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Datum: 22.06.2023

Gesundheitsamt gibt Tipps: So schützen Sie sich vor Hitze

Ältere, Kleinkinder und Menschen mit Vorerkrankungen besonders gefährdet / 219 Hitzetote in Brandenburg


Die Temperaturen steigen – und damit auch die Belastung durch Hitze für den Körper. Hitzebelastung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Die Erfahrungen der vergangenen Hitze-Sommer haben gezeigt, dass Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder besonders betroffen sind. 219 Hitzetote registrierte das Brandenburger Gesundheitsministerium im vergangenen Jahr. Das Gesundheitsamt Oberhavel gibt wertvolle Tipps und Ratschläge, wie sich Hitzebelastungen vermeiden lassen.

Was tun bei Hitze?

  • Passen Sie Ihren Alltag bei einer Hitzewelle an: Verlegen Sie körperliche Aktivitäten und Erledigungen in die kühleren Morgen- und Abendstunden.
  • Halten Sie Ihre Wohnung und sich selbst möglichst kühl.
  • Trinken Sie ausreichend – am besten Wasser und ungesüßte Tees. Sorgen Sie für Sonnenschutz, wenn Sie ins Freie gehen.
  • Achten Sie auf sich und andere, vor allem aber auf Kinder und ältere Menschen.
  • Wenn Sie Arzneimittel einnehmen, konsultieren Sie vor einer Hitzewelle Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um diese auf Hitzeverträglichkeit prüfen zu lassen. Beachten Sie insbesondere bei Hitze die Aufbewahrungshinweise in der Packungsbeilage von Arzneimitteln.

Was tun gegen UV-Strahlung?

  • Bestimmen Sie Ihren persönlichen Hauttyp. Je heller Ihre Haut ist, desto empfindlicher ist sie gegenüber UV-Strahlung.
  • Informieren Sie sich regelmäßig über den UV-Index für Ihre Region. Er dient Ihnen als Orientierungshilfe zur tagesaktuellen maximalen Stärke der UV-Strahlung. Ein UV-Index von 1 oder 2, wie er im Winter vorkommt, gilt als unbedenklich, ab 3 ist Sonnenschutz erforderlich, ab 8 absolut notwendig.
  • Meiden Sie die Mittagssonne (11.00 bis 15.00 Uhr), vor allem im Hochsommer. Halten Sie sich bis zu einem UV-Index 7 mittags im Schatten auf, ab UV-Index 8 empfiehlt es sich, mittags möglichst nicht im Freien zu sein.
  • Tragen Sie sonnengerechte Kleidung: lange, lockere Kleidungsstücke aus dicht gewebten Materialien oder spezielle UV-Schutz-Kleidung. Setzen Sie eine Sonnenbrille und einen Sonnenhut auf.
  • Schützen Sie alle unbedeckten Körperstellen mit einem Sonnenschutzmittel. Sonnencreme sollte mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenaufenthalt aufgetragen werden. Cremen Sie sich etwa alle zwei Stunden erneut ein. Aber Achtung: Die Schutzwirkung wird durch das Nachcremen nicht verlängert, sondern nur erhalten.
  • Schützen Sie Augen und Haut besonders beim Baden vor UV-Strahlung.
  • Beachten Sie, dass bereits wenig UV-Strahlung in Verbindung mit einigen Arzneimitteln, Kosmetika und bestimmten Pflanzen Hautreizungen verursachen kann. Erkundigen Sie sich bei Bedarf bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
  • Lassen Sie Ihre Haut bei der Hautkrebsfrüherkennung regelmäßig alle zwei Jahre untersuchen.
  • Ein Sonnenbrand sollte immer vermieden werden. Ist es doch einmal passiert, schützen Sie die Haut unbedingt vor weiterer UV-Strahlung. Bei Sonnenbrand helfen feuchte, kalte Umschläge und hautberuhigende Lotionen. Bei Bläschenbildung holen Sie sich ärztliche Hilfe. Öffnen Sie Bläschen in keinem Fall selbst (Entzündungsgefahr).

Nicht jede Empfehlung ist dabei für jede Person gleichermaßen sinnvoll. Letztlich muss Jede und Jeder selbst entscheiden, was für sie oder ihn gut und umsetzbar ist.

Brandenburg gehört zu den am stärksten von Hitze betroffenen Regionen Deutschlands und verzeichnet – nach Berlin – die meisten Hitzetage. Seit den 1950er Jahren hat sich die jährliche Anzahl der heißen Tage, also die Tage mit einer Höchsttemperatur von mehr als 30 Grad Celsius, von etwa fünf auf fast 15 verdreifacht. Besonders auffällig ist das Jahr 2018. In jenem Jahr trat der häufigste Wert seit der Wetteraufzeichnung in Brandenburg auf: nahezu ein ganzer Monat mit Höchsttemperaturen von über 30 Grad Celsius.

In vergangenen Sommer wurden an 18 Tagen Hitzewarnungen vom Deutschen Wetterdienst ausgesprochen. Die vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2022 registrierten 219 Hitzetoten für Brandenburg sind mehr als doppelt so viele wie 2021 (111) und sogar mehr als vier Mal so viele wie im Durchschnitt der Jahre seit 1985 (54). Zum Vergleich: 2020 waren 145 Hitzetote erfasst worden, 2019 waren es 126. Der bisherige traurige Rekord wurde 2018 mit 362 Hitzetoten erreicht.

Mehr Informationen zum Thema Hitze auf der Internetseite des Brandenburger Gesundheitsministeriums: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/gesundheit/umweltbezogener-gesundheitsschutz/hitzeaktionsplan/hitze-sonne-und-uv-strahlung/