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Datum: 23.04.2013

Landkreis bekämpft Eichenprozessionsspinner an Kreisstraßen

Mit Zulassung von Dipel ES geht es dem Schädling nun an den Kragen

Schlechte Nachricht für den Eichenprozessionsspinner – gute für die Behörden, die bei der Bekämpfung des Schädlings in der Verantwortung stehen: Am heutigen Dienstag hat das Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin die Chemikalie Dipel ES als Biozid zugelassen. Die vorläufige Zulassung endet am 30.04.2016.

Damit dürfen die zuständigen Behörden und Eigentümer – die Landesbetriebe Straßenwesen und Forst sowie die Kommunen – den Eichenprozessionsspinner sowohl aus der Luft als auch vom Boden aus besprühen. Genehmigt wurde die Bekämpfung auf Flächen für die Allgemeinheit sowie privater Grundstücke mit hohem Baumbestand, auf Alleen sowie an Waldrändern, die an Siedlungsbereiche angrenzen. Nach einer bangen Wartezeit, ob die Zulassung rechtzeitig erteilt wird, ist nunmehr eine effektive und rechtssichere Bekämpfung des Schädlings möglich.

Der Landkreis Oberhavel hat Vorsorge für diesen Tag getroffen. Im Zuge einer Ausschreibung hat er eine Spezialfirma beauftragt, die in Abhängigkeit vom Larvenentwicklungsstand demnächst mit der Bekämpfung an den kreiseigenen Straßen beginnen wird. Dabei werden Sprühkanonen die Straßenbäume vom Boden aus einnebeln, damit der Schädling abstirbt und sich nicht weiter ausbreiten kann. An rund sieben Kilometern Kreisstraßen bzw. begleitenden Radwegen werden rund 550 Eichen behandelt.

Nachdem sich der Spinner im vergangenen Jahr in Brandenburg und auch in Oberhavel stark ausgebreitet hatte, initiierte der Landkreis zu Jahresbeginn eine Arbeitsgruppe, der neben Vertretern von Städten und Gemeinden Oberhavels, der Landesbetriebe Straßenwesen und Forst auch Fachleute aus den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Liegenschaften des Landkreises angehören. Die Koordinierung von Maßnahmen, Hilfestellung bei der Erarbeitung von Allgemeinverfügungen, der Austausch von Informationen zum Befall, die Suche nach gemeinsamen Wegen zur Bekämpfung sowie die Erstellung eines Kartenregisters standen im Vordergrund ihrer Arbeit.

Nach Expertenmeinung verspricht Dipel ES im Gegensatz zu anderen Chemikalien eine hohe Erfolgsquote und ist für Menschen und Nützlinge ungefährlich. Der Eichenprozessionsspinner schädigt nicht nur Eichen, sondern durch seine gefährlichen Brennhaare auch die Gesundheit von Menschen.