Aus wertlos wird wertvoll
Siegerinnen und Sieger im Upcycling-Wettbewerb des Landkreises Oberhavel ausgezeichnet
Zu gut für den Müll? Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im Upcycling-Wettbewerb der Kreisverwaltung ausgedienten Gegenständen neues Leben eingehaucht. Ziel war es, bis zum Weltumwelttag Anfang Juni Ideen einzureichen. Nun stehen die Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs unter dem Motto „Upcycling – aus wertlos wird wertvoll“ fest. Die kreativsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden jetzt von Umweltdezernent Egmont Hamelow am Bollwerk in Oranienburg ausgezeichnet. Highlight des Rahmenprogramms waren ein Seifenblasen-Künstler und der Eiswagen mit kostenloser Erfrischung für die Siegerinnen und Sieger.
„Es ist immer wieder faszinierend, mit welchem Einfallsreichtum sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen dem Thema Upcycling widmen. Nachmachen ist erwünscht“, sagt Egmont Hamelow. „Doch hinter dem Wettbewerb steht mehr. Es geht darum, das Bewusstsein für eine Kreislaufwirtschaft zu stärken. Denn der schonende Umgang mit begrenzten Ressourcen und die Vermeidung von Müll tragen dazu bei, dass unser schönes Oberhavel auch in Zukunft so lebenswert bleibt wie heute.“
Auf dem ersten Platz unter den Kindern zwischen acht und zwölf Jahren landete Hannah Brakop aus Oranienburg. Die Neunjährige bastelte ein Elfenspielhaus aus einer alten Waschmittelflasche und sicherte sich so ein Familienticket für den Ziegeleipark Mildenberg. Den zweiten Platz belegten Salomon, Louisa und Emilia Freudenreich (neun, sieben und elf Jahre alt) aus Oranienburg mit einem Mäusehaus aus Papier, Pappe und Karton. Die Kinder gewannen Trinkflaschen, Rucksäcke, kleine Vogelhäuser, Federmäppchen und das Mülli-Heftchen.
Unter den Erwachsenen siegte Barbara Koch aus Bergfelde. Sie hatte Körbchen aus alter Bettwäsche und Gardinen entworfen und mit ihrer Idee ebenfalls eine Eintrittskarte für den Ziegeleipark gewonnen. Den zweiten Platz belegte Evelin Diebel aus Bergfelde mit Mützen aus Wollresten für Zaunpfähle. Für die Erwachsenen gab es ebenfalls Trinkflaschen, Rucksäcke und kleine Vogelhäuser.
Auch Gruppeneinsendungen hat der Landkreis prämiert. In der Altersgruppe der bis vier Jahre alten Kinder belegte die Kita Stadtspatzen (Oranienburg) mit einer Fühl- und Tastwand aus Verschlüssen von leeren Feuchttücherverpackungen den ersten Platz. Der Preis: ein Gruppenticket für den Ziegeleipark. Auf Platz zwei landete die Kita Festung Krümelstein (Gruppe Kichererbsen) mit einer Vogel- und Insektentränke aus Plastikflaschen und Deckeln. Den dritten Platz machte die Kita Nordstern Hennigsdorf mit einem Insektenhotel aus alten Konservendosen. Zu gewinnen gab es große Vogelhäuser, Malbücher, Stifte und Dominospiele.
In der Teilnehmergruppe der Fünf- bis Siebenjährigen gab es nur eine Einreichung. Somit gewann die Kita Festung Krümelstein (Gruppe Wilde Hummeln) mit einer Straßenlandschaft aus Papier, Pappe und Karton. Auch für sie gab es ein Gruppenticket für den Ziegeleipark, ein großes Vogelhaus, Malbücher, Stifte und Dominospiele.
Erste in der Gruppe der Acht- bis Zwölfjährigen wurden die Kinder einer Arbeitsgemeinschaft an der Käthe-Kollwitz-Grundschule im Mühlenbecker Land mit einem Schachspiel aus alten Konservendosen, Weinkorken und Holzkugeln. Auch für sie gab es Tickets für den Ziegeleipark. Platz zwei ging an den Hort Friedrichsthal mit einem Weltraumprojekt aus Eierkartons und Platz drei an die Klasse 3 der Waldschule Oranienburg mit einem Spielplatz Modell. Preise waren Rucksäcke, Federmäppchen und Vogelhäuser.
Die Abfallwirtschafts-Union Oberhavel GmbH (AWU) hat den Wettbewerb mit Preisen tatkräftig unterstützt.
Hintergrund
Beim Upcycling bekommen ausrangierte Produkte durch kreative, oft handwerklich geschickte Umgestaltung eine neue Funktion. Es unterscheidet sich damit vom Recycling, bei dem ein Produkt industriell in einzelne Rohstoffe zerlegt und diese dann weiterverarbeitet werden. Upcycling verschafft einem ausgedienten Gegenstand so einen neuen Lebenszyklus („cycling“), der im besten Fall sogar eine Aufwertung des Gegenstands darstellt („up“). Upcycling ist nur dann nachhaltig, wenn dabei ein sinnvoll nutzbares Produkt entsteht. Dies kann ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und damit zur Müllvermeidung sein.