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Datum: 25.10.2019

30 Jahre Mauerfall – Grenzen überwinden

Drei Generationen – drei Sichtweisen/ Vernissage am 04.11.2019 um 17.00 Uhr in der Kreisverwaltung

Vor 30 Jahren ist die Mauer gefallen, seither ist Deutschland wieder ein Land. Wie haben Zeitzeugen aus Oberhavel diesen historischen Tag erlebt und wie gehen die nachfolgenden Generationen mit diesem Ereignis der jüngeren Geschichte um?

Antworten auf diese Fragen zu finden ist Ziel der Ausstellung "30 Jahre Mauerfall – Grenzen überwinden". Vom 04.11. bis zum 29.11.2019 sind die Arbeiten dreier ganz unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler bzw. Kunstgruppen zu diesem Thema in der Kreisverwaltung zu sehen.

„Ich freue mich, dass wir zum 30. Jahrestag des Mauerfalls für diese Gemeinschaftsausstellung in der Kreisverwaltung drei ganz unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler gewinnen konnten – aus drei Generationen mit drei verschiedenen Sichtweisen. An ihren Exponaten kann man erkennen, wie anders Zeitzeugen und die Nachfolgegenerationen dieses Thema reflektieren und wie wichtig es ist, das sich auch junge Menschen mit dem Thema Grenzen überwinden auseinandersetzen. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern viel Freude beim Spurensuchen, Spurenlesen und Spurenhinterlassen in dieser besonderen Ausstellung“, sagt Landrat Ludger Weskamp.

Der Berufsfotograf Matthias Jankowiak aus Glienicke ist einer der ausstellenden Künstler. Er ist mit der Mauer aufgewachsen – 28 Jahre lang war sie Bestandteil seines Alltags. Seine ausgestellten Schwarz-Weiß-Fotografien wurden im Zeitraum vom 09.11. bis zum 31.12.1989 von ihm aufgenommen. Es sind dokumentarische Fotos, die die Menschen an der Berliner Mauer, die Atmosphäre und die ersten Begegnungen zwischen Ost und West in diesem Zeitraum widerspiegeln. „Die Freude, die Veränderungen, aber auch die damit verbundenen 'Nachdenklichkeiten' haben mich zu dieser Zeit tief berührt“, sagt der Künstler.

Als Nachfolgegeneration haben sich die Schülerinnen und Schüler der Kunstkurse der Jahrgangsstufen 11 bis 13 des Eduard-Maurer-Oberstufenzentrums in Hennigsdorf dagegen auf eine gedankliche Zeitreise und tatsächliche Spurensuche begeben. Durch den direkten Bezug zu Zeitzeugen innerhalb der Familie, die den Mauerbau, die Teilung und Wiedervereinigung erlebt haben, konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf eine spannende "Spurensuche" begeben.

Entstanden ist eine sehenswerte Ausstellung zum Anfassen, die Geschichte erlebbar macht, die Grundfragen von Gesellschaft und Demokratie beleuchtet und den Besucherinnen und Besuchern die Bedeutung von Grundrechten in Erinnerung ruft. Teile der Wanderausstellung, die von der Stadt Hennigsdorf, dem Hennigsdorf-Veltener Bildungsverein, der Künstlerin Annett Pollack-Mohr sowie der Bundesstiftung für Aufarbeitung der SED-Diktatur unterstützt wurde, sind in der Kreisverwaltung zu sehen.

Zuletzt zeigt uns die neunjährige Lilly Rack, die jüngste Einzelausstellerin, die bisher in der Kreisverwaltung ausgestellt hat, ihre Sicht auf das Thema "Grenzen überwinden". Sie hat Legofiguren arrangiert und beim Fotografieren mit der Perspektive gespielt. Sie weiß aus Erzählungen ihrer Familie sehr wohl, dass es die DDR und die Mauer gab, ihre Bilder erzählen aber nicht von geografischen Grenzen, sondern davon, wie persönliche Grenzen – auch die von Kindern – überwunden werden können. Dazu zählt seine Höhenangst zu überwinden, eine Freundschaft zum Flüchtlingsmädchen aus der Nachbarschaft aufzubauen – oder eben auch den gefürchteten, aber gesunden Brokkoli essen zu müssen.

Landrat Ludger Weskamp wird die Ausstellung am 04.11.2019 um 17.00 Uhr eröffnen und lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zur Vernissage ein. Die Schau ist bis zum 29.11.2019 montags bis freitags von 08.00 bis 18.00 Uhr in der Kreisverwaltung Oberhavel, Adolf-Dechert-Staße 1, 16515 Oranienburg zu sehen.

Die Schülerinnen und Schüler vom Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum vor ihrem selbst gestalteten Mauerstück

© OSZ Hennigsdorf