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Datum: 15.04.2015

Erster Beigeordneter Egmont Hamelow eröffnet Ausstellung zu jüdischem Leben in Oranienburg

30 Schautafeln zeigen bis zum 05.06.2015 "300 Jahre jüdisches Leben und Leiden in Oranienburg und 15 Jahre Neugründung der Gemeinde »Wiedergeburt« des Landkreises Oberhavel“

"300 Jahre jüdisches Leben und Leiden in Oranienburg und 15 Jahre Neugründung der Gemeinde »Wiedergeburt« des Landkreises Oberhavel", so der Titel einer Ausstellung, die der Erste Beigeordnete und amtierende Landrat Egmont Hamelow gemeinsam mit der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde »Wiedergeburt« Landkreis Oberhavel e. V., Elena Miropolskaja, am Mittwoch, dem 15.04.2015, im Hauptverwaltungsgebäude der Kreisverwaltung eröffnete.

"Eine 300-jährige Geschichte, die jäh unterbrochen wurde durch jenes schwarze Kapitel des Nationalsozialismus rückt nicht nur die Gegenwart in den Mittelpunkt, sondern lässt uns auch die Vergangenheit niemals aus den Augen verlieren", sagte Egmont Hamelow. Auf insgesamt 30 Schautafeln dokumentiert der Diplom-Historiker und Kurator Hans Biereigel 300 Jahre jüdischen Lebens und Leidens in Oranienburg. Unterteilt in sechs Themenkomplexe werden u. a. die Zeitabschnitte Toleranz und Intoleranz in den Jahren 1680 bis 1812, von der Emanzipation bis zur völligen Gleichberechtigung zwischen 1812 und 1933, Vertreibung – Deportation – Ermordung, Befreiung und Neubeginn 1945 sowie die Neugründung der Jüdischen Gemeinde »Wiedergeburt« Landkreis Oberhavel e. V. beleuchtet. In einem weiteren Bereich sind gemalte Kinderträume ausgestellt. Die Werke entstanden in einer Gemeinschaftsarbeit der Kunstbotschaft Oranienburg und des Malzirkels der Jüdischen Gemeinde Oberhavel unter Leitung von Ruf Malt.

Eine Schülerin entzündet Kerzen bei der Ausstellungseröffnung der Jüdischen Gemeinde Landkreis Oberhavel in der Kreisverwaltung.

© Landkreis Oberhavel/Öffentlichkeitsarbeit

Einen besonderen Höhepunkt der Ausstellungseröffnung boten die Schülerinnen und Schüler des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums, die 29 Kerzen als Symbol für die 29 jüdischen Bürger der Stadt Oranienburg, die in Ghettos verschleppt und im KZ Auschwitz ermordet wurden, entzündeten und die Namen verlasen. Diese Namen wurden bisher nie öffentlich verlesen und sollen künftig jedes Jahr immer zum Internationalen Holocaust-Gedenktag genannt werden.

Die Ausstellung ist noch bis zum 05.06.2015 in Haus 1 in zwei Foyers des 2. Obergeschosses in der Adolf-Dechert-Straße 1 zu sehen.