Landkreis startet 2026 Modellversuch: Recyclinghöfe nehmen privaten Sperrmüll kostenfrei an
Testlauf soll illegal entsorgte Abfälle in Oberhavel verringern / Abfallgebühren steigen leicht / Neuer Abfallkalender ist ab sofort online abrufbar
Jedes Jahr werden in Oberhavel zwischen 620 und 660 Tonnen Abfälle illegal entsorgt, sie landen in der Natur, am Wald oder an Straßenrändern. Die Kosten für das Entsorgen dieses Mülls von rund 150.000 Euro jährlich refinanzieren die Einwohnerinnen und Einwohner Oberhavels über die Abfallgebühren, denn Verursacher sind in der Regel nicht ausfindig zu machen. „Herrenloser Müll belastet die Bürgerinnen und Bürger unnötig und schadet der Umwelt. Mit einem Modellversuch wollen wir jetzt testen, ob die Menge herrenlosen Mülls weniger wird“, sagt Umweltdezernent Egmont Hamelow. Geplant ist, dass die Recyclinghöfe in Gransee und Germendorf ab Ende Januar 2026 Sperrmüll in haushaltsüblichen Mengen gebührenfrei zu den regulären Öffnungszeiten annehmen. Mit der neuen Abfallgebührensatzung hat der Kreistag den Modellversuch am Mittwoch, 03.12.2025, beschlossen. „Damit optimieren wir gleichzeitig auch den Service für die Bürgerinnen und Bürger, die ihren Sperrmüll bisher nur nach Anmeldung abholen lassen konnten. Wir erwarten mit dem Modellversuch außerdem, dass die Touren der Sperrmüllabholung effizienter geplant werden können“, so Egmont Hamelow. Der Modellversuch ist bis zum 31.12.2027 befristet. Danach folgt die Auswertung.
Alle Details zu den Touren der Abfallentsorgung sind ab sofort auch online abrufbar. Der neue Abfallkalender für das kommende Jahr steht digital unter www.oberhavel.de/abfall zur Verfügung und wird Mitte Dezember als Broschüre auch in Rathäusern, Bürgerämtern und Gemeindeverwaltungen, in der Kreisverwaltung, in Bibliotheken und anderen öffentlichen Einrichtungen sowie an den Recyclinghöfen in Germendorf und Gransee ausliegen. Hier sind wertvolle Tipps zum Recycling und zur Entsorgung zu finden.
Kosten für Hausmüllentsorgung steigen leicht
Der Landkreis Oberhavel passt ab dem 01.01.2026 die Gebühren für die Abfallentsorgung an. Der Grundpreis steigt von aktuell 17,80 auf 18,20 Euro pro Person und Jahr, liegt aber noch immer 40 Cent unter dem Grundpreis 2024. Eine 120-Liter-Tonne Haus- und Geschäftsmüll entsorgen zu lassen, kostet im kommenden Jahr 5,90 Euro, 30 Cent mehr als 2025. Für einen Drei-Personen-Haushalt fällt inklusive der Entleerung von acht Hausmülltonnen und der Grundgebühr damit eine Jahresgebühr von 101,80 Euro an – 3,60 Euro mehr als 2025.
Die Gebühr für die Leerung einer 120-Liter-Biotonne bleibt gleich bei 3,00 Euro (240-Liter-Tonne: 5,00 Euro). „Die Kosten sind deutlich geringer als für das Leeren einer Hausmülltonne, um weiter zum Abfalltrennen zu motivieren. Ziel ist, noch mehr organische Abfälle, wie sie beispielsweise in der Küche oder im Garten anfallen, über die Biotonne einzusammeln, statt sie über den Hausmüll zu entsorgen“, sagt Umweltdezernent Egmont Hamelow. „Denn wir wollen Ressourcen schonen und die Umwelt schützen.“