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Datum: 30.03.2021

Aktiv für Umwelt und Natur: Jetzt um den "Barbara Zürner Umweltschutzpreis" bewerben

Vorschläge bis 30.06.2021 erbeten / „Alfred-Hundrieser-Umwelt-Förderpreis“ für Kinder und Jugendliche wieder 2022

Preisverleihung Umweltschutzpreis 2019.

Hans Remek aus Hennigsdorf, der Anglerverein Morgenröte Velten e. V, Helmut Gerike aus Hohen Neuendorf, die Bürgerinitiative Baumschutz aus Glienicke/Nordbahn, das Hennigsdorfer Gartenprojekt von Heidrun Jenrich und Egon Springmann, der Verein Liebenthaler Pferdeherde oder auch Alfred Hundrieser aus Hennigsdorf und die Bürgerinitiative Trottheide – sie alle waren in den vergangenen Jahren Preisträger des „Barbara Zürner Umweltschutzpreises“ des Landkreises Oberhavel.

Doch wer wird die Auszeichnung in diesem Jahr entgegennehmen dürfen? Vorschläge für die Preisverleihung können ab sofort und bis zum 30.06.2021 eingereicht werden. Mit dem „Barbara Zürner Umweltschutzpreis" ehrt der Landkreis Oberhavel beispielhaftes Engagement im Natur- und Umweltschutz. „In Zeiten, in denen der Rückgang der biologischen Vielfalt weltweit bedrohliche Ausmaße annimmt, setzen wir alles daran, Jung und Alt für diese Thematik zu sensibilisieren“, sagt Umweltdezernent Egmont Hamelow. „Denn wir wollen, dass auch künftige Generationen die Kostbarkeiten in Flora und Fauna unserer Region noch kennen- und schätzen lernen können. Die Auszeichnung soll Ansporn und Wertschätzung gleichermaßen sein“.

Der „Barbara Zürner Umweltschutzpreis“ wird für herausragende Leistungen verliehen, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind beziehungsweise in außerordentlichem Maße dem Schutz von Umwelt und Natur im Landkreis Oberhavel dienen. Auszeichnungswürdig können beispielsweise Initiativen, Projekte oder Maßnahmen zum Arten- und Biotopschutz, zur Umweltbildung, zur Minderung von Umweltbeeinträchtigungen, zur Schaffung von Grünbereichen, zur Erhaltung und Entwicklung der Landschaft und deren Erholungswertes sein.

Bei der Vergabe des Preises werden ausschließlich Erwachsene berücksichtigt. Für Kinder und Jugendliche wird im kommenden Jahr wieder der 2012 ins Leben gerufene „Alfred-Hundrieser-Umwelt-Förderpreis“ ausgeschrieben. Die Auszeichnungen werden – wie beim Kultur- und beim Kulturförderpreis sowie bei Innovations- und beim Innovationsförderpreis – in jährlichem Wechsel vergeben. Der Umweltschutzpreis ist mit bis zu 4.000 Euro dotiert. Über seine Verleihung entscheidet ein Preisgericht.

Die unterzeichneten Vorschläge sind bis zum 30.06.2021 beim Landkreis Oberhavel, 16515 Oranienburg, Adolf-Dechert-Straße 1 in einem verschlossenen Umschlag mit dem Vermerk „Umweltschutzpreis“ einzureichen. Sie müssen Namen, Adressen und Telefonnummern und/oder E-Mail-Adressen des Einreichenden sowie des Vorgeschlagenen enthalten. Dem Anschreiben soll eine aussagekräftige, allgemeinverständliche Beschreibung der jeweiligen Leistung – beispielsweise konkrete Ergebnisse oder positive Auswirkungen – beigefügt werden. Hilfreich können zeichnerische oder bildliche Darstellungen sein. Die Ausführungen sollten sich allerdings auf maximal zehn DIN-A4-Seiten beschränken.

Teilnahmeberechtigt sind Einzelpersonen oder Gruppierungen, die nicht von Berufs wegen mit Lösungen von Natur- und Umweltschutzaufgaben betraut sind und ihren Wohnort oder ihren Wirkungskreis für Belange des Umweltschutzes im Landkreis Oberhavel haben. Eigenbewerbungen sind ausgeschlossen.

Über Barbara Zürner

Voller Freundlichkeit, Nächstenliebe und Umsicht, voller Engagement und Selbstlosigkeit – so ist Barbara Zürner vielen Menschen in Oberhavel noch heute im Gedächtnis. Sie erinnern sich an die willensstarke Frau, die 30 Jahre lang die Pinnower Chaussee mit ihrem alten Fahrrad abfuhr: fünf Kilometer Landstraße zwischen Velten und dem Borgsdorfer Bahnhof, beladen mit Mülltüten. Dies war “ihre Straße”; sie konnte nicht mit ansehen, dass dort einfach Müll und Dreck am Straßenrand abgeladen wurden. Bei Wind und Wetter versuchte sie wieder gut zu machen, was andere der Natur an Schaden zufügten. „Das Wichtigste”, sagte sie, „ist dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben.”

Barbara Zürner war eine Frau der Praxis: Nachdem sie zunächst Elektroschweißerin gelernt hatte, studierte sie Veterinärmedizin. Während dieses Studiums verdiente sie ihren Unterhalt als Trümmerfrau. Später schlug sie eine Professur an der Tierklinik der Charité aus, weil ihr diese Position als nicht aktiv genug erschien. Sie wurde Hauswart in ihrem Mietshaus in Berlin-Mitte und schuf in dessen Hinterhof eine wunderschöne Grünanlage. Sie war als Sozialarbeiterin tätig und auch auf dem Schlachthof. “Max” wurde sie von ihren Kollegen in der Schmiede Pape in Velten gerufen, „weil ich so schindern kann”.

Am Morgen des 31.10.1997 wurde Barbara Zürner schwer verletzt an der Pinnower Chaussee aufgefunden. Sie war überfallen und misshandelt worden. Nach viereinhalb Jahren im Koma verstarb Barbara Zürner. Täter wurden nicht gefasst, die Polizei sucht weiter nach Hinweisen. Zu Ehren dieser außergewöhnlichen Frau beschloss der Kreistag Oberhavel 2002, den seit 1993 vergebenen Umweltschutzpreis in „Barbara Zürner Umweltschutzpreis“ umzubenennen.