Unterbringung von Asylbewerbern im Landkreis Oberhavel
Zahl der Asylsuchenden steigt weiter/Land Brandenburg erhöht Aufnahmesoll auf 1.087
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge veröffentlichte am 07.05.2015 seine aktuelle Prognose der Asylzahlen für Deutschland. Danach rechnet das Bundesamt mit voraussichtlich 450.000 Asylanträgen. Entsprechend dem Königsteiner Schlüssel, der die deutschlandweite Verteilung regelt, entfallen 3,1 Prozent (ca. 13.900 Asylbewerber) auf das Land Brandenburg. Bereits am 16.04.2015 informierte die Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg (ZABH) vorab darüber, dass für das laufende Jahr mit deutlich höheren Zuweisungszahlen zu rechnen sei. Unter Berücksichtigung der für den Landkreis geltenden Aufnahmequote von 8 Prozent ergab sich ein rechnerisches Aufnahmesoll von 1.040 Asylsuchenden. Eine offizielle Anpassung der Planungsgröße durch das MASF blieb jedoch aus.
Vor dem Hintergrund fehlender Unterbringungskapazitäten wurde bereits im April eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern der Fachbereiche Soziales, Bauordnung und Kataster sowie Bildung und Gebäudeverwaltung, eingerichtet, die leerstehende Gebäude sowie mobile Lösungen auf ihre Eignung als Notunterkünfte prüft. Zusätzlich werden Gespräche mit der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern sowie dem Amtsdirektor geführt, die zur Identifizierung weiterer Unterbringungsmöglichkeiten im Landkreis beitragen sollen. Ergebnisse und konkrete Standortentscheidungen werden Ende Mai im Rahmen der Anpassung der Unterbringungskonzeption 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Aktueller Stand der Aufnahmezahlen:
Aktuell leben 821 Asylbewerber im Landkreis Oberhavel. Davon wohnen 617 Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften in Hennigsdorf/ OT Stolpe-Süd, Oranienburg/ OT Lehnitz, Gransee und Zehdenick. 204 Personen konnten in Wohnungen untergebracht werden. Dies entspricht einer Quote von rund 25 Prozent. Die im Jahr 2015 bislang aufgenommenen 243 Asylsuchenden stammen hauptsächlich aus Syrien, Albanien und Serbien.