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Datum: 08.03.2021

Starten statt Warten: Teststellen für Schnelltests in Oberhavel

Teststellen in Lehnitz und Gransee / Aufruf für weitere Teststellen / Betriebe sollen Mitarbeitenden Testmöglichkeiten anbieten / Test nur bei Symptomfreiheit

Coronavirus-Test: Die entnommene Probe wird in ein Teströhrchen platziert.

© Landkreis Oberhavel

Um auch während der Pandemielage mehr Normalität und sichere Kontakte zu ermöglichen, sieht der Beschluss zwischen Bund und Ländern vom Mittwoch, 03.03.2021, regelmäßige Coronatests vor. Die nationale Teststrategie, die bis Anfang April schrittweise umgesetzt werden soll, sichert dafür unter anderem einen kostenlosen Schnelltest pro Woche für alle asymptomatischen Bürgerinnen und Bürger zu. Die Tests sollen unter anderem in kommunalen Testzentren vorgenommen werden können, heißt es in dem Beschluss.

Landrat Ludger Weskamp sagt: „Der Beschluss wirft aktuell noch viele Fragen auf, unter anderem nach der Dokumentation, der Finanzierung und verschiedene Rechtsfolgen. Bis diese Fragen durch das Land Brandenburg geklärt sind und die volle Logistik für flächendeckende Teststellen steht, wird es noch einige Tage dauern. Solange wollen wir die Menschen im Landkreis nicht warten lassen und haben mit Partnern bereits erste Vereinbarungen für Teststellen in Oberhavel treffen können.“

Zusammen mit der Johanniter-Unfallhilfe und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) wird der Landkreis eigene Teststellen einrichten und den Oberhavelerinnen und Oberhavelern die Möglichkeit für kostenfreie Schnelltests einmal pro Woche anbieten. Dafür sind die ersten Testkits bereits bestellt. Testmöglichkeiten wird es im Oranienburger Ortsteil Lehnitz und in Gransee geben. Die Teststellen für Schnelltests werden dabei an die vorhandene Logistik für PCR-Tests angedockt. „Diese Kombination halten wir für sinnvoll: Im Falle eines positiven Testergebnisses ist ein zusätzlicher, sicherer PCR-Test möglich. Beide Standorte sind außerdem verkehrsgünstig gelegen und fußläufig vom jeweiligen Bahnhof aus zu erreichen“, sagt Kerstin Niendorf, Leiterin des Corona-Verwaltungsstabes im Landkreis.

Die Teststelle in Lehnitz kann ab sofort per Drive-In angefahren werden. Sie befindet sich im Mühlenbecker Weg (Ausschilderung befolgen). Eine Anmeldung ist momentan nicht erforderlich. Geöffnet ist die Teststelle von montags bis freitags zwischen 08.00 und 18.00 Uhr. Eine Bescheinigung über das Testergebnis wird erstellt. Ein einheitliches Zeugnis über das Testergebnis ist auf Bundesebene in Arbeit. Auch die Teststelle des DRK in Gransee wird aktuell vorbereitet. Sobald sie an den Start geht, wird der Landkreis darüber informieren.

Voraussetzung für einen Schnelltest ist die Symptomfreiheit. Personen mit Krankheitszeichen, die den Verdacht einer Coronainfektion nahelegen – wie Fieber, trockener Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit, aber auch Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen –können sich nicht in der Teststelle testen lassen. Sie müssen bei ihrem Hausarzt einen PCR-Test veranlassen.

Kerstin Niendorf informiert: „Für den Betrieb der Teststellen haben wir bereits personelle Unterstützung bei der Bundeswehr erbeten, die – sofern sie bestätigt wird – auch den Kommunen zur Verfügung stehen könnte. Es ist uns wichtig, die Städte und Gemeinde dabei zu unterstützen, auch eigene Angebote vor Ort machen zu können. Wir wissen, dass das in einigen Orten bereits der Fall ist: erste Apotheken und Arztpraxen bieten bereits die Möglichkeit, sich kostenfrei testen zu lassen. Wir begrüßen diese Eigeninitiativen, die ein wichtige Bausteine für ein dichtes Netz an Teststellen in Oberhavel ist.“

Alle Apotheken, Arzt- und Zahnarztpraxen, die kostenfreie Schnelltest für die Bürgerinnen und Bürger Oberhavels anbieten, können sich beim Landkreis melden und registrieren lassen. Sie werden dann als Teststelle auf der Homepage des Landkreises gelistet. Dafür ist eine E-Mail an verwaltungsstab@oberhavel.de notwendig. Eine Liste der Teststellen wird unter www.oberhavel.de/corona veröffentlicht und sukzessive ergänzt.  Die Städte und Gemeinden bitten wir, solche Angebote möglichst zu unterstützen, beispielsweise wenn es um die Erteilung von Sondernutzungen geht.

Ein weiterer Aufruf des Landkreises richtet sich an die Betriebe und Unternehmen im Kreis: Für einen umfassenden Infektionsschutz ist es wichtig, für alle in Präsenz Beschäftigten einmal wöchentlich ein Schnelltestangebot zu schaffen. Gespräche der Bundesregierung und der Wirtschaft zu diesem Thema sind zwar noch nicht abgeschlossen, Unternehmen sollten sich aber bereits jetzt darauf einstellen, Angebote für ihre Beschäftigten schaffen zu können. Alle Mitarbeitenden der Kreisverwaltung können sich bereits seit mehreren Wochen einmal wöchentlich einem Corona-Schnelltest unterziehen.

Gut zu wissen: Zu Verwirrung führen aktuell die inzwischen auch auf dem freien Markt erhältlichen Laien-Selbsttests. Sie sind nicht mit den durch geschultes Personal durchgeführten Schnelltests zu verwechseln. Wird bei einem solchen Selbsttest ein positives Testergebnis angezeigt, sollten Bürgerinnen und Bürger sich unmittelbar selbst absondern und ihren Hausarzt kontaktieren. Ein Zeugnis über ein negatives Testergebnis gibt es bei einem Laien-Selbsttest nicht.