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Datum: 10.01.2019

„Das ist endlich der Startschuss“

Landrat Ludger Weskamp zur Unterzeichnung der Planungsvereinbarung zur Reaktivierung der Heidekrautbahn

Die Länder Berlin und Brandenburg haben heute im Rahmen des Infrastrukturprojekts i2030 mit der Niederbarnimer Eisenbahn-AG die Planungsvereinbarung zur Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn geschlossen. Die Planungsvereinbarung wurde von Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im Berliner Senat, Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn-AG sowie Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB) unterzeichnet.

Oberhavel Landrat Ludger Weskamp, der bei der Unterzeichnung dabei war, sagte im Anschluss: „Ein wichtiger Tag für die Gemeinden Mühlenbecker Land und Glienicke/Nordbahn, ein wichtiger Tag für Oberhavel. Das ist endlich der Startschuss für die Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn, von der viele Pendler in Oberhavel profitieren werden. Ziel ist es, bis 2023 die Strecke über Zühlsdorf, Mühlenbeck und Schildow zunächst bis Berlin-Wilhelmsruh und 2028/2030 sogar bis Gesundbrunnen in Betrieb zu nehmen. Damit kommt der Landkreis seinen Zielvorstellungen aus dem Nahverkehrsplan für eine zukunftssichere Verkehrsinfrastruktur einen ganz bedeutenden Schritt näher.“

Die Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke der Heidekrautbahn ist seit über zwanzig Jahren ein wesentliches Entwicklungsziel des Landkreises Oberhavel. Die Heidekrautbahn ist in der Region mit der größten Bevölkerungszunahme in den kommenden Jahren eine wichtige radiale Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Brandenburg und kann durch die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs über die Stammstrecke wesentlich zu einer umweltfreundlichen Mobilitätssicherung beitragen. „Die damit verbundene direkte Anbindung der Gemeinden Mühlenbecker Land und Glienicke/Nordbahn an das Berliner Zentrum wird dazu beitragen, das hochbelastete Straßennetz deutlich vom Autoverkehr zu entlasten. Zugleich wird die Aufnahme des Regionalbahnverkehrs über die Stammstrecke den Raum als attraktiven naturverbundenen Wohnstandort stärken und zu einem weiteren Entwicklungsschub in der Region führen“, sagt Weskamp. Und weiter: „Für uns ist das ein wichtiger Schritt. Natürlich ist es unser Ziel, dass die Heidekrautbahn perspektivisch wieder bis nach Liebenwalde fährt, so wie sie historisch gewachsen ist.“

Ausdrücklich lobt Weskamp die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) AG, die in den vergangenen zwanzig Jahren erhebliche Anstrengungen in Hinblick auf eine Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke unternommen hat – etwa durch eine Machbarkeitsstudie zum Lückenschluss, der Planfeststellung Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh sowie durch die Erneuerung eines Brückenbauwerks. Die vom Kreistag beschlossenen und vom Landkreis zur Verfügung gestellten 150.000 Euro für Planungsleistungen, haben auch dazu geführt, dass die Planungsvereinbarung heute unterzeichnet werden konnte.

Das mit Beschluss der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt vom 30.12.2010 für die NEB bestehende Baurecht zur Errichtung eines neuen Haltepunktes Wilhelmsruh auf dem Niveau des Bahndamms der Nordbahn an der Kopenhagener Straße in Berlin-Pankow wird nun genutzt, um in einem ersten Schritt die Anbindung an die Nordbahn herzustellen und die Stammstrecke für den Personenverkehr zu ertüchtigen.

Über die Heidekrautbahn

Die Bahnlinie verbindet Berlin mit nördlichen Umlandgemeinden, wie Schönerlinde, Basdorf, Wandlitzsee, Klosterfelde und Wensickendorf. Ihren Berliner Endhaltepunkt hat sie derzeit auf dem S-Bahnhof in Karow. Die Bahnlinie gehört zu den ältesten Kleinbahnen Deutschlands. Gegründet wurde die NEB bereits im Jahre 1900. Weil sie von vielen Berlinern für den Ausflugsverkehr genutzt wurde, erhielt sie im Volksmund den Spitznamen „Heidekrautbahn“. Seit Jahren plant sie, ihr Streckennetz von Basdorf bis nach Wilhelmsruh zu reaktivieren.

Weitere Neuerungen im öffentlichen Personennahverkehr in Oberhavel

Ab Dezember 2019 wird im Fernverkehr die neue IC-Linie von Rostock über Berlin nach Dresden im Zwei-Stunden-Takt mit Halt in Oranienburg fahren. Ab 2022 wird zudem die neue Regionalbahnlinie RB 32 über Oranienburg – Berlin (Ostkreuz und Flughafen BER) nach Ludwigsfelde im Stundentakt eingerichtet. Mit dem Entwicklungskonzept für die Infrastruktur des Schienenpersonennahverkehrs in Berlin und Brandenburg – i2030 macht sich Oberhavel berechtigt Hoffnungen auf die Umsetzung wesentlicher Entwicklungsziele. Dazu zählen neben der heute auf den Weg gebrachten Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn: die Wiederinbetriebnahme der S-Bahn bis Velten; die Durchbindung des Prignitzexpresses über Hennigsdorf nach Berlin-Gesundbrunnen sowie ein Regionalbahnhof im Bereich Birkenwerder/Hohen Neuendorf.

Planungsvereinbarung zur Reaktivierung der Heidekrautbahn unterzeichnet

© Landkreis Oberhavel