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Datum: 19.02.2024

Hilfe für Kinder von psychisch kranken und suchtkranken Eltern

Gesundheitsamt des Landkreises veranstaltet Workshop mit Fachkräften aus ganz Oberhavel im Oranienwerk

Workshop Kinder suchtkranker Eltern

© Landkreis Oberhavel/Nele Hartmann


Sie wachsen mit Eltern auf, die ein Drogen- oder Alkoholproblem haben, die psychisch krank sind. Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern fehlt häufig die Stabilität und Geborgenheit im Elternhaus. Sie haben oft ein geringeres Selbstwertgefühl und leben in der Angst, dass Freunde und Bekannte von den Problemen in der Familie erfahren könnten. Andere sind stigmatisiert, weil ihr Umfeld die häuslichen Probleme kennt und ihnen deshalb geringere Chancen in der Schule oder der Ausbildung attestiert. Im Rahmen der Kampagne „Gesund aufwachsen im Landkreis Oberhavel“ des Gesundheitsamtes war die Hilfe für diese Kinder Schwerpunkt der Fachtagung am Montag, 19.02.2024.

Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, des Schulamtes, der Oberhavel Kliniken, der Jugend- und Schulträger, aus den Schulleitungen und der Schulsozialarbeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sucht-Beratungsstellen und aus der Familien- und Schwangerenberatung trafen sich im Oranienwerk zu einem Workshop, um die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Landkreis zu verbessern und mittelfristig ein Hilfsnetzwerk zu entwickeln. „Ziel ist es, ein kommunales Gesamtkonzept zu schaffen, um die Gesundheit und Resilienz von Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern in unserem Landkreis zu stärken“, fasst Oberhavels Amtsärztin Simone Daiber zusammen. „Wir möchten mit allen Akteuren niedrigschwellige Angebote zur Fachkräftequalifizierung aufbauen und in ein Online-Format zur Beratung einbinden – zum Wohl der betroffenen Kinder und gegen ihre Stigmatisierung. Der Landkreis ist dabei, die Prävention und Gesundheitsförderung auszubauen. Dafür braucht es den Erfahrungsaustausch zwischen Menschen, die sich heute schon auf unterschiedliche Weise in diesem Feld engagieren. Sie sollen gemeinsam erarbeiten, wo ergänzende Angebote sinnvoll sind“, so Simone Daiber.

Als Expertin war die Landeskoordinatorin des Hamburger Projektes „A:aufklaren“, Juliane Tausch, nach Oranienburg eingeladen. Sie stellte vor, wie Kinder psychisch kranker Eltern in der Hansestadt begleitet werden, wie sie individuelle Hilfe bekommen, indem die Fachkräfte in ihrem Umfeld geschult werden.

Gefördert wurde der Workshop in Oranienburg durch das Bündnis für Gesundheit der Gesetzlichen Krankenversicherung.