#Ichliebedich: Junge Migrantinnen und Migranten spielen Theater
Jobcenter Oberhavel setzt auf neue Wege der Sprachintegration / Premiere des Stückes am 6. Oktober im Oranienburger Oranienwerk / Eintritt kostenfrei
Sie stammen aus Syrien, dem Iran oder Polen und haben eines gemeinsam: Sie wollen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Unter dem Projektnamen „mund_ART – Arbeit, Rat & Tat“ der defakto GmbH bereiten sich in Oberhavel derzeit zwölf Migrantinnen und Migranten mit einem ungewöhnlichen Programm auf den Einstieg in den Job vor.
Auf dem Stundenplan stehen drei große Bausteine: Das Integrations- und Jobcoaching, das Sprachtraining und die Theaterarbeit. Der Intensivkurs läuft seit März. Neun Monate – noch bis Dezember 2021 – haben die Teilnehmenden nun 20 Stunden pro Woche Unterricht. Höhepunkt ist die Aufführung eines Theaterstückes am Mittwoch, 06.10.2021 um 19.00 Uhr im Oranienburger Oranienwerk. Nach der Premiere wechseln die Teilnehmenden ins Langzeitpraktikum.
„Viele Migrantinnen und Migranten haben in ihren Heimatländern eine hervorragende Ausbildung genossen und finden in Deutschland keine Arbeit, weil große Sprachbarrieren bestehen. Das Jobcenter geht neue Wege und setzt auf kreative Ideen, wie wir diese dringend benötigten Fachkräfte schnellstmöglich in unseren Arbeitsmarkt integrieren können“, sagt Tim Weimer, Leiter des Jobcenters im Landkreis Oberhavel.
Viola Niepel, Projektleiterin von mund:ART ergänzt: „Das Theaterstück ist Dreh- und Angelpunkt des Coachings. Durch das Proben und Spielen kommen die Teilnehmenden viel mehr ins freie Sprechen, als das bei normalem Sprachunterricht möglich wäre – und so hoffentlich schneller in Arbeit.“
Die ersten Proben und Coachings fanden noch im Lockdown als Online-Unterricht statt, seit dem späten Frühjahr trifft sich die Gruppe nun wöchentlich für die Proben im Oranienwerk. Das Stück hat sich die Gruppe selbst erarbeitet. In #Ichliebedich gehen sie der Frage auf den Grund, was eigentlich schön und was hässlich ist? Sind hässlich und schön weit voneinander entfernt? Oder liegt dies nur im Auge des Betrachters? Brauchen wir, um schön zu sein, Gesundheit oder gar „Habibis“ „Kochanies“, „Yares“ und „Afgaris“?
„In diesem turbulenten Spektakel gehen die Zuschauenden gemeinsam mit uns auf eine sinnliche Reise, auf der vielleicht die schönsten Dinge ihren Ursprung finden und auf welcher wir versuchen werden, diesen Fragen und Utopien auf den Grund zu gehen. Das Publikum sollte sich darauf einstellen, Teil des Theaterstückes zu werden, es wird eine turbulente Reise“, verspricht Viola Niepel.
Ort: Oranienwerk, Kremmener Straße 43, 16515 Oranienburg
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Die Veranstaltung findet unter den derzeit gültigen 3G-Auflagen statt, bitte bringen Sie einen entsprechenden Nachweis mit! Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten: verwaltung@defakto.org oder telefonisch unter 0234 91792870.
