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Datum: 21.03.2024

Weltwassertag: Lebenswichtige Ressource sparen!

Wassermangel herrscht in Oberhavel noch nicht, aber weniger Regen und lange Trockenperioden lassen die Grundwasserspiegel sinken.

Bernsteinsee

© Landkreis Oberhavel/Ivonne Pelz


Wasser ist Elixier des Lebens – um das Bewusstsein dafür zu schärfen, riefen die Vereinten Nationen 1993 den ersten Weltwassertag aus. Seitdem wird am 22. März jedes Jahres ein neues Motto bestimmt, um die Bedeutung von Wasser in den Fokus zu rücken, dieses Mal lautet es „Wasser für den Frieden“. Weltweit haben eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Deutschland ist das undenkbar: Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel überhaupt. „Die Ressource Wasser wird aber auch in Oberhavel weniger, Grundwasserspiegel sind in den vergangenen 100 Jahren um bis zu drei Zentimeter gesunken“, appelliert Umweltdezernent Egmont Hamelow zum Sparen. „In den trockenen Sommern des letzten Jahrzehnts galten gebietsweise Sprengverbote in Oberhavel. Der Landkreis ruft regelmäßig auf, Wasser sparsam zu verbrauchen und Landwirtschaftsflächen oder Gärten nur in den Nachtstunden zu wässern, wenn die Verdunstungsrate gering ist.“

Auch wenn Deutschland im Vergleich zu anderen Teilen der Welt über genügend Wasser verfügt, ist es wichtig, sparsam damit umzugehen. Laut Umweltbundesamt verbraucht jede und jeder in Deutschland durchschnittlich 127 Liter Wasser pro Tag – aber nur vier Prozent zum Trinken und Zubereiten von Speisen. Mehr als 60 Prozent des Wassers wird für die Körperpflege und die Toilettenspülung verbraucht. Weitere knapp 25 Prozent zum Geschirrspülen und Wäschewaschen, die Reinigung des Hauses und das Wässern des Gartens. Um diese Menge noch weiter zu verringern, können folgende Tipps helfen:

Regenwasser nutzen
Die Gartenzeit beginnt in Kürze: Niederschlagswasser im Garten zu nutzen – das ist gut fürs Grundwasser, für die Wasserrechnung und die Pflanzen. Denn viele Pflanzen vertragen das weiche Regenwasser besser als hartes, also oftmals kalkreiches Trinkwasser. Wer auf seinem Grundstück eine Zisterne einbaut oder eine Regentonne aufstellt, hilft also zugleich, das Grundwasser zu schonen. Auch Gartenteiche oder sogar Pools können mit Regenwasser gefüllt werden. Übrigens: Niederschlagswasser soll gemäß Brandenburgischem Wassergesetz versickern, wo es anfällt. Nur wenn das aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich ist, muss das Niederschlagswasser gezielt abgeleitet werden. Dieses Wasser geht dann allerdings für das Grundwasser verloren.

Um Trinkwasser zu schonen, bietet es sich häufig an, Grundwasser für die Gartenbewässerung zu nutzen. Aber Achtung: Für die dafür erforderliche Brunnenbohrung besteht laut Wasserhaushaltsgesetz eine Anzeigepflicht! Denn ein Brunnen kann sich auf die Beschaffenheit des Grundwassers auswirken. Bevorstehende Brunnenbohrungen müssen Grundstückseigentümer deshalb mindestens einen Monat vor ihrem Beginn dem Landkreis bei der zuständigen unteren Wasserbehörde anzeigen. Befindet sich das Grundstück innerhalb von Trinkwasserschutzzonen, dann ist es leider nicht zulässig, einen Gartenbrunnen zu errichten.


Gartenwasser

© Landkreis Oberhavel/Ivonne Pelz


Natürlich gärtnern ohne Chemie
Ein gesunder Garten braucht nur wenig Dünger, organischer Dünger wie Kompost genügt vollauf. Der Boden ist am besten gegen das Auslaugen der Nährstoffe geschützt, wenn Beete im Herbst begrünt werden, zum Beispiel mit Gründünger wie Senfsaat oder Feldsalat. Außerdem empfiehlt es sich, standortgerechte Pflanzen anzubauen, die krankheits- und schädlingsresistent sind. Im Kampf gegen Schädlinge sollten möglichst natürliche „Hausmittel“ wie Brennnesseljauche, Seifenlauge oder Leimringe zum Einsatz kommen – auch das schont die Umwelt und den Geldbeutel!

Wasser sparen – Ressourcen schonen
Wer Wasch- oder Spülmaschine ersetzen muss, sollte wasser- und energiesparende Modelle kaufen. Auch der Einbau von Spararmaturen in Küche, Bad und WC kann helfen, die Ressource Wasser zu schonen. Wasch- und Spülmaschinen sollten nur vollständig gefüllt laufen und tropfende Wasserhähne unbedingt schnell repariert werden. Pools sollten abgedeckt sein, wenn sie nicht genutzt werden – das verringert den Wasserverlust durch Verdunstung und spart zugleich Reinigungsmittel, weil sich Algen langsamer ausbreiten.

Vermeiden von Schadstoffen
Medikamente und wassergefährdende Chemikalien gehören nicht in die Toilette. Denn die Stoffe können in den Kläranlagen gar nicht oder nur unzureichend abgebaut werden, gelangen wieder in den Wasserkreislauf und somit bis in unser Trinkwasser. Der Einsatz von Reinigungschemikalien im Haushalt sollte möglichst reduziert erfolgen. Reste von Lösungsmitteln, aggressiven Desinfektions- und Reinigungsmitteln, konzentrierte Dispersionsfarben oder flüssige Düngemittel gehören zum Sondermüll. Das regelmäßig durch den Landkreis tourende Schadstoffmobil holt sie ab. Auch (Speise-)Fette sollten über den Restmüll entsorgt werden: Sie können die Kanalisationen verstopfen und schädigen die Kläranlagen.

Umgang mit Poolwasser
Das Grundwasser schonen kann auch, wer für die Reinigung des privaten Pools biologische Reinigungsmittel nutzt. Wer Poolwasser auf dem eigenen Grundstück ablässt, sollte darauf achten, dass es keine umweltgefährdenden Stoffe mehr enthält und dass eine Versickerung außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten sowie mit ausreichendem Abstand zum Grundwasser erfolgt. Natürlich darf das Wasser nicht auf andere Grundstücke abgeleitet werden. Beim Einsatz von Chlor muss vor dem Ablassen (zum Beispiel per Test) geprüft werden, ob das Chlor sich bereits abgebaut hat.

Keine Autowäsche im Freien
Autos dürfen nur in Waschanlagen gewaschen werden, denn dort wird das Wasser in einem Kreislauf abgeleitet – zumal das Waschen von Fahrzeugen auf dem eigenen Grundstück ohnehin nicht erlaubt ist. Denn das mit chemischen Reinigungsmitteln und Betriebsstoffen wie Ölrückständen, Kraft- und Schmierstoffen verunreinigte Wasser sickert in den Boden und schädigt das Grundwasser.