Oberhavel zu einem Technik- und Ausbildungszentrum (TAZ) für den Brand- und Katastrophenschutz weiterzuentwickeln. Im Jahr 2018 fiel nach ausgiebigen Abwägungen die Entscheidung, dass das TAZ an der Germendorfer Allee 16b in Oranienburg – nahe der Polizeiinspektion Oranienburg in Oranienburg-Eden – entsteht.

Gleichzeitig wird die Landwirtschaftsschule Luisenhof des Landkreises Oberhavel ihr neues und zeitgemäßes Zuhause im TAZ finden. Die Landwirtschaftsschule ist die älteste, durchgängig existierende Landwirtschaftsschule Deutschlands. Sie erfüllt für den ländlichen Raum im Landkreis Oberhavel und darüber hinaus eine wichtige Aufgabe und bietet ein Aus- und Weiterbildungsspektrum von der Landwirtschaft bis zur Hauswirtschaft. Mit dem Neubau ergeben sich somit auch für die Landwirtschaftsschule neue Perspektiven für die Angebotspalette. Dabei ist es der Einrichtung wichtig, ihre langjährige Geschichte zu bewahren.