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Datum: 05.03.2013

Wieder arbeitsreich und intensiv

Bilanz des Feuerwehrjahres 2012: „Auf unsere Kameraden können wir uns hundertprozentig verlassen“

„2012 war erneut ein arbeitsreiches und intensives Jahr für die 15 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Oberhavel, obwohl sie glücklicherweise von Großbränden, Stürmen, Überschwemmungen oder Einsätzen bei besonders schweren Verkehrsunfällen verschont geblieben sind“, schätzte Landrat Karl-Heinz Schröter am Dienstag in Oranienburg ein. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Frank Kliem und dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Detlef Wilczewski bilanzierte er vor der Presse das Feuerwehrjahr 2012 und gab einen Ausblick auf künftige Aufgaben.

Zunächst allerdings gratulierte Karl-Heinz Schröter dem Kreisbrandmeister zur Auszeichnung mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Frank Kliem war als einer von nur zwei Brandenburgern in der vergangenen Woche in Fulda damit geehrt worden.

1.787 ehrenamtliche Einsatzkräfte – das sind 37 mehr als 2011 – waren im vergangenen Jahr in Oberhavel aktiv, fast 200 von ihnen sind Frauen. „Sie alle gehen zum Wohle ihrer Mitmenschen – häufig sogar im Sinne des Wortes – durchs Feuer“, so Schröter. „Jeder Oberhavelländer weiß: Wenn Gefahr droht, können wir uns auf unsere Feuerwehrmänner und -frauen hundertprozentig verlassen. Sie genießen das Vertrauen der gesamten Bevölkerung. Ihnen gebührt höchster Respekt und unser aller Dank.

Der Landrat konstatierte, dass sich, im Gegensatz zu anderen Landkreisen in Brandenburg, die Feuerwehrstrukturen in Oberhavel stabilisiert haben. „Dennoch haben wir keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Wir brauchen mehr aktive Kameraden und mehr Nachwuchs.“ Insgesamt 754 Mitglieder zählen derzeit die Jugendfeuerwehren – 561 Jungen und 193 Mädchen. Gegenüber 2011 ist damit ein leichter Rückgang zu verzeichnen, seit 2008 aber eine Zunahme um 118 Mitglieder.

Detlef Wilczewski unterstrich in diesem Zusammenhang, dass der Kreisfeuerwehrverband seit vielen Jahren ein Hauptaugenmerk seiner Arbeit auf die Nachwuchsgewinnung und -förderung lege. Mit Blick auf die demografische Entwicklung prognostizierte er „Veränderungen, die uns künftig vor noch größere Herausforderungen stellen werden. Deshalb freuen wir uns über die finanzkräftige Unterstützung der Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialstiftung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. So konnten wir im vergangenen Sommer mit den 10.500 Euro der Stiftung über 300 Teilnehmern ein tolles Jugendlager bieten und für die Jüngsten noch eine Hüpfburg anschaffen, die allen Feuerwehren unseres Kreises zur Verfügung steht. Auch die jährlich 5.000 Euro Unterstützung durch den Landkreis werden zielgerichtet für eine nachhaltige Bindung junger Menschen eingesetzt. Unser Verband bietet den Kommunen auch weiterhin jegliche Unterstützung an, um Probleme wie Einsatzfähigkeit, Rettungsfristen, Ausbildung oder Nachwuchsgewinnung gemeinsam zu lösen.“

Mit 2.308 Einsätzen absolvierten die Oberhaveler Kameradinnen und Kameraden zwar 24 weniger als 2011. Doch die Einsätze bei Hilfeleistungen sind um 61 gestiegen, mit 1.436 machten sie den Hauptanteil an den Einsätzen aus. So wurden die Helfer zu 188 Verkehrsunfällen gerufen (2011: 128), sie retteten 246 Mal Menschen in Not (2011: 213) und kämpften 116 Mal gegen Wasser- (2011: 55) und 244 Mal gegen Sturmschäden (2011: 277). Die Anzahl der Fehlalarmierungen sank leicht um 5 auf 323.

Landrat Schröter lobte einmal mehr die vorbildliche Investitionstätigkeit der Städte und Gemeinden. „Über 3 Mio. Euro haben sie als Träger des Brandschutzes im vergangenen Jahr in Gerätehäuser, Fahrzeuge, Ausstattung und Löschwasserversorgung investiert. Das sind über 800.000 Euro mehr als 2011. Unsere Kommunen wissen sehr wohl, dass Investitionen in den Brandschutz mehr sind als nur Daseinsvorsorge. In den freiwilligen Feuerwehren steckt unbezahlbares Potential.“

Der permanente Erneuerungsprozess bei der Einsatztechnik sei fast einmalig in Brandenburg, lobte Schröter. „Bei Investitionen in die Stützpunktfeuerwehren wird inzwischen sogar brandenburgweit unser legendäres Prinzip der Sammelbestellungen kopiert und weitergeführt. Neben der Kostenersparnis ist auch die damit einhergehende Vereinheitlichung der Technik ein großer Vorteil.“

Kreisbrandmeister Frank Kliem ging auf Veränderungen in der Kreisausbildung ein. „Auf Wunsch vieler Kameradinnen und Kameraden wollen wir ab dem 2. Halbjahr Qualität und Quantität stärker verknüpfen. Neue Seminare werden sich kurz und prägnant mit aktuellen Themen befassen. So werden wir die bundeseinheitlichen Ausbildungsvorschriften an die Bedürfnisse der Wehren anpassen sowie Zeiteinsatz und Aufwand der Teilnehmer verringern.

Landrat Schröter mahnte abschließend an, bei den notwendigen Reformen im Land Brandenburg die künftige Aufgabenverteilung mit Augenmaß und Verstand vorzunehmen. Dies verdeutlichte er am Beispiel des Feuerwehrtechnischen Zentrums (FTZ): „Alle Atemschutzgeräteträger sind verpflichtet, einmal jährlich zur Ausbildung ins FTZ zu kommen. Auch die bei Einsätzen gebrauchten Schläuche, Schutzanzüge und andere Geräte müssen dort wieder einsatzbereit gemacht werden. Bei einer Zusammenlegung und der damit einhergehenden Verringerung der Anzahl der Zentren ist also mit einem wesentlich höheren Aufwand zu rechnen. Der Zeitaufwand, bis diese Ausrüstungen wieder einsatzbereit sind, würde sich wahrscheinlich erheblich vergrößern. Weitere Wege und größere Aufwendungen sind den ehrenamtlich tätigen Kameraden wohl kaum zuzumuten.“

 


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