Tag der Organspende 2025: Ein Ausweis schafft Klarheit!
Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel gibt Organspendeausweise aus
Organspende rettet Leben und beginnt mit einer Entscheidung. Der bundesweite Tag der Organspende am 7. Juni ruft dazu auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel beteiligt sich an diesem Aktionstag unter dem Motto „Ein Ausweis rettet Leben!“ und stellt kostenfrei Organspendeausweise sowie Informationsmaterial zur Verfügung. „Der Tag der Organspende ist ein Anlass, all jenen zu danken, die durch ihre Entscheidung zur Organspende Leben gerettet haben, und zugleich eine Chance, Menschen zum Nachdenken zu bewegen“, sagt Amtsärztin Simone Daiber. „Denn ob für oder gegen eine Organspende – wichtig ist, überhaupt eine Entscheidung zu treffen und sie auch zu dokumentieren.“
Seit März 2024 kann diese Entscheidung nicht nur schriftlich, sondern auch online im Organspenderegister eingetragen werden. „Gerade im Ernstfall kann der digitale Nachweis helfen, schnell Klarheit zu schaffen und Angehörige in schweren Momenten entlasten“, so Daiber. Der Bedarf an Spenderorganen ist weiterhin hoch. Laut Deutscher Stiftung Organtransplantation (DSO) warteten Anfang 2025 bundesweit 8.260 Menschen auf ein Spenderorgan. In Brandenburg standen 349 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste, benötigt wurden insgesamt 364 Organe – davon warteten 258 Personen auf eine Niere. Im gesamten Bundesgebiet konnten im Jahr 2024 insgesamt 953 Organspenderinnen und -spender identifiziert werden. Dabei wurden insgesamt 3013 Organe transplantiert. Dennoch verloren 653 Menschen während der Wartezeit letztes Jahr ihr Leben. „Dass immer noch so viele Menschen versterben, bevor ein passendes Organ gefunden wird, zeigt, wie wichtig jede einzelne Entscheidung zur Spende ist“, betont Daiber.
Noch immer kursieren viele Missverständnisse rund um das Thema Organspende. „Ein weitverbreiteter Irrglaube ist zum Beispiel, dass nur junge Menschen Organe spenden können. Entscheidend ist aber allein der Gesundheitszustand der Organe – nicht das Alter“, erklärt Oberhavels Amtsärztin. Eine Organspende ist nur möglich, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind: Der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktion muss eindeutig festgestellt worden sein, und es muss eine Einwilligung vorliegen – entweder schriftlich durch den Spender, durch einen Eintrag im Register oder durch eine Entscheidung der Angehörigen im Sinne des Verstorbenen. Bereits ab dem 14. Lebensjahr kann man einer Spende widersprechen, ab dem vollendeten 16. Lebensjahr auch eigenständig zustimmen. Die Entscheidung kann jederzeit geändert werden. „Der Organspendeausweis oder der Eintrag im Register ist eine sehr persönliche, aber auch sehr verantwortungsvolle Entscheidung. Damit nehmen Sie Ihren Angehörigen eine große Last ab“, so Daiber. Die mögliche Sorge, dass bei potenziellen Spenderinnen und Spendern medizinisch nicht mehr alles getan wird, ist unbegründet. „Die behandelnden Ärzte kämpfen bis zuletzt um das Leben eines Patienten.“ Die Verteilung von Spenderorganen erfolgt durch die internationale Stiftung Eurotransplant, die verfügbare Organe nach medizinischer Dringlichkeit und Erfolgsaussicht vermittelt – nach den Richtlinien der Bundesärztekammer.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel bietet kostenfrei Organspendeausweise und Informationsmaterial an. Eine persönliche Beratung ist ebenfalls möglich. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit, den Organspendeausweis direkt online auszufüllen oder sich im neuen Register einzutragen, finden Interessierte unter www.organspende-info.de.