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Datum: 21.12.2021

Grußwort zum Jahreswechsel von Landrat Ludger Weskamp an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Oberhavel

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Oberhavel,

Ludger Weskamp

© Karsten Schirmer

erneut neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Und schon zum zweiten Mal in Folge war es ein Jahr, das uns allen viel abverlangt hat. Ein Jahr mit vielen Unwägbarkeiten und allzu oft mit einem bangen Blick auf das, was wohl auf uns zukommen wird. Die Coronapandemie hat uns alle und unseren Alltag auch in diesem Winter weiter fest im Griff. Mehr als 14.000 Menschen haben sich in Oberhavel mit dem Coronavirus infiziert, fast 350 von ihnen haben den Kampf gegen das Virus verloren. Eine Bilanz, die mich traurig und zugleich demütig werden lässt.

Viele Menschen in unserem Landkreis haben dazu beigetragen, dass nicht noch mehr Bürgerinnen und Bürger Oberhavels gestorben sind. Ob im Gesundheitswesen, in Schulen, in Betrieben oder Pflegeeinrichtungen, im öffentlichen Nahverkehr oder in den Geschäften: Viele haben sich – und das immer wieder neu – Gedanken gemacht, wie unter dem Einfluss der Pandemie ein Miteinander weiter möglich ist. Wie die Kinderbetreuung, wie Betriebsabläufe oder auch Veranstaltungen möglich bleiben und dabei der Schutz der Menschen nicht zu kurz kommt. Das bedeutet immer wieder: Verordnungen lesen, Abwägungen und Vorbereitungen treffen. Und das bedeutet, gerade in den vergangenen Wochen, auch Kritik auszuhalten zu müssen. Denn nicht alle Bürgerinnen und Bürger hatten Verständnis für die von der Landes- und der Bundesregierung getroffenen notwendigen Schutzmaßnahmen.

Die ganz große Mehrheit der Menschen in unserem Landkreis aber hat sich verantwortungsvoll und umsichtig an die geltenden Regeln gehalten und damit ein ganz wichtiges und – wie ich finde – positives Signal an ihre Mitmenschen gerichtet: ein Zeichen der Rücksichtnahme und der Solidarität. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich!

Sie alle haben dazu beigetragen, dass uns bisher eine Überlastung der Kapazitäten in unseren Kliniken erspart geblieben ist. Darüber bin ich froh und dankbar. Das gilt auch für all diejenigen, die sich haben impfen lassen. Sie alle tragen zum Schutz Ihrer Nachbarn, Ihrer Freunde und Ihrer Familie bei. Aber auch dazu, dass diejenigen, die unter dem Einsatz ihrer eigenen Gesundheit in den Kliniken und den Arztpraxen beschäftigt sind, von noch mehr Infektionsfällen verschont geblieben sind. Bitte behalten Sie diese lebensbejahende Einstellung auch weiterhin bei, trotzen Sie Verschwörungstheorien, Hass und Hetze. Denn die Fakten der Pandemie und wissenschaftliche Erkenntnisse sind nicht verhandelbar.

Allen, die es bisher nicht getan haben, rufe ich zu: Bitte lassen Sie sich impfen! In Oberhavel gibt es dafür viele Möglichkeiten, inzwischen in vielen Orten quasi „vor der Haustür“. Auch Impfstoff ist derzeit ausreichend in Oberhavel vorhanden. Unsere Impfteams stehen für Sie bereit. Bitte nutzen Sie die Möglichkeit, sich und andere zu schützen. Allen, die bisher noch unsicher sind, empfehle ich, sich von ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin beraten zu lassen.

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

wir haben in Oberhavel im Jahr 2021 viel bewegt. Höhepunkte waren dabei ganz sicher die Einweihung der Rettungswache in Hennigsdorf, die Eröffnung unseres gänzlich neu konzipierten ReMO – Regionalmuseum Oberhavel in unserer Kreisstadt Oranienburg und der Start des Breitbandausbaus, bei dem bis Ende 2022 rund 10.000 private Haushalte, Unternehmen und Schulen an schnelles Internet angeschlossen sein werden. Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr erneut im Bildungsbereich – dem Herzstück unserer Kreispolitik: Der Erweiterungsbau am Hedwig-Bollhagen-Gymnasium in Velten konnte fertig gestellt werden und in Zehdenick haben wir neben der Grundsteinlegung auch das Richtfest für die neue Exin-Förderschule gefeiert. An der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder haben die Arbeiten für den Umbau zu einem künstlerisch ausgerichteten Bildungsstandort begonnen und die digitale Ausstattung unserer Schulen konnte weiter verbessert werden. Auch für die kommenden Jahre ist für den Ausbau unserer modernen Bildungslandschaft in Oberhavel viel geplant: die Erweiterung der Oberschule in Lehnitz, der Neubau der Dreifeldsporthalle an der Torhorst-Gesamtschule und der Neubau einer weiterführenden Schule in Velten sind nur einige Beispiele dafür.

Daneben haben wir 2021 mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans ein ganz wesentliches Planungsinstrument auf den Weg gebracht, das für die künftige Entwicklung Oberhavels richtungsweisend sein wird. Auch der neue Schulentwicklungsplan ist auf der Zielgeraden. Und für das neue Technik- und Ausbildungszentrum für den Brand- und Katastrophenschutz (TAZ), welches das neue Herzstück für die Feuerwehren Oberhavels werden wird, steht der Baustart kurz bevor.

Zugute kommt uns in Oberhavel weiterhin, dass der Landkreis für Krisensituationen gut gerüstet ist. Das gilt auch für unsere kreiseigenen Unternehmen wie die Oberhavel Kliniken, die Abfall Wirtschafts-Union (AWU) oder die Oberhavel Holding mit ihren Tochterunternehmen. Trotz der pandemiebedingten zusätzlichen Ausgaben bleibt die Haushaltslage des Landkreises Oberhavel weiter stabil. Der gerade verabschiedete Doppelhaushalt gibt finanzielle Sicherheit auch für die kommenden beiden Jahre.

Noch vielmehr als die großen Konzeptionen sind es aber oftmals die kleinen, die nahezu selbstverständlichen Aufgaben, die das Wirken der Kreisverwaltung ausmachen: Ob im Jobcenter, in der Zulassungsstelle, im Jugend- oder im Finanzbereich: Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter hat daran mitgewirkt, Oberhavel für die Menschen, die hier leben, noch ein Stück besser zu machen. Dafür danke ich allen meinen engagierten Mitarbeitenden sehr herzlich!

Einen herzlichen Dank richte ich außerdem an alle, die sich im vergangenen Jahr uneigennützig und selbstlos für andere eingesetzt haben: Ob in Vereinen, in der Feuerwehr, in den Kirchen, im Umwelt- oder Tierschutz, in den Bereichen Kommunalpolitik, Sport oder Kultur: Sie alle, die sich ehrenamtlich engagieren, leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Wohle von uns allen. Stellvertretend konnten wir 18 von ihnen in diesem Jahr mit einem Ehrenamtspreis des Landkreises auszeichnen. Gewürdigt haben wir außerdem herausragendes Engagement in den Bereichen Kultur, Umweltschutz und ziviles Engagement.

In Erinnerung bleiben werden uns aus 2021 ganz sicher auch das Jubiläum unserer Landwirtschaftsschule „Luisenhof“, die ihr 150-jähriges Bestehen feierte und der 30. Geburtstag unserer Partnerschaft mit dem Vogelsbergkreis. Zum ersten Mal hat Oberhavel an der Aktion Stadtradeln teilgenommen, mehr als 2.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei der Premiere mitgemacht. Und: Die Kreisverwaltung hat mit Facebook, Instagram und Youtube gleich drei eigene Kanäle in den Sozialen Medien gestartet. Hier wollen wir künftig noch transparenter, noch direkter über die Arbeit der Kreisverwaltung berichten und auch Ihre Anregungen und Hinweise aufnehmen.

Auch für mich persönlich war es ein spannendes Jahr. Für mich ist es heute – wie Sie sicherlich wissen – das letzte Mal, dass ich als Landrat von Oberhavel einen Gruß zum Jahreswechsel an Sie richte, denn es ist zugleich mein Abschiedsgruß. Mit dem Jahresbeginn werde ich als Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes von anderer Stelle aus einen Blick auf Oberhavel haben und von dort aus meinen Beitrag für unseren Landkreis zu leisten wissen.

Die Arbeit in der Kreisverwaltung hat mir sehr viel Freude bereitet, wenn sie auch manches Mal herausfordernd und anstrengend war. Lehrreich und ereignisreich war sie allemal. Das Gefühl, in Oberhavel ganz direkt etwas bewegen zu können, werde ich ganz sicher vermissen. Bleiben werden die Erinnerungen an die vielen Begegnungen, Erlebnisse und Gespräche mit den Menschen in Oberhavel – ob in der Politik, in den Vereinen oder bei den vielen Ortsfesten von Nord bis Süd. Ich bin deshalb sehr dankbar dafür, dass ich mehr als sechs Jahre lang als Landrat – und schon zuvor mehr als fünf Jahre als Beigeordneter – unseren lebens- und liebenswerten Landkreis mitgestalten durfte.

Es ist mir daher an dieser Stelle wichtig, mich bei allen zu bedanken, die mich auf diesem Weg begleitet haben: Danke insbesondere für das Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben. Danke für die Unterstützung, die mir und den Mitarbeitenden der Kreisverwaltung von vielen Seiten zuteilgeworden ist. Danke aber auch für viele aufmerksame und kritische Nachfragen. Denn die braucht es, damit eine Kreisverwaltung stets aufgeschlossen und agil bleibt. Ich bitte Sie zugleich, meine Nachfolgerin beziehungsweise meinen Nachfolger ebenso zu unterstützen.

Es ist schade, dass meine Nachfolge nicht durch eine Direktwahl entschieden werden konnte. Nun obliegt dem Kreistag die verantwortungsvolle Aufgabe, über diese wichtige Personalie zu entscheiden. Ich wünsche mir, dass die Mitglieder des Kreistags das Votum der Wählerinnen und Wähler dabei in ihre Überlegungen einbeziehen. Meinem ersten Beigeordneten Egmont Hamelow, der nun bis auf Weiteres die Amtsgeschäfte übernehmen wird, wünsche ich für die kommenden Monate viel Kraft und gutes Gelingen!

Ich bin zuversichtlich, dass mit der bestens aufgestellten Kreisverwaltung auch die Herausforderungen der kommenden Jahre gut zu meistern sein werden. Wir können gemeinsam stolz sein, auf unser Oberhavel und auf das, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben.

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger in Oberhavel, ich wünsche Ihnen für das neue Jahr Glück, Zufriedenheit und Erfolg bei all Ihren Vorhaben, vor allem aber: Bitte bleiben Sie miteinander verbunden und bleiben Sie alle gesund!

Ihr
Ludger Weskamp
Landrat des Landkreises Oberhavel