Sprungziele
Inhalt
Datum: 09.12.2022

Landkreis übernimmt Oberschule in Gransee

Verträge für den Wechsel der Trägerschaft der Werner-von-Siemens-Oberschule sind unterzeichnet

Landkreis übernimmt Trägerschaft Oberschule Gransee

© Landkreis Oberhavel


Neue Chancen für die Schullandschaft im Norden Oberhavels – in diesem Sinne hat jetzt die Trägerschaft der Werner-von-Siemens-Oberschule in Gransee gewechselt: Der Landkreis Oberhavel hat die Schule vom Amt Gransee und Gemeinden übernommen. Den Vertrag dafür unterzeichneten am Freitag, 09.12.2022, Landrat Alexander Tönnies und Bildungsdezernentin Kerstin Niendorf für den Landkreis, Gransees Amtsdirektor Frank Stege und sein Stellvertreter Wolfgang Schwericke sowie Gransees ehrenamtlicher Bürgermeister Mario Gruschinske und sein Stellvertreter Bernd Weidemann. Mit dabei waren in der Schule in der Straße des Friedens auch die stellvertretende Schulleiterin, Petra Hesse, sowie Vertreter aus Schulkonferenz und Schülerschaft.

„Indem wir die Oberschule in Gransee übernehmen, gehen wir einen weiteren ganz wichtigen Schritt auf dem Weg zu gleichen Standards an unseren nun insgesamt 20 kreisangehörigen Schulen in Oberhavel. Hier ist sich auch die Kommunalpolitik einig: Wann immer eine Kommune eine weiterführende Schule abgeben möchte, werden wir diese übernehmen. Gerade in unserer digitalisierten Bildungswelt birgt das viele Vorteile“, erklärt Landrat Alexander Tönnies. „Auch für Gransee selbst ist die Übernahme positiv. Denn eine neue Schule zu errichten, wäre für das Amt ein enormer – vor allem finanzieller – Kraftakt. Zugleich wird es am Standort mittelfristig mehr Platz für die Grundschule geben.“

Keine Änderungen im Schulalltag für Schülerinnen und Schüler
Schon im September 2021 hatten das Amt Gransee und Gemeinden als bisheriger Schulträger und die Stadt Gransee als Eigentümerin der Schulgrundstücke erklärt, dem Kreis die Schule übergeben zu wollen. Das Ansinnen unterstützte der Kreistag mit seiner Zusage im Oktober des gleichen Jahres. Der Wechsel erfolgt bereits zum 01.01.2023. Änderungen für den Schulalltag der Schülerinnen und Schüler oder für die Lehrerinnen und Lehrer wird es deshalb nicht geben. In dem jetzt unterzeichneten Vertrag ist unter anderem detailliert festgelegt, wie die Übertragung der Grundstücke sowie bestehender Verträge – zum Beispiel für Strom und Gas – geregelt werden. Auch Fragen des Inventars, wie beispielsweise Lehr- und Lernmittel und das Mobiliar sowie die künftige Förderung durch den Digitalpakt Schule sind vereinbart worden. Der Landkreis sichert außerdem zu, dass die sechsten Klassen der benachbarten Grundschule wie bisher einen WAT-Raum im Schulgebäude der Oberschule nutzen können. Für die Sekretärin, den Hausmeister und den Hallenwart ändert sich nur der Arbeitgeber: Sie sind künftig beim Landkreis angestellt.

„Natürlich wird der Ganztagsschulbetrieb wie gewohnt fortgesetzt und die Schule behält ihren Namen. Auch das derzeitige Profil der Oberschule als Partnerschule der Siemens AG sowie als Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung bleibt bestehen“, sagt Kerstin Niendorf klar zu. „Nun setzen wir alles daran, dass die Schule in den kommenden Jahren ein modernes, zeitgemäßes Schulgebäude erhält und wir damit die Lern- und Lehrbedingungen noch einmal deutlich verbessern.“


Landkreis übernimmt Trägerschaft Oberschule Gransee

© Landkreis Oberhavel


Schon mit Vertragsschluss hat sich der Landkreis deshalb verpflichtet, in ein neues Schulgebäude für eine dreizügige Oberschule an einem Standort in Gransee zu investieren. Für die Planungen stehen im Haushaltsplan 2022/23 des Kreises bereits bis zu einer Million Euro bereit. Weitere Mittel für den Bau des Gebäudes werden ab 2024 in den Haushaltsplanungen vorgesehen und müssen zunächst durch den Kreistag bestätigt werden. Gleiches gilt für die Sanierung der Sportanlage.

Favorisierter Standort für Neubau ist ein Grundstück an der Oranienburger Straße
Favorisierter Standort für den Neubau ist ein etwa 15.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Oranienburger Straße – das Gelände des ehemaligen Kreisbaubetriebes. Das Grundstück soll zum Verkehrswert, der noch ermittelt werden muss, vom Landkreis übernommen werden. Die Kosten für ein dabei erforderliches Baugrundgutachten, die Herstellung der Altlastenfreiheit sowie für notwendige Abrissarbeiten, die Entsorgung und Beräumung des Grundstücks trägt die Stadt Gransee. Auch das Grundstücksgeschäft muss zuvor zusätzlich die Gremien des Landkreises durchlaufen.

„Bevor gebaut wird, muss geplant werden: Wir freuen uns, dass die Schule schon jetzt zugesagt hat, Ideen für den Neubau mit zu entwickeln. So wird es schon bald einen Wunschbriefkasten in der Schule geben, in dem Vorschläge für die neue Bildungsstätte gesammelt werden“, kündigt Kerstin Niendorf an. Einen ganz wichtigen Wunsch gibt es schon jetzt: Eine richtige Aula, in der auch Mittagessen angeboten werden kann, und mehr Platz und Möglichkeiten für die Schulsozialarbeit. Der Neubau soll möglichst im Jahr 2026 fertig sein.