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Datum: 21.06.2019

Ausrangierter Rettungswagen wird Erste-Hilfe-Helfer

Landkreis Oberhavel übergibt Rettungswagen an den Verein Pepinieré 

Ein ausrangierter Rettungswagen aus Oberhavel wird Erste-Hilfe-Helfer für den Verein Pepinieré e. V. – Jeder kann ein Held sein! Landrat Ludger Weskamp und Matthias Rink, verantwortlicher Dezernent für den Rettungsdienst in Oberhavel sowie Rettungsdiensteinsatzleiterin Juliane Lieger haben das Fahrzeug heute in der Oranienburger Rettungswache an den Vereinsvorsitzenden Phillipp Humbsch und seinen Stellvertreter Konrad Bohm übergeben.

„Die Rettungsdienst Oberhavel GmbH hat den Wagen bereits regulär außer Dienst gestellt, weil er nicht mehr den modernsten Anforderungen entsprach. Umso mehr freue ich mich, dass er nun weiterhin für einen gemeinnützigen Zweck – auch in Oberhavel – unterwegs sein wird. Die Arbeit von Pepinieré e. V. ist in doppelter Bedeutung wichtig. Sie bildet nicht nur die Grundlage der Erste-Hilfe-Kenntnisse bei Kindern, sondern animiert diese auch, sich selbst später einmal ehrenamtlich zu engagieren“, sagte Landrat Ludger Weskamp bei der Übergabe.

Der Verein „Pépinière e.V. – Jeder kann ein Held sein!“ möchte mit seinen Projekten dazu beitragen, lebensrettende Erste-Hilfe-Kenntnisse kostenlos zu verbreiten und mehr Aufmerksamkeit für ein sozialeres, gemeinschaftlicheres Miteinander zu generieren. Gegründet wurde der Verein von Medizin- und Pharmaziestudenten, Rettungsdienstmitarbeitern sowie Erziehern. Namensgeber ist die ehemalige Militärakademie für Ärzte der Preußischen Armee. Sie wurde einst mit dem Ziel gegründet, den schlechten Ausbildungsstand der Militärärzte zu verbessern und kluge Menschen unabhängig ihrer Herkunft und dem Einkommen der Eltern als Nachwuchs für die Ärzteschaft zu gewinnen. Der Verein folgt diesem Bildungsideal. Wortwörtlich übersetzt steht das Wort „Pépinière“ für „Baumschule“. Das Ziel des Vereins: Pépinière e.V. will Pionierarbeit leisten.

Das tun die Vereinsverantwortlichen nun auch mit dem neuen Rettungswagen. „Das Fahrzeug unterstützt unser Projekt ,Jeder kann ein Held sein´. In dessen Rahmen vermitteln Ehrenamtler, darunter Medizinstudenten und Rettungsdienstler, Grundschülern kostenfrei lebensrettende Kenntnisse“, erläuterte Phillipp Humbsch. Maßnahmen wie die stabile Seitenlage, Herz-Lungen-Wiederbelebung und Verbandslehre stehen im Fokus der Arbeit. „Aktuell sind circa 6.000 Grundschüler im Projekt; in Oberhavel konnten wir bisher rund 500 Grundschüler in Schulen und Sportvereinen erreichen. Mithilfe des Rettungswagens werden es künftig noch viel mehr sein“, so Phillipp Humbsch. Kommende Woche ist der Verein beispielsweise bei der Lebenshilfe in Oranienburg mit seinem Ausbildungsprogramm zu Gast.

Der Verein erwirbt den Rettungswagen zum Zeitwert. „Neben einem Defibrillator sind weitere medizinische Geräte, etwa ein Beatmungsgerät sowie Fahrtrage, Notfallkoffer, Spritz- und Absaugpumpen, im Fahrzeug verblieben, die für die anschauliche Vereinsarbeit genutzt werden sollen“, informierte Matthias Rink.

Der Kauf des Wagens durch den Verein wurde maßgeblich durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse und weiteren Sponsoren, unter anderen der Deutschen Zählergesellschaft und Schrobback Immobilien, ermöglicht.

Der Landkreis Oberhavel unterstützt den Verein bereits. Im Dezember 2018 startete Landrat Ludger Weskamp mit den Vereinsvorsitzenden die Kampagne „Heldkannjeder“ in Oberhavel. In 80 OVG-Bussen wird seither auf die Thematik mit Plakaten aufmerksam gemacht.

Übergabe Rettungswagen Pepiniere

© Landkreis Oberhavel