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Datum: 20.04.2015

Unterbringung von Asylbewerbern im Landkreis Oberhavel

Land Brandenburg kündigt Erhöhung des Aufnahmesolls auf etwa 1040 Personen an/ Kreisverwaltung prüft Immobilien auch auf ihre Eignung als Notunterkünfte

Nach Angaben der Zentralen Ausländerbehörde des Landes Brandenburg (ZABH) vom 16.04.2015 muss Oberhavel für das laufende Jahr 2015 mit deutlich höheren Zuweisungszahlen von Asylbewerbern rechnen als ursprünglich prognostiziert. Unter Berücksichtigung der für den Landkreis gültigen Aufnahmequote von 8 Prozent ergäbe sich ein neues rechnerisches Aufnahmesoll von 1.040 Asylsuchenden. Bisher sollte Oberhavel in diesem Jahr 681 Personen aufnehmen. Angesichts dieser Veränderungen prüft die Kreisverwaltung aktuell leerstehende Gebäude sowie mobile Lösungen auf ihre Eignung als Notunterkünfte.

Die ZABH teilte weiterhin mit, dass allein im ersten Quartal dieses Jahres 2.794 Asylsuchende in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt eingetroffen sind. Ausgehend von den tatsächlichen Zugangszahlen rechnet die Ausländerbehörde in 2015 mit mindestens 12.000 bis 13.000 Asylbewerbern für das Land Brandenburg. Die letzte veröffentlichte Prognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) belief sich noch auf 9.243 Personen.

Eigene Schätzungen des Landkreises, die auf den Entwicklungen der Vorjahreszahlen basierten, gingen von einer Zuweisungszahl zwischen 500 und 550 Asylbewerbern aus. Um bis Jahresende mehr als die doppelte Personenzahl unterbringen zu können, reichen die noch im November des Vorjahres vorgestellten Planungen nicht mehr aus. Neben der Nutzung des leerstehenden Teils des Wohnheimes am Oberstufenzentrum in Zehdenick, der erfolgten Inbetriebnahme von zwei weiteren Gebäuden in Hennigsdorf/Stolpe-Süd mit bis zu 178 zusätzlichen Plätzen und der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Gransee mit bis zu 82 Plätzen sowie den 189 Plätzen in der kreiseigenen Immobilie in Oberkrämer/Bärenklau ab November 2015 müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden. Abgesehen von der erhöhten Auslastung der Gemeinschaftsunterkünfte und der kurzfristigen Bereitstellung von zusätzlichem Wohnraum zählt dazu auch die Suche nach weiteren Liegenschaften mit Hilfe der Bürgermeisterin und der Bürgermeister sowie des Amtsdirektors.

Hierzu fand bereits am 30.03.2015 eine Sonderberatung des Landrates mit den Vertretern der Städte und Gemeinden sowie des Amtes Gransee und Gemeinden statt. Da der Landkreis Oberhavel künftig stärker auf die Bereitstellung kommunaler Liegenschaften angewiesen ist, verständigten sich die Gesprächsteilnehmer auf die Prüfung möglicher Standorte in ihrem Bereich. Ergebnisse und konkrete Entscheidungen werden Ende Mai im Rahmen der Anpassung der Unterbringungskonzeption 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aktueller Stand der Aufnahmezahlen:

Aktuell leben 771 Asylbewerber im Landkreis Oberhavel. Davon wohnen 567 Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften in Hennigsdorf/OT Stolpe-Süd, Oranienburg/OT Lehnitz, Gransee und Zehdenick. 204 Personen konnten in Wohnungen untergebracht werden. Dies entspricht einer Quote von rund 26 Prozent. Die im Jahr 2015 bislang aufgenommenen 181 Asylsuchenden stammen hauptsächlich aus Syrien, Albanien und Serbien.

Aufnahme von Asylbewerbern im Landkreis Oberhavel