Sprungziele
Inhalt
Datum: 07.04.2022

Regionalentwicklungsstrategie: Oberhavels Stärken verbinden

Schlüsselvorhaben für die künftige Entwicklung der Region werden definiert

Auch wenn die Kreisverwaltung Oberhavel mit den täglich herausfordernden Aufgaben der Coronapandemie und der Ukrainekrise alle Hände voll zu tun hat: Auch an langfristigen Strategien und Projekten wird kontinuierlich weitergearbeitet. Die Regionalentwicklungsstrategie ist dafür ein gutes Beispiel: Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich unsere Region Oberhavel in den kommenden Jahren bestmöglich entfalten kann.

Die bestehenden Regionalen Wachstumskerne (RWKs) im Land Brandenburg wollen dabei ihre Stärken mit weiteren Akteuren bündeln und so die erfolgreiche Strategie „Stärken stärken" weiterentwickeln. Unter dem von der Brandenburger Landesregierung im Sommer 2021 ausgerufenen Slogan „Stärken verbinden“ gilt es, regional spezifische und kreisübergreifende Schlüsselvorhaben gemeinsam zu erarbeiten und umzusetzen.

„Ziel ist es, die Wirtschafts- und Innovationserfolge der starken Standorte berlinnaher Orte in Oberhavel mit dem ländlichen Raum zu verbinden. Damit sollen neue Entwicklungsmöglichkeiten in allen Teilen des Landkreises noch besser erschlossen werden. Dies soll entlang von zuvor festgelegten Achsen erfolgen“, erläutert Egmont Hamelow, amtierender Landrat und zugleich Wirtschaftsdezernent Oberhavels.

Oberhavel hat dabei bereits auf die Bedeutung der Autobahnen, Regionalbahnlinien und Wasserstraßen hingewiesen. Besondere Bedeutung sollen außerdem die Umfeldentwicklung von Unternehmens- und Wissenschaftsstandorten, die Stärkung lokaler Strukturen in ländlichen Räumen und die Digitalisierung erhalten.

Bis zum Sommer 2022 sind die unterschiedlichen Planungsregionen – so auch Oberhavel – seitens des Landes Brandenburg aufgefordert worden, Schlüsselvorhaben zu definieren. Dafür haben jüngst Regionalgespräche mit verschiedenen Akteuren in Oberhavel stattgefunden. „Als Landkreis haben wir dabei insbesondere den Ausbau des Life Science-Standortes, die Vermarktung unserer wasserreichen Reisegebiete, die Weiterentwicklung unseres Ziegeleiparks und im Bereich der Landwirtschaft die Verbesserung der regionalen Wertschöpfungskette im Blick“, berichtet Hamelow.

Die Schwerpunktsetzung kommt nicht von ungefähr: Schließlich sind 540 Biotech und Life-Science-Unternehmen der Hauptstadtregion sind in OHV angesiedelt. Diese positive Branchenentwicklung soll auch weiterhin genutzt werden, um den Life-Science Standort Hennigsdorf auszubauen. Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung der Branche, in dem neue Ansiedlungsflächen und qualifizierte Arbeitsplätze entstehen.

Auch die WIN-AG hat in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht. Kernprojekte waren der Neubau des Werbellinkanals und der Ausbau des Langen Trödel als Teilstück des Finowkanals. Weitere Vorhaben sind die Öffnung der touristischen Wasserstraße in Richtung der Neuruppiner Gewässer mit dem Bau der Schleuse Friedenthal und die Entwicklung einer wassertouristischen Dachmarke mit weiteren touristischen Partnern und Leistungsanbietern. „Unser Ziel ist es, dass unsere Region auch überregional und international wahrnehmbarer wird“, so Hamelow.

Weiterentwickelt werden soll auch unser touristischer Leuchtturm in Oberhavels Norden – der Ziegeleipark in Mildenberg. Die Entwicklung des Areals soll weitere Investoren anlocken und die Wertschöpfung steigern. Verschiedene Planungsverfahren sind bereits angeschoben, um künftig beispielsweise mehr Übernachtungsmöglichkeiten und Großveranstaltungen anbieten zu können.

Für die Begleitung des Gesamtprozesses der Regionalentwicklungsstrategie hat das Land Brandenburg ein Beratungsunternehmen beauftragt. Konkrete Abläufe des Verfahrens werden aktuell erarbeitet.