Erneuter Trichinenfund im Landkreis Oberhavel
Vom Referenzlabor Trichinella des Bundesinstituts für Risikobewertung wurde inzwischen dieser extrem hochgradige Befall bestätigt. Es handelt sich um die Art Trichinella spiralis.
Bereits im Jahr 2018 wurde bei drei im Landkreis Oberhavel erlegten Wildschweinen ein teils mittel- bis höhergradiger Trichinenbefall in der Muskulatur der Tiere nachgewiesen. Im Mai dieses Jahres wurde ein Trichinenbefall bei einem im Landkreis Oberhavel zur Untersuchung vorgestellten Stück Schwarzwild festgestellt. Dieses Stück stammte aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Trichinen sind kleine Fadenwürmer, die in der Skelettmuskulatur von Säugetieren, Vögeln und Reptilien leben. Die Übertragung auf einen neuen Wirt – so auch auf den Menschen – erfolgt ausschließlich durch den Verzehr von rohem oder ungenügend durcherhitztem Fleisch sowie daraus hergestellten Produkten, wie Rohwurst oder Rohschinken, welche die infektionsfähigen Muskellarven enthalten. Die Infektionskrankheit Trichinellose ist eine weltweit vorkommende, vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Die Parasiten können auch für den Menschen lebensgefährlich werden und wurden 2018 erstmalig seit vielen Jahren wieder in der Region festgestellt.
Wir weisen einmal eindringlich auf die Notwendigkeit der Trichinenuntersuchung bei Hausschweinen, Schwarzwild und anderen Wildtieren, die Träger von Trichinen sein können (z. B. Dachs, Sumpfbiber) hin. Die Probennahme hat nur durch geschulte und zu diesem Zweck beauftragte Personen zu erfolgen. Die Tierkörper dürfen vor Abschluss der amtlichen Untersuchung weder aus dem Landkreis verbracht noch zerlegt oder verarbeitet werden.
Die Proben können an den zwei Kurierstützpunkten des Landkreises Oberhavel wie folgt eingereicht werden:
Kurierstützpunkt |
Annahmezeiten (sowie nach vorheriger telefonischer Absprache) |
Veterinäramt Gransee Karl-Marx-Platz 1 16775 Gransee |
Mo – Fr 07.00 – 09.00 Uhr Di 16.00 – 18.00 Uhr |
Veterinäramt Oranienburg Adolf-Dechert-Str. 1, Haus 2 16515 Oranienburg |
Mo – Fr 07.00 – 09.00 Uhr |
Im Sinne einer verantwortungsvollen Hege sind alle Jäger aufgerufen Kadaver und Reste von Aufbrüchen fachgerecht zu entsorgen, um eine Weiterverbreitung unter anderem des Muskelparasiten innerhalb empfänglicher Populationen zu verhindern.